Für Elektroautos
Shell-Tankstellen künftig mit E-Ladestationen
30.01.2017
Österreich fördert private Ladeinfrastruktur und öffentlich zugängliche Stationen.
Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell will heuer mit dem Aufbau von Ladestationen für Elektroautos an Tankstellen starten. Zunächst will das Unternehmen an Stationen in Großbritannien und den Niederlanden Stromzapfsäulen installieren, wie der Manager John Abbott der "Financial Times" (Montag) sagte. Es könnten weitere Länder folgen.
Er rechne mit der größten Nachfrage nach E-Ladestationen in städtischen Gegenden. Die Ausstattung von Tankstellen in Großbritannien werde "ziemlich bald" beginnen. Wie viele Stationen Shell aufrüsten will, wollte Abbott nicht sagen.
Gefahr für die Ölkonzerne
Die Elektromobilität gilt als große Gefahr für die Ölkonzerne, weil der Autoverkehr einer der größten Verbraucher fossiler Brennstoffe ist. Abbott geht jedoch davon aus, dass der Übergang von Verbrennungsmotoren zu E-Antrieben Jahrzehnte dauern wird. Er wittert ohnehin zusätzliches Geschäft: Wenn die Kunden beim Laden ihrer Autos warteten, würden sie auch einen Kaffee oder etwas zu Essen wollen. Bisher dauern Ladevorgänge bei entsprechender Reichweite der Autos noch deutlich länger als das herkömmliche Tanken.
Das Fehlen von Ladestationen gilt neben geringer Reichweite und hohen Preisen als Hemmschuh für den Durchbruch von E-Autos.
Auch Shell-Konkurrenten wollen demnächst mehr Ladestationen anbieten, unter anderem der französische Ölkonzern Total. In Europa planen die Autobauer Daimler, VW, BMW und Ford gemeinsam den Aufbau von Tausenden Ladesäulen entlang der Autobahnen in den kommenden Jahren.
Förderpaket in Österreich
In Österreich will, wie berichtet, auch die Regierung noch mit Förderungen nachhelfen . Die Anschaffung eines Elektroautos oder eines Pkw mit Brennstoffzelle wird ab dem kommenden Jahr mit 4.000 Euro pro Fahrzeug gefördert. Für Plug-in-Hybride gibt es 1.500 Euro. Elektrofahrräder und E-Mopeds bekommen 375 Euro Zuschuss. Unterstützt wird weiters die Errichtung von privater Ladeinfrastruktur mit 200 Euro pro Box. Öffentlich zugängliche Stationen erhalten bis zu 10.000 Euro per Stück.