Kombinierte Lösung aus neuer Software und Katalysatorwechsel geplant.
Die VW-Tochter Porsche geht von einer positiven Reaktion der US-Umweltbehörden auf die Vorschläge des Konzerns zur Reparatur der von der Abgasmanipulation betroffenen Fahrzeuge aus. "Wir erwarten noch im Januar ein Feedback, ob unsere Vorschläge akzeptiert werden", sagte Oliver Blume, der Chef des Sportwagenbauers, der Nachrichtenagentur Reuters auf der Detroiter Automesse.
Prüfung läuft
Die unter Federführung der Schwestermarke Audi
entwickelten technischen Maßnahmen werden von den amerikanischen Behörden derzeit geprüft. Sein Eindruck von den Gesprächen sei positiv, sagte Blume. Für die betroffenen rund 13.000 Fahrzeuge der Diesel-Version des Porsche Cayenne sei eine kombinierte Lösung aus einer neuen Software und einem Katalysatorwechsel geplant. "Wir warten jetzt ab, ob es noch Korrekturvorschläge seitens der Amerikaner gibt", sagte Blume. Er ist der Nachfolger von Matthias Müller, der im Zuge des Abgasskandals zur Konzernmutter VW nach Wolfsburg gewechselt war. Die US-Behörden machten derzeit eigene Tests. Zu den Kosten der Umbauaktion sowie zu einem Zeitplan wollte der Porsche-Chef sich nicht äußern.
Reicht ein Audi-Kat?
Auch sagte er nicht, bei wie vielen manipulierten Fahrzeugen der Katalysator ausgetauscht werden müsse. Eine mit den Vorgängen vertraute Person sagte, für den Austausch könne ein Katalysator verwendet werden, der bei den neuesten Audi-Modellen eingebaut wird. Audi wollte sich nicht dazu äußern. VW-Chef Matthias Müller will der US-Umweltbehörde EPA am Mittwoch in Washington konkrete technische Vorschläge zur Beendigung der Abgasmanipulation unterbreiten. Dazu will er einen komplett neu entwickelten Katalysator vorstellen, der bei den betroffenen rund 430.000 Fahrzeugen der Marke VW eingebaut werden soll.
VW, Audi und Porsche
Volkswagen
hatte im September auf Druck der Umweltbehörden zugegeben, Stickstoffoxidwerte bei Diesel-Autos mit einer Software geschönt zu haben. Allein in den USA sind rund 480.000 Fahrzeuge betroffen. Im November hatte der Konzern eingeräumt, dass neben der halben Million Fahrzeugen mit kleineren Motoren auch 80.000 Modelle von VW, Audi und Porsche mit Drei-Liter-Dieselmotoren eine illegale Software zum Steuern der Abgasreinigung an Bord haben. Außer dem VW Touareg und dem Porsche Cayenne fahren mehrere Audi-Modelle mit dem Motor, der von der VW-Premiumtochter aus Ingolstadt entwickelt wurde.
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