Ohne Nockenwelle & Zahnriemen

Revolution: Wunder-Benzinmotor vorgestellt

28.04.2016

Geniale Innovation sorgt für viel mehr Leistung bei deutlich weniger Verbrauch.

Zur Vollversion des Artikels
© Qoros
Zur Vollversion des Artikels

Der aufstrebende chinesische Autobauer Qoros , der, wie berichtet, von zahlreichen Managern, Designern und Entwicklern geleitet wird, die früher bei BMW, VW oder Bosch gearbeitet haben, und in seinen aktuellen Modellen Motoren verbaut, die in Österreich (bei AVL) entwickelt wurden, nutzt das Heimspiel auf der Peking Motorshow 2016 (bis 4. Mai), um mit einer echten Innovation aufzutrumpfen. Der Hersteller hat zusammen mit dem schwedischen Supersportwagenbauer Koenigsegg einen neuen Benzinmotor vorgestellt, der es in sich hat.

© Qoros
Durchsichtige Motorhaube der Studie „Qamfree 3“ gibt Blick auf das Wunder-Aggregat frei.

Weniger ist mehr
Das innovative Triebwerk, das in der Studie „Qamfree 3“ verbaut ist, kommt nämlich ohne Zahnriemen oder Steuerkette aus. Der klassische Ventiltrieb mit Nockenwellen wird hier durch ein elektrohydraulisches System ersetzt. Dieses ist in der Lage, jedes einzelne Ventil individuell zu kontrollieren und zu steuern. Deshalb kommt der Motor ohne Drosselklappe und Zahnriemen bzw. Steuerkette aus. Und auch ein teurer Vor-Katalysator wird obsolet. Darüber hinaus funktioniert die individuelle Ventilsteuerung so präzise, dass das Triebwerk ohne (teurer) Direkteinspritzung auskommt.

© Qoros
Das Aggregat kommt ohne Nockenwelle, Zahnriemen, Vor-Kat und Direkteinspritzung aus.

Performance steigt, Verbrauch sinkt
Doch der neue Wunder-Motor hat noch viel mehr drauf. Laut Christian Koenigsegg, der seit über 17 Jahren an der Technologie forscht, bietet das Triebwerk deutlich mehr Leistung bei viel geringerem Verbrauch. Den Beweis liefert der Vergleich mit der Basis. Der Qamfree-Motor basiert auf Qoros‘ aktuellem 1,6-Liter-Turbo-Benziner, der in Österreich entwickelt wurde und ein Top-Aggregat ist, übertrifft diesen beim Drehmoment jedoch um 47 Prozent (es steigt auf 330 Nm) und bei der Leistung um 45 Prozent. Letztere wird mit 231 PS beziffert und dürfte für viel Fahrspaß sorgen. Der Normverbrauch sinkt im Vergleich zur normalen 1,6l-Maschine hingegen um 15 Prozent. Noch besser sieht es bei den Emissionen aus: Diese sinken wegen dem deutlich besseren Kaltstartverhalten sogar um 30 Prozent.

© Qoros
Auch optisch findet Qoros mehr und mehr zu einer eigenen Design-Sprache.

Fazit
Qoros und Koenigsegg haben die vielversprechende Motoren-Technologie zur Serienreife gebracht. Damit zeigen sie auch, wie viel Potenzial nach wie vor in Verbrennungsmotoren steckt. Der elektrohydraulische Ventiltrieb sorgt nicht nur dafür, dass keine teuren Servicekosten (Zahnriemenwechsel) anfallen, sondern senkt auch den Verbrauch bei deutlich mehr Leistung. Der Entfall des Vor-Kats, der Nockenwelle und der Direkteinspritzung spart weitere Kosten und sorgt für weniger Bauteile, die im Laufe der Zeit kaputt gehen könnten. Laut der schwedisch-chinesischen Allianz könnte der erste Qoros, der auf einen Qamfree-Motor setzt, bereits in zwei Jahren auf den Markt kommen. Wenn dann noch alle Versprechen gehalten werden, dürften vielen etablierten Herstellern die Kinnladen runterfallen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel