Gemeinsam entwickelte Fahrzeuge sollen das Geschäft ankurbeln.
Der französische Autobauer PSA (Peugeot Citroen) will schon bald Früchte seiner Übernahme von Opel einfahren. Die Produktion gemeinsam entwickelter Fahrzeuge werde den Umsatz in der zweiten Jahreshälfte ankurbeln, kündigte die künftige Opel-Mutter bei der Präsentation ihrer Quartalsbilanz in Paris an. PSA-Chef Carlos Tavares (Bild) hat mit seiner neuen Tochter also einiges vor.
Die beiden Hersteller arbeiten schon seit einigen Jahren bei der Entwicklung von Autos zusammen. Als jüngster Spross aus der Kooperation soll im Juni der Stadt-SUV Crossland X von Opel auf den Markt kommen, einige Monate später folgt der etwas größere Grandland X . Die beiden Wagen teilen sich Plattformen mit Modellen von Peugeot (z.B. 3008 ) und Citroen (z.B. C5 Aircross )
Nummer 2 in Europa
Peugeot hatte sich vor einigen Wochen mit dem US-Konzern General Motors auf die Übernahme von deren verlustreicher Europa-Tochter Opel geeinigt. Die Franzosen rücken damit hinter VW zur Nummer zwei unter Europas Autoherstellern auf. Peugeot will die Kosten durch die Vereinheitlichung von Fahrzeug-Architekturen senken und den Absatz durch weitere Modelle in den nächsten Jahren steigern.
Im ersten Quartal kletterte der Absatz von PSA weltweit um 4,2 Prozent auf knapp 730.000 Einheiten. Vor allem die Geschäfte in Nahost und Afrika brummten - dort konnte der Konzern seinen Absatz vervierfachen. Auf dem Heimatmarkt in Europa traten die Franzosen dagegen auf der Stelle, weil die Auslieferungen in Großbritannien schrumpften.
Absatzeinbruch in China
In China beschleunigte sich die Talfahrt: Der Absatz von PSA brach in den ersten drei Monaten um 45,6 Prozent ein, nachdem er im vergangenen Jahr bereits um 16 Prozent geschrumpft war. Dort hat der Konzern mit den drei Marken Peugeot, Citroen und DS einen harten Sparkurs angekündigt. Um auf dem weltgrößten Automarkt in die Erfolgsspur zu kommen, will PSA zudem auch in China stärker auf SUV setzen - etwa mit dem Citroen C5 Aircross und dem DS 7 Crossback . Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon blieb jedoch skeptisch, ob die Wende rasch gelingen könne. Die Lösung der Probleme, die der Konzern dort habe, werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Der Umsatz der Autosparte legte im Auftaktquartal um 2,5 Prozent auf gut 9 Mrd. Euro zu. Dabei profitierte Peugeot vom Verkauf höherwertigerer Autos und davon, dass der Konzern weniger Preisabschläge gewährte. Dadurch wurden negative Währungseffekte durch das britische Pfund mehr als wettgemacht. Einschließlich der Zuliefer-Tochter Faurecia kletterten die Erlöse des Konzerns um knapp fünf Prozent auf 13,6 Mrd. Euro.