Bestseller Logan
Renault setzt ganz auf Billigautos
25.02.2008
Der französische Autohersteller Renault will die Produktion von Billigautos auf Basis des Dacia Logan bis 2011 auf mehr als 1,4 Mio. Fahrzeuge ausbauen.
Der französische Autohersteller Renault will die Produktion von Billigautos auf Basis des Dacia Logan bis 2011 auf deutlich mehr als 1,4 Mio. Fahrzeuge ausbauen. "Die Logan-Plattform, die auch Derivate wie den Sandero, den Van, den Pick-up und andere beinhaltet, wird bis 2011 auf mehr als 1,4 Mio. Einheiten kommen", sagte Renault-Vize-Generaldirektor Patrick Pelata der "WirtschaftsWoche". "Dabei ist unser künftiger Partner in Russland, Avtovaz, gar nicht inbegriffen. Dadurch kommen noch einmal mehrere 100.000 Autos dazu."
Logan als Renault-Bestseller
Das von Konzernchef Carlos Ghosn
vorgegebene Absatzwachstum von 850.000 Einheiten bis 2009 wird nach Aussage
Pelatas dementsprechend vor allem auf das Konto des Billigautos gehen. "Zwei
Drittel unserer zusätzlichen Verkäufe werden Logans sein. Der Rest sind
Autos in Segmenten, in denen wir bis dato nicht präsent sind oder Nachfolger
existierender Modelle. "Alpine ist eine schöne Marke. Sogar ein kompakter
Sportwagen unter dem Namen "Alpine" könnte auf der Logan-Plattform
entstehen", kündigte Pelata an. "Das waren leichte, günstige Autos, die viel
Spaß machten. Wenn wir so etwas schaffen, dann machen wir es."
Elektroautos ab 2012
Zuwächse erwartet Pelata auch vom Geschäft
mit rein elektrischen Fahrzeugen, die der Konzern auch in Europa anbieten
will. "Die Bedingungen für eine Großproduktion von Elektroautos sind
erstmals erfüllt. Unter etwas veränderten Bedingungen ist das auch in
Westeuropa möglich. Wir haben konkrete Projekte." Zum Startzeitpunkt sagte
Pelata: "Vielleicht schon 2012 oder 2013."
Keine Hybrid-Autos von Renault
Eine Absage erteilte Pelata
dagegen der Hybrid-Technik für den europäischen Markt. "Auf langen Strecken
bleibt die Verbesserung der Dieselantriebe, wo wir weltweit die Nummer drei
sind, prioritär. Wir glauben jedoch, dass Elektroautos für städtische
Gebiete und ihr Umfeld die beste Lösung sind. Für Hybridantriebe gibt es in
Europa keinen ausreichenden Markt."
Öko statt Luxus
Auch die Oberklasse-Ambitionen des
Herstellers stellte Pelata grundsätzlich infrage. Auf die Frage, ob man das
Ziel, den Absatz von Fahrzeugen über 27.000 Euro zu verdoppeln, erreichen
werde, sagte er: "Das ist machbar, aber vielleicht nicht mit den Autos, die
wir uns vor zwei, drei Jahren vorstellten. Die Emissionsvorschriften in
Europa ändern sich. Es werden eher ökologische Autos sein, die nicht zu groß
und schwer sind."