Jetzt gibt es für die Sportwagan eine Alternative zum „sägenden“ Vierzylinder.
Für viele Porsche-Fans war die Vorstellung der 718-Baureihe ein Schock. Während die Vorgänger-Generationen von Boxster und Cayman stets auf Sechszylinder-Triebwerke setzten, gab es die jüngsten Ausgaben nur noch mit einem Turbo-Vierzylinder mit einem Leistungsspektrum von 300 bis 365 PS (GTS). An den Fahrleistungen gibt es zwar nichts auszusetzen, der „sägende“ Klang erinnert jedoch stark an den VW Käfer und ist somit für einen Sportwagen ziemlich gewöhnungsbedürftig. Doch damit ist nun Schluss. Wer sich künftig für die neuen Top-Modelle der Baureihe, den 718 Cayman GT4 oder den 718 Spyder, entscheidet, bekommt wieder einen Sechszylinder. Und damit noch nicht genug: Bei dem neuen Motor handelt es sich noch dazu um einen Sauger.
Performance
Dies ist umso überraschender, da der Sechszylinder-Boxer auf dem Triebwerk des neuen 911 (992) basiert, den es ausschließlich mit Turbo gibt. Im 718 Spyder und im 718 Cayman GT4 leistet das neue Hochdrehzahl-Aggregat 420 PS – 35 PS mehr als im GT4-Vorgängermodell. Die dritte Generation des Spyder legt sogar um 45 PS zu. Das maximale Drehmoment von 420 Newtonmeter steht von 5.000 bis 6.800/min zur Verfügung. Das Drehzahlmaximum ist erst bei 8.000 Touren erreicht. Die handgeschalteten Sportwagen durchbrechen beide die 300-km/h-Schallmauer: Der Roadster ist 301 km/h schnell, das Coupé erreicht 304 km/h. Beide Modelle beschleunigen in 4,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Den Normverbrauch gibt Porsche mit 10,9 Liter auf 100 km an.
Handling
Neben der Längsbeschleunigung wollen die beiden Zweitürer auch beim Handling punkten. Erstmals bekommt der Spyder das GT-Fahrwerk des Cayman GT4. Seine überarbeiteten Leichtbau-Federbein-Vorder- und Hinterachsen greifen Rennsport-Technologien auf. Zum Teil übernehmen Kugelgelenke die unmittelbare Anbindung an das Chassis. Das PASM-Dämpfungssystem (Porsche Active Suspension Management) mit 30 Millimeter Tieferlegung senkt den Schwerpunkt ab und ist speziell für den Rundstreckeneinsatz ausgelegt. Das Porsche Stability Management PSM wurde ebenfalls neu abgestimmt und lässt sich zudem wahlweise in zwei Stufen deaktivieren. Porsche Torque Vectoring (PTV) mit mechanischer Hinterachs-Quersperre soll die Längs- und Querdynamik, die Kurven-Performance und den Fahrspaß verbessern. Passend zur hohen Performance verbaut Porsche eine neue Hochleistungs-Bremsanlage mit großen Aluminium-Monoblock-Festsattelbremsen. Optional steht auch eine Keramik-Bremse (PCCB) zur Wahl. Neu ist, dass jetzt auch der 718 Spyder auf speziell von Porsche abgestimmten UHP-Reifen rollt.
Design
Beim 718 Cayman GT4 gibt es ein neues Aerodynamikkonzept, das bis zu 50 Prozent mehr Abtrieb produziert, ohne den Luftwiderstand nachteilig zu beeinflussen. Am auffälligsten ist dabei der große, feststehende Heckflügel. Gegenüber dem Vorgängermodell produziert er ein Plus an Abtrieb von rund 20 Prozent. Die im GT-Stil optimierte Frontpartie verfügt über eine große Bugspoilerlippe und sogenannte Air Curtains. Vom neu konstruierten Einkammer-Sattel-Endschalldämpfer profitieren beide Modelle: Er schafft im Heckbereich Platz für einen üppigen Diffusor. Dreh- und Angelpunkt des neuen 718 Spyder ist sein hochgeschwindigkeitstaugliches Leichtbauverdeck. Dieses lässt sich – ähnlich wie beim 911 Speedster - mit einigen Handgriffen unter dem Heckdeckel verstauen. Anders als der GT4 besitzt der 718 Spyder einen Heckspoiler, der bei 120 km/h automatisch ausfährt. Im Cockpit gibt es Schalensitze, Schlaufen statt Türöffner und viel Carbon. Klima und Navi sind aus Gewichtsgründen nicht verbaut, können aber ohne Aufpreis dazu bestellt werden.
Verfügbarkeit und Preise
Der neue 718 Spyder und der 718 Cayman GT4 sind ab sofort bestellbar. In Österreich beginnen die Preise bei 121.172 Euro für den offenen Zweisitzer und bei 124.788 Euro für das Coupé. Kunden müssen für die beiden Newcomer also sehr tief in die Tasche greifen. Dafür bekommen sie aber auch einen Rennwagen mit Straßenzulassung. Zum Schluss noch eine gute Nachricht, für alle Interessenten, die tatsächlich mit einem Renneinsatz liebäugeln: Für den GT4 steht ein optionales Clubsport-Paket zur Verfügung. Es beinhaltet einen rückwärtigen Überrollbügel aus Stahl, einen Handfeuerlöscher und einen Sechspunktgurt für die Fahrerseite.
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