Serienversion ist da
Porsche begeistert mit dem 911 Speedster
07.05.2019
Basiert noch auf dem Vorgänger, ist extrem teuer, streng limitiert und restlos ausverkauft.
Mittlerweile sind zwar bereits das 911 Cabrio und das 911 Coupé der Baureihe 992 auf dem Markt, dennoch bringt Porsche nun noch ein Modell, das auf dem Vorgänger (991) basiert, in den Handel. Konkret handelt es sich dabei um die Serienversion des im Vorjahr als seriennahe Studie vorgestellten 911 Speedster Concept . Von diesem werden ab Mitte 2019 im Stammwerk in Zuffenhausen exakt 1.948 Exemplare gefertigt. Die Stückzahl ist eine Hommage an den Porsche 356 „Nr. 1“ Roadster von 1948. Trotz des horrenden Preises (siehe unten) ist der 911 Speedster bereits ausverkauft. Wer einen ergattert hat, darf sich jedenfalls schon jetzt über eine hohe Wertsteigerung freuen. Bei Porsche sind alle limitierten Modelle heiß begehrt, für die Speedster-Varianten gilt das jedoch im Besonderen. Auch die neue Auflage löst bei Auto-Fans rund um den Globus Begeisterung aus.
Antrieb
Sein Herzstück übernimmt der neue Speedster vom 911 GT3. Der extrem drehfreudige Sechszylinder-Boxer-Saugmotor mit vier Liter Hubraum bietet eine Spitzenleistung von 510 PS, die bei 8.400/min anliegt. Die Höchstdrehzahl ist bei 9.000 Touren erreicht und das maximale Drehmoment von 470 Newtonmetern steht bei 6.250/min zur Verfügung. So gerüstet, beschleunigt der flache Porsche in 4,0 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h. Gegenüber dem bisherigen 911 GT3 besitzt das Aggregat im Speedster zwei Ottopartikelfilter (OPF) und erfüllt die Abgasnorm Euro 6d Temp-EVAP. Dennoch leistet der Vierventilmotor zehn PS mehr. Dies verdankt er Detailverbesserungen wie etwa Hochdruck-Einspritzinjektoren mit optimiertem Strahlbild und einer modifizierten Sauganlage mit Einzeldrosselklappen. Die neu entwickelte Leichtbau-Edelstahl-Sportabgasanlage bringt zehn Kilogramm weniger auf die Waage – inklusive der beiden Partikelfilter. Besonders cool: Porsche bietet den 911 Speedster ausschließlich mit manuellem Sechsgang-Sportschaltgetriebe an. Es besitzt eine aktivierbare „Auto-Blip“-Funktion, die Drehzahlunterschiede zwischen den Gängen beim Herunterschalten mit Zwischengasstößen ausgleicht.
Fahrdynamik
Beim Fahrwerk haben sich die Ingenieure ebenfalls einiges einfallen lassen. Mit seiner sportlich ausgelegten Hinterachslenkung und dynamischen Motorlagern basiert es auf der Technik des 911 GT3 und des 911 R. Regelsysteme wie Porsche Torque Vectoring (PTV), Porsche Stability Management (PSM) und das Porsche Active Suspension Management (PASM) mit Sportabstimmung samt 25 Millimeter Tieferlegung wurden an den Speedster angepasst. Der offene Zweisitzer rollt auf 20 Zoll großen, geschmiedeten Leichtmetallrädern mit Zentralverschluss. Zur Serienausstattung zählt auch die PCCB-Bremsanlage (Porsche Ceramic Composite Brake) mit gelochten und innenbelüfteten Keramik-Verbund-Bremsscheiben. Auto-Blip kann auch unabhängig von der gewählten Einstellung des PASM aktiviert werden. Eine mechanische Hinterachs-Quersperre mit asymmetrischer Sperrwirkung rundet die Fahrdynamikausstattung ab.
Optik
Absolutes Highlight des Speedster ist natürlich das Design. Im Mittelpunkt steht dabei der speziell geformte Verdeckkastendeckel mit seinen „Double Bubble“-Streamlinern, den es in ähnlicher Form bereits beim 911 Speedster von 1988 gab. Bei der neuen Generation ist er aus karbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt. Zwei Blenden in den Doppelhutzen machen bei Bedarf den Weg für die Überrollbügel frei. Beim Serienmodell ersetzt eine gewichtsoptimierte Dachkonstruktion das schlichte „Fetzendach“ der Vorjahresstudie. Trotz seiner puristischen Ausführung ist das Stoffverdeck laut Porsche voll alltagstauglich (siehe auch unten). Zusammen mit dem verkürzten Scheibenrahmen und dem abgesenkten Windlauf sowie entsprechend verkleinerten Seitenscheiben verleiht es dem 911 Speedster sein typisches Profil. Eine derart niedrige „Fly-Line“ prägte schon den 356 Speedster von 1954. Die CFK-Fronthaube sowie die CFK-Kotflügel stammen vom 911 R. Die Frontschürze steuert der GT3 bei, während die Bugspoilerlippe eine Neuentwicklung ist. Anstelle der Talbot-Spiegel der Studie erhält die Serienversion elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel. Den ausfahrbaren Heckspoiler und die Heckschürze übernimmt der Speedster vom 911 GT3 Touring.
Innenraum
Das Interieur ist geprägt von den schwarzen Lederelementen für die Wangen und Kopfstützen der CFK-Vollschalensitze sowie für die Armauflagen in den Türverkleidungen und den verkürzten Schalthebel. Die Sitzmittelbahnen erhalten perforierte Lederbezüge, die dünnen Türtafeln mit den schwarzen Öffnerschlaufen und Ablagenetzen sparen Gewicht. „Speedster“-Schriftzüge finden sich an den Kopfstützen und den Sichtcarbon-Türeinstiegsblenden sowie im zentralen Drehzahlmesser. Ebenso wie die anderen Instrumente trägt er schwarze Zifferblätter mit weißen Zeigern und grünen Ziffern sowie Skalenstrichen – ebenfalls eine Reminiszenz an den Urahnen 356 Speedster. Eine Limitierungsplakette auf der Querstruktur hinter den Vordersitzen zeigt die laufende Nummer des auf 1.948 Exemplare limitierten 911 Speedster.
Paket sorgt für Kult-Optik
Den Newcomer bietet Porsche auf Wunsch auch mit einem ziemlich coolen "Heritage" Design-Paket an, das in Österreich rund 30.000 Euro zusätzlich kostet. Diese Ausstattungsversion greift klassische Elemente aus den 1950er und 60er Jahren auf. Dazu gehört die Farbgebung des Interieurs in Schwarz/Cognac mit goldenen Details. Eine spezielle „Spears“-Lackierung in Weiß für die Frontmaske und die vorderen Kotflügel wird auf die normale Lackierung (silbermetallic) aufgetragen. Motorsport-Grafiken im Heritage-Design für Türen und Frontdeckel runden das Paket ab. Die auf dem Foto und im Video abgebildete, maximal zweistellige Startnummer kann von den Käufern frei gewählt werden. Die historischen Porsche-Wappen sowie die goldfarbigen Schriftzüge entsprechen ebenfalls den Vorbildern aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Teilelektrisches Öffnen und Schließen
Bei der Verdeckbetätigung des Serienmodells haben die Ingenieure einmal mehr tief in die Trickkiste gegriffen: Per Knopfdruck entriegeln sich der zentrale Sicherungshaken am Windschutzscheiben-Rahmen und die beiden seitlichen Finnen des Stoffdachs elektrisch. Der große Heckdeckel gleitet elektrisch entriegelt kurz zurück, wird dann von Hand aufgestellt und macht Platz für das Stoffdach, das sich Z-förmig hinter den Vordersitzen zusammenfaltet. Anschließend lässt sich die Abdeckung per Hand wieder schließen. Umgekehrt verläuft der Vorgang analog, nur die beiden Dachfinnen links und rechts der Streamliner müssen per Hand in ihre Halterungen gedrückt werden, bis sie einrasten.
Verfügbarkeit und Preis
Der 911 Speedster kostet in Österreich ab 348.125 Euro und ist bereits ausverkauft. Wer einen ergattert hat, darf sich auf Wunsch auch über eine auf ebenfalls 1.948 Exemplare limitierte Armbanduhr freuen. Der Porsche Design „Chronograph 911 Speedster“ und der „Chronograph 911 Speedster Heritage Design“ sind ab Mai 2019 exklusiv für zukünftige Besitzer eines neuen Speedster-Modells bestellbar. Der Preis für die Uhr in Österreich von rund 10.000 Euro dürfte für die solventen Käufer kein allzu großes Problem darstellen.
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