Volkswagen hat seinem technischen Aushängeschild Phaeton ein umfangreiches Facelift verpasst. Ob er nun A8, 7er und S-Klasse Paroli bieten kann?
Seit seinem Debüt zählt der große VW zu den am meisten unterschätzten Automobilen der Welt. Denn technisch spielte er schon immer in der obersten Liga mit, nur fehlt dem Wagen leider das nötige Image, welches in diesem Segment einfach zu wichtig ist. Bei Ausstattung, Komfort und Verarbeitungsqualität war er seinen Konkurrenten immer einen kleinen Schritt voraus. Deshalb war er bisher vor allem bei Managern und Chefs die auf Understatement setzen, immer die erste Wahl. Und diese kleine Klientel darf sich nun über einige Neuerungen freuen.
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Design
Optisch wurde er nun an die aktuelle VW-Formensprache (Sharan, Golf, Polo, etc.) angepasst. So dominieren nun auch bei seiner Front horizontale Linien und schmale Scheinwerfer, die das Auto breiter und eleganter wirken lassen. Das LED-Tagfahrlicht und der neu designte Stoßfänger runden die Gesichtsretuschen ab. Am Heck kommt ebenfalls ein überarbeiteter Stoßfänger mit nahtlos integrierten Endrohren zum Einsatz. Auffälliger sind jedoch die neuen LED-Rückleuchten, welche durch ihre M-Grafik auch in der Nacht für den nötigen Wiedererkennungswert sorgen sollen.
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Technik
Technisch war der alte Phaeton schon etwas angegraut. Um gegen die jüngeren Konkurrenten 7er, S-Klasse und neuen A8 auch hier wieder mithalten zu können, hat VW in diesem Bereich keinen Stein auf dem anderen gelassen. So gibt es im VW-Flaggschiff ab sofort eine Verkehrszeichen-Erkennung, die als weltweit erstes System dieser Art neben Tempolimits auch Überholverbotsschilder erkennt und dem Fahrer anzeigt. Des Weiteren verbaut VW auch ein intelligentes Fernlicht (dynamische Fernlichtregelung), einen Spurwechselassitenten, den Front Assist mit automatischer Umfeldbeobachtung, einen Abstandshalter der den Wagen gegebenenfalls bis zum Stillstand abbremst und ein Navigationssystem, welches dank Google-Maps Online-Anbindung immer auf dem neuesten Stand ist. Bei den Top-Modellen zählen die Luftfederung und der Allradantrieb zur Serienausstattung.
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Komfort
Beim Komfort müssen die Kunden auch weiterhin keine Abstriche machen. Leder, Holz und feinste Materialien schmücken den hochwertig verarbeiteten Innenraum. Die zugfreie Klimaautomatik zählt nach wie vor zu den besten Systemen auf dem Markt, und Käufer der Langversion (5,18 statt 5,06 Meter) können auch im Fond ihre Beine ausstrecken. Vor allem in der viersitzigen Version werden die Fondpassagiere mit elektrisch verstellbaren Massagesitzen (Option) richtig verwöhnt.
Motoren
Aus Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsgründen hat VW auch die Motorenpalette überarbeitet. Alle Triebwerke erfüllen nun die EU5-Schadstoffnorm und sollen durchwegs sparsamer geworden sein. Der Basisbenziner mit Direkteinspritzung leistet 280 PS das Zwölfzylinder Top-Modell leistet nach wie vor 450 PS. Der neue Audi A8 W12, der wie der neue Phaeton auf der Auto China (25. April bis 2. Mai) Premiere feiert, kann auf eine Leistung von 500 PS zurückgreifen. In Österreich wird jedoch ohnehin der 240 PS-starke Diesel die meistverkaufte Variante bleiben. Dieser beschleunigt nun in ordentlichen 8,6 Sekunden auf Landstraßentempo und erreicht einen Top-Speed von 237 km/h. Den Hybrid-Antrieb aus dem neuen Touareg sucht man leider vergeblich.
Preise werden erst kurz vor der Markteinführung bekannt gegeben.