Abgasnachbehandlung bei niedrigen Temperaturen kostet bis zu 1.000 Euro.
Elmar Degenhardt, Chef des Auto-Zulieferers Continental, geht davon aus, dass saubere Diesel teurer werden als die bisher verkauften Autos: "Je nach Fahrzeug ist mit Zusatzkosten von mehreren hundert bis 1.000 Euro zu rechnen", sagte Degenhardt der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montagsausgaben).
Grund für die Verteuerung
Als Grund für steigende Preise nannte Degenhardt "die Abgasnachbehandlung bei niedrigen Temperaturen". Derzeit sind viele Autohersteller wegen des sogenannten Thermofensters in der Kritik. "Wenn wir aber die Systeme heizen, dann wird das Problem kleiner", sagte Degenhardt. Continental liefere zum Beispiel beheizbare Katalysatoren an die Industrie. Für kleine Fahrzeuge unter 1,6 Liter werde sich dies nicht rechnen. Dieses System funktionierte vielleicht nicht optimal bei minus 20 Grad Außentemperatur, "aber mit ihm lassen sich die Stickoxid-Grenzwerte bei realen Fahrbedingungen und gleichzeitig sehr kalten Temperaturen von bis zu minus 7 Grad Celsius einhalten", sagte Degenhardt.
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Grünen-Forderung "völlig realitätsfremd"
Der Continental-Chef ist überdies der Ansicht, dass die herkömmlichen Antriebsformen noch lange nicht von der Bildfläche verschwinden: "Bei Lkw und Nutzfahrzeugen ist der Diesel ohne Alternative. Den Pkw-Diesel müssen wir sauberer machen."
Die Forderung der deutschen Grünen, ab 2030 nur noch Elektroautos zulassen, bezeichnete Degenhardt als "völlig realitätsfremd". Derzeit werden weltweit etwa 90 Millionen Pkw pro Jahr produziert, bis 2025 würden es 110 Millionen sein. Zu diesem Zeitpunkt werden weltweit erst zehn Prozent der Fahrzeuge rein elektrisch fahren. "In China dürfte dieser Anteil bei etwa 20 Prozent liegen", sagte Degenhardt.
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