Anders, aber nicht artig

Range Rover Evoque Cabrio im Wintertest

20.02.2017

So schlägt sich das weltweit erste Kompakt-SUV-Cabrio am Weg zur Skipiste.

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© Christian Zacharnik
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Der Evoque hat sich auf Anhieb zum meistverkauften Range-Rover-Modell gemausert. Das erste Kompakt-SUV der britischen Nobelmarke weckt aufgrund seines coolen Designs und des guten Images eine besondere Begehrlichkeit. Gesalzene Preise und Abstriche beim Platzangebot werden von den Kunden ohne zu zögern in Kauf genommen. Für Range Rover war das Grund genug, um im Vorjahr eine weitere Version des Bestsellers an den Start zu bringen.

Bei dieser gehen die Engländer, wie berichtet, extrem mutig vor. Mit der offenen Variante bringen sie das erste kompakte SUV-Cabrio der Welt an den Start. Optisch ist das Wagnis durchaus gelungen. Die vollelektrische und gut gefütterte Stoffkapuze ahmt die Form des Coupés nach und wirkt somit auch geschlossen sehr stimmig. Offen wird das Evoque Cabrio ohnehin zum absoluten Hingucker. Während unseres Tests kam es häufig vor, dass Passanten ihr Smartphone für Fotos zückten. Mit einem Porsche sorgt man jedenfalls für deutlich weniger Aufsehen. Wer also gerne auffällt, kann sich dieses Auto bedenkenlos zulegen. Das Öffnen und Schließen dauert übrigens 18 bzw. 21 Sekunden und funktioniert auch während der Fahrt (bis 50 km/h)

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Das Verdeck öffnet und schließt in 18 bzw. 21 Sekunden (bis 50 km/h).

Nicht praktisch, aber es geht

Bis auf die schlechte Rundumsicht, die durch eine Rückfahrkamera entschärft wird, und den kleinen Kofferraum müssen – im Vergleich zum Evoque Coupé -  keine Abstriche gemacht werden. Der Gepäckraum fasst offen wie geschlossen 251 Liter, wird über eine kleine Ladeluke beladen und kann im Alltag etwas nerven. Dennoch ist sich ein Skiausflug zu zweit ausgegangen. Denn durch die enge Durchreiche (Rücksitzbank ist nicht umlegbar) kann man tatsächlich zwei Paar Alpinskier durchzwängen. Die Skistöcke fanden quer hinter den Vordersitzen Platz. Und der Rest der Skiausrüstung konnte ziemlich problemlos im verbliebenen Kofferraum untergebracht werden.

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Die 9-Gang-Automatik wird über den ausfahrbaren Drehknopf bedient.

Souverän auf Eis und Schnee

Zahlreiche Versteifungen sorgen dafür, dass der offene Evoque im Gelände den geschlossenen Varianten um nichts nachsteht. Als Idealmotorisierung erweist sich der 180-PS-Diesel mit 9-Gang-Automatik und Allrad. Er sorgt trotz des hohen Gewichts für brauchbare Fahrleistungen und wird auch auf der Autobahn nicht zum Säufer. Der 240 PS Benziner reißt zwar etwas energischer an, kann aber kaum unter 10 Liter gefahren werden. Auf der Schneefahrbahn ist man mit dem Evoque Cabrio jedenfalls der King. Wenn man das weiterentwickelte Terrain Response System auf „Schnee“ einstellt, kommt man sogar im Tiefschnee flott und souverän voran. Wo andere Skiurlauber mit ihren Front- und Hecktrieblern Mühe haben, den letzten Abschnitt bis zum Parkplatz der Talstation zu erreichen, pflügte der „Rangy“ gelassen und stoisch seine Spur. Das macht richtig Laune. Hier macht sich die langjährige Allradkompetenz von Land Rover voll und ganz bezahlt.

Mehr Infos über Land Rover / Range Rover finden Sie in unserem Marken-Channel.

Kein Schnäppchen

Apropos bezahlen: Range Rover hat den offenen Evoque ziemlich selbstbewusst eingepreist. Unter 56.500 Euro spielt sich rein gar nichts ab. Unser Testwagen mit 180 PS Diesel schlägt mit mindestens 59.700 Euro zu Buche. Mit ein paar Kreuzchen auf der Extraliste lässt sich der Basispreis noch um einige Tausender in die Höhe treiben. Edle Materialien, die gute Verarbeitung, das wirklich tolle Infotainmentsystem mit einem 10,2 Zoll großen, schnell reagierenden Touchscreen und die gute Serienausstattung relativieren den gepfefferten Preis etwas. Zudem sind beim Evoque Cabrio stets der Allradantrieb und die 9-Gang-Automatik mit an Bord. Fazit: Das erste Kompakt-SUV der Welt ist zwar teuer und nicht gerade praktisch, aber es wirkt.

Technische Daten

Motor: 2,0-Liter-TD4 mit 180 PS und 430 Nm
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 10,3 Sek.; Spitze: 195 km/h
Antrieb: Allrad; 9-Gang-Automatik
Verbrauch: 5,7 l/100 km (Norm); Test: 7,6l/100km
Abmessungen: 4,37 / 1,98 / 1,61 m (L/B/H)
Kofferraum: 251 Liter (offen & geschlossen)
Preis: ab 56.500 Euro (150 PS Diesel)

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