Nachfrage nach dem 911 lässt nach - sein Nachfolger steht schon in den Startlöchern.
Das Premium-SUV Cayenne ist das neue Porsche-Flaggschiff - zumindest mit Blick auf die Verkaufszahlen. Jeder zweite Kunde entscheidet sich inzwischen für dieses Modell. Auch insgesamt fährt Porsche immer neue Rekorde ein. Lange Wartezeiten drücken jedoch die Stimmung.
Absatzrekord
Derzeit steuern die Zuffenhausener von einem Rekord zum nächsten. Mit 60.659 Autos lieferte der Sportwagenbauer im ersten Halbjahr 2011 weltweit so viele Fahrzeuge aus wie nie zuvor in den ersten sechs Monaten eines Jahres. Das Plus zum Vorjahreszeitraum beträgt 37 Prozent, wie die Porsche AG in Stuttgart berichtete.
Am Wochenende hatte Porsche-Vertriebsvorstand Bernhard Maier in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa bereits angekündigt, dass die Schwaben 2011 erstmals die 100.000-Einheiten-Marke knacken werden. "Die deutlich gestiegenen Fahrzeugbestellungen, vor allem bei unseren Frontmotorsportwagen Cayenne und Panamera , lassen auch in den kommenden Monaten gute Verkaufszahlen erwarten", sagte der Manager laut Mitteilung zum Ausblick für den Start der zweiten Jahreshälfte.
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, war auch der Juni mit einem Auslieferungszuwachs von 30 Prozent erneut ein starker Monat. Zu Umsatz und operativem Gewinn machte Porsche noch keine Angaben.
Cayenne legt fast 70 Prozent zu
Bestes Zugpferd sei erneut der Sportgeländewagen Cayenne gewesen: Im Juni lag das Verkaufsplus bei 69 Prozent gegenüber Jahresfrist. Im ersten Halbjahr hätten sich die Cayenne-Auslieferungen nahezu verdoppelt auf insgesamt 30.055 Wagen. Damit ist mittlerweile rund jeder zweite weltweit ausgelieferte Porsche ein Geländewagen.
Auf dem Wachstumsmarkt China lief es für die Zuffenhausener aufs Neue bestens: 2.423 Auslieferungen im Juni entsprechen locker einer Vervierfachung des Wertes aus Juni 2010. Für die USA meldete Porsche für Juni 2011 mit 2.546 Fahrzeugen ein Plus von 19 Prozent.
Das Warten auf den neuen 911
Auf dem Heimatmarkt Deutschland setzte Porsche im Juni 1.344 Autos ab - etwa gleich viel wie vor einem Jahr. Rückläufige Verkäufe etwa in Großbritannien, den Niederlanden oder Österreich sorgten auf dem europäischen Markt für ein Auslieferungs-Minus von 6,5 Prozent. Ein Porsche-Sprecher erklärte, dieser Rückgang habe im wesentlichen drei Gründe: Beim klassischen Sportwagen 911
lasse die Nachfrage nach, da ein neues Modell in den Startlöchern steht. Dieses wird, wie berichtet, bereits auf der IAA im September 2011 präsentiert und wird das weltweit erste Auto, das auch mit einem manuellen Siebengang-Getriebe erhältlich sein wird. Die Leistung des normalen Carrera steigt von 345 auf 350 PS, trotzdem sinkt der Normverbrauch dank Start-Stopp-System und Rekuperation von 10,2 auf beeindruckende 8,5 Liter. Im Carrera S leistet der 3,6-Liter Boxer in Zukunft 400 PS (aktuell 385 PS). In der Länge legt der Neue um 5,6 cm auf 4,49 Meter zu. Vom aktuellen Modell (997, der Nachfolger heißt intern 991) gibt es zum Abschied noch das Sondermodell Black Edition
. Zudem drückten längere Wartezeiten beim Cayenne auf die Zahlen. Und schließlich sei der Juni des vergangenen Jahres sehr erfolgreich gewesen, als damals im Sommer die zweite Generation des Geländewagens Cayenne auf den Markt kam.
Wartezeiten müssen verkürzt werden
Vertriebs-Chef Maier hatte der dpa am Wochenende gesagt, dass Porsche beim Thema Wartezeit nachjustieren wolle. In Deutschland müssten Kunden aktuell etwa beim Cayenne - je nach Spezifikation - zwischen sechs und zwölf Monaten warten, was ohne Frage zu lang sei.
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Porsche steht mit den guten Zahlen nicht alleine da: Im Rückenwind des Aufschwungs freuen sich derzeit auch die übrigen deutschen Autobauer über glänzende Zahlen oder sogar neue Absatzrekorde.