Kleiner Karoq-Bruder
Skodas Mini-SUV bietet Überraschung
15.03.2018
Tschechen positionieren ihren neuen Crossover etwas über dem eigentlichen Segment.
Skoda hat bereits vor dem Start des Genfer Autosalons 2018 (bis 18. März) zentrale Eigenschaften seiner seriennahen Mini-SUV-Studie Vision X verraten. Hier stach vor allem das innovative Antriebskonzept, das auf eine Kombination aus einem CNG- (Erdgas) und Benzin sowie zwei Elektromotoren setzt, hervor (siehe unten). Doch der kleine Bruder des Karoq bietet noch eine weitere Überraschung. Denn obwohl er wie der 4,14 Meter lange Seat Arona auf der neuen Kleinwagen-Plattform des VW-Konzerns (MQB A0) basiert, ist er sogar länger als der VW T-Roc (4,23 m) und der Audi Q2 (4,19 m), die auf der aktuellen Golf-Plattform (MQB) stehen, welche auch mit herkömmlichem Allradantrieb kombinierbar ist.
Stattliche Größe und gelungene Optik
Konkret ist der Vision X 4.25 Meter lang, 1.81 m breit und 1,54 m hoch. Der Radstand beträgt 2,64 Meter und der Kofferraum hat ein Volumen von 380 Litern. Als klassisches Mini-SUV geht das Auto damit nicht mehr durch. Skoda rückt also auch bei seinem neuen Mini-SUV, das 2019 in den Handel kommt, die Praktikabilät in den Vordergrund. Es soll mehr Platz bieten als Arona und der noch heuer kommende Polo T-Cross. Insgesamt ist das Außendesign schon sehr nah an der Serie. Bis auf die 20 Zoll großen Bicolor-Aluräder im 3-D-Design, die giftgrüne Lackierung und dem im Kristall-Look gehaltenen Kühlergrill, wird sich kaum mehr etwas ändern. Auffälligste Neuerung gegenüber den beiden größeren SUV-Brüdern sind die extrem schmalen Frontleuchten, die etwas an den Hyundai Kona erinnern. Zu den für die Marke typischen Merkmalen zählen die von den Scheinwerfern bis ins Heck verlaufende Tornadolinie, die sich nach hinten verjüngende Seitenfenstergrafik, der Kühlergrill mit vertikal angeordneten Doppellamellen, das auf der Motorhaube platziert Logo und die ausgestellten Radhäuser. Die C-förmigen LED-Heckleuchten erinnern stark an den Karoq. Insgesamt steht der Vision X sehr selbstbewusst auf seinen großen Rädern. Das dürfte bei den Kunden gut ankommen.
Neues Interieur-Design
Im Innenraum geht es hingegen deutlich futuristischer zu. Hier kann noch nicht von Seriennähe die Rede sein. Das fängt schon bei den verwendeten Materialien an. Bei den Oberflächen der Sitze, Türverkleidungen, der Mittelkonsole und der Armaturentafel setzen die Tschechen auf einen Mix aus atmungsaktiven Textilstoffen, Kunstleder und gummierten Teilen. Darüber hinaus verfügt der Vision X über eine Mittelkonsole, deren Oberfläche aus geschliffenem Glas besteht und den Blick auf ein Display ermöglicht, das mit der Antriebssteuerung vernetzt ist und den Energiefluss der beiden Motoren und die Wirkungsweise des Antriebs darstellt. In Sachen Anzeigen hat das Skoda-SUV aber noch mehr zu bieten. So sitzt hinter dem Lenkrad ein volldigitales Kombiinstrument, das vom Fahrer nahezu frei programmiert werden kann. Absoluter Blickfänger im Cockpit ist jedoch der hochauflösende Touchscreen, der als freistehender Monitor oberhalb der Mittelkonsole in die Armaturentafel integriert ist. Das gab es bei Skoda bisher noch nie. Natürlich sind auch die neuesten Infotainment- und Connectivity-Funktionen, die der VW-Konzern zu bieten hat, mit an Bord. Diese werden auch im Serienmodell erhältlich sein. Im Gegensatz dazu bleiben die beiden im Kofferraum verstauten elektrisch angetriebenen Skateboards der Studie vorbehalten. Gleiches gilt für die ebenso an Bord verstauten zwei Helme und eine Kameradrohne, mit der sich die Fahrt auf dem Board für einen Videoclip aufzeichnen lässt.
Innovativer Hybrid-Antrieb
Die in „FlexGreen“ lackierte Crossover-Studie gibt aber nicht nur einen Ausblick auf das Design, sondern ist darüber hinaus ein weiterer Schritt für die Elektrifizierungs-Offensive der tschechischen VW-Tochter. Konkret wird der Vision X von einem neuartig konfigurierten Hybrid-System angetrieben, das auf eine Kombination aus einem CNG- (Erdgas) und Benzin sowie zwei Elektromotoren setzt. So gerüstet, kann der Vision D je nach Bedarf mit Vorderrad-, Hinterrad oder Allradantrieb fahren. Zudem soll die Technik einen besonders niedrigen CO2-Ausstoß von 89 g/km ermöglichen.
Allrad ohne Kardanwelle
Als Verbrennungsmotor dient ein 1,5 Liter großer TSI G-TEC Antrieb mit vier Zylindern und Turboaufladung, der speziell für die Nutzung von CNG (komprimiertes Erdgas) entwickelt wurde, aber auch mit normalen Benzin (bivalent) fahren kann. Der CNG-Antrieb erzeugt eine Höchstleistung von 130 PS sowie ein maximales Drehmoment von 250 Nm und treibt die Vorderräder an. An der Hinterachse gibt es einen Kraftfluss von einem Elektromotor. Dieser wird bei Bedarf zugeschaltet – um zusätzliche Kraft beim Anfahren zu aktivieren (Boost-Effekt) oder um die Traktion auf glattem Untergrund zu verbessern. Der kleine Akku ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von zwei Kilometern. Beim Vision X handelt es sich um den ersten Skoda-Allradler, der ohne Kardanwelle auskommt.
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Ziemlich flott
Beim zweiten Elektromotor handelt es sich um einen riemengetriebenen Starter-Generator (RSG), der an den Verbrenner angeschlossen ist. Der größere E-Motor für die Hinterachse bezieht seine Energie aus einem 48-Volt-Lithium-Ionen-Batteriesystem. Dank Rekuperation lädt sich der Akku wie bei einem normalen Hybridantrieb während der Fahrt (beim Bremsen und Segeln) auf. Die Gesamtreichweite (Benzin, CNG und Elektro) soll 650 km betragen. Wenn beide Antriebseinheiten zusammen arbeiten, bietet der Vision D eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.
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Elektromobilitätsstrategie
Wie berichtet, setzt künftig auch Skoda stark auf Elektrifizierung. Los geht es 2019 mit der Einführung des Superb mit Plug-in-Hybridantrieb. Kurz darauf folgt dann das erste rein elektrisch betriebene Serienfahrzeug. Bis 2025 wollen die Tschechen ihr Angebot an Hybridfahrzeugen und reinen Elektroautos in verschiedenen Segmenten umfangreich erweitern. Gut möglich, dass wir in einem davon auch den im Vision D vorgestellten Hybridantrieb sehen.
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