Wegen neuer Vorwürfe

Renault-Chef droht doch längere U-Haft

21.12.2018

Ex-Nissan-Chef soll private Schulden auf Firma abgewälzt haben - Anwalt: Ghosns will vor Gericht seine Ehre wiederherstellen

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© APA/AFP
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Neue Vorwürfe gegen Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn lassen seine dieser Tage erwartete Freilassung aus der Untersuchungshaft  wieder in die Ferne rücken. Die Staatsanwaltschaft in Tokio warf dem Automanager am Freitag vor, um das Jahr 2008 persönliche Schulden im Volumen von knapp 17 Mio. Dollar (14,85 Mio. Euro) bei Nissan abgeladen zu haben.

Der Sender TV Asahi berichtete, die Ermittler hätten Ghosns Privaträume durchsucht. Der Anwalt des Managers war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete unter Verweis auf den Juristen, dass Ghosn die neuen Vorwürfe zurückgewiesen habe, als sie erstmals in Medien aufgetaucht seien. Der Ex-Nissan-Chef war am 19. November festgenommen worden. Die Strafverfolger in Tokio werfen ihm vor, jahrelang sein Einkommen nicht vollständig angegeben zu haben.

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Bis zu zehn Jahre Haft

Am Donnerstag hatte ein Bezirksgericht in Tokio überraschend entschieden, Ghosns Untersuchungshaft nicht zu verlängern. Beobachter rechneten deshalb damit, dass er bald gegen Kaution auf freien Fuß kommt. Bevor die neuen Vorwürfe erhoben wurden, berichtete der japanische Rundfunksender NHK unter Verweis auf Ghosns Anwalt, dass der Manager seinen guten Namen vor Gericht verteidigen und nach seiner Freilassung eine Pressekonferenz abhalten wolle. Die Lage der Dinge sei "absolut inakzeptabel", habe Ghosn demnach gesagt. "Ich will, dass meine Position gehört wird, und ich will meine Ehre vor Gericht wiederherstellen."

Bei einer Verurteilung wegen der ursprünglichen Vorwürfe drohen dem Manager bis zu zehn Jahre Haft. Seit Ghosn festgenommen wurde, wankt die Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der Manager war jahrelang die treibende Kraft hinter dem Bündnis. Während Ghosn wegen des Finanzskandals bei Nissan und Mitsubishi seiner Ämter enthoben wurde, muss er seinen Chefposten bei Renault bisher nur ruhen lassen.

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