Mit einem Ab-Preis von 28.640 Euro der günstigste 4x4-Robust-Kombi im Konzern.
Das Konzept ist im VW-Konzern erprobt und äußerst erfolgreich: Man nehme einen Kombi, trimme seine Karosserie mit Kunststoffeinsätzen, Unterfahrschutz und leicht höher gestelltem Fahrwerk auf robust und verteile das Antriebsmoment auf alle vier Räder. VW hat derartiges unter dem Namen Alltrack ( Golf und Passat ) schon seit Jahren im Programm, Audi auf höherer Ebene mit dem Allroad ebenso und Skoda bietet den Octavia Scout ebenfalls schon seit 2007 an. Die jüngste Marke im Konzern (was sowohl die Dauer der Mitgliedschaft als auch den Altersschnitt der Kunden betrifft), Seat, hat seinen schnittigen Leon Kombi (ST) im vergangenen Jahr in Funktionswäsche gesteckt und ihm den findigen Titel „Xperience“ verpasst.
Die Farbe des Testwagens wäre auch für ein Bundesheer-Fahrzeug passend.
Optisch klar als Abenteurer auszumachen
Passend zur ihm namentlich zuerkannten Experimentierfreudigkeit kommt der für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellte Leon Xperience
in erdigem „Adventure Braun Metallic“ (Aufpreis: 900 Euro) daher. Ein „S“ statt eines „BH“ am Kennzeichen minimiert die Verwechslungsgefahr mit einem für militärische Zwecke genutzten Fahrzeug. Der große Vorteil der Farbe: Auch wenn der Leon schmutzig ist, sieht er immer noch sauber aus. Der eine oder andere Ausritt
in unbefestigtes Gelände muss also nicht sofort mit einem Besuch in der Waschstraße geahndet werden.
>>>Nachlesen: Start für den Seat Leon X-Perience
Sparsamer, aber drehzahlhungriger Diesel
Die Bandbreite der Motoren umfasst drei Diesel mit 110 (1,6 TDI), 150 und 184 PS (beide 2,0 TDI) und einen 1,8 TSI mit 180 PS. Das die drei letztgenannten Aggregate den fast 1,5 Tonnen schweren Xperience proper voranbringen, ist anzunehmen. Uns interessierte vielmehr, wie sich der Einstiegsdiesel mit dem Gewicht und vor allem dem permanenten Allrad 4Drive tut.
© Seat
Seinen eigenen Charakter erhält der Offroad-Kombi durch die farblich abgesetzten Schutz-Verkleidungen der Türschweller und der Radhäuser sowie die...
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...modifizierte Frontpartie mit den großen Lufteinlässen und integrierten Nebelscheinwerfern mit Kurvenlicht-Funktion sowie dem Frontspoiler in Aluminium-Optik.
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Zudem gibt es eine um 15 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit und eine schwarz eloxierte Dachreling. 17-Zoll Alus sind serienmäßig montiert, auf Wunsch gibt es auch 18-Zöller.
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Beim Platzangebot gibt es keine Unterschiede. Der auf einfache Weise erweiterbare Laderaum fasst nach wie vor zwischen 587 und 1.470 Liter.
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Im Innenraum hat Seat ebenfalls Hand angelegt. So werden u.a. neue Stoffbezüge in Schwarz und Grau, alternativ kann braunes Alcantara gewählt werden.
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Beim Bediensystem Seat Easy Connect werden die Funktionen für Entertainment und Kommunikation über einen berührungsempfindlichen Bildschirm im Cockpit gesteuert.
Im ersten Eindruck ist dem Sechzehnhunderter einmal eine zurückhaltende Akustik zu attestieren – selbst im Kaltstart. Geschaltet wird manuell in sechs Stufen. Das ist trotz persönlicher Automatik-Vorliebe kein Malheur – ganz im Gegenteil: Die Schaltwege sind kurz und exakt und machen das Rühren im Getriebe zu einem freudvollen Unterfangen. Das ist auch gut so, weil besonders bei Steigungen der Griff zum Schaltknauf doch recht häufig vonstatten gehen muss. Wird der Motor ausreichend mit Touren versorgt, geht es durchaus munter dahin. Das Drehmoment von 250 Nm entfaltet im Bereich von 1.500 bis 2.750 U/min seine volle Leistung. Der Sprint auf 100 ist in 11,6 Sekunden erledigt.
Kapriziert man sich auf niedertouriges Gleiten, sind es kaum mehr als sieben Liter, die sich der Xperience 4Drive 1,6 TDI im Schnitt genehmigt. Ein guter Wert für einen waschechten Geländegänger. Christian Zacharnik
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Technische Daten
Motor: 1,6l-4-Zylinder-Turbodiesel; 110 PS; 250 Nm
Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 11,6 Sekunden
Normerbrauch: 4,7 l/100 km; Testverbrauch: 7,6 l/100 km
Abmessungen: 4,53/1,45/1,97 m (L/B/H)
Gewicht: 1.472 kg
Kofferraum: 587 bis 1.470 Liter
Preis: ab 28.640 Euro; Testwagen: 32.950 Euro