Cityflitzer werden technisch und optisch aufgerüstet ins E-Zeitalter geschickt.
Smart hält sein Versprechen aus dem Jahr 2017 und steigt nun ausschließlich auf die batterieelektrische Antriebstechnologie um. Die letzten Verbrenner Modelle wurden in einer speziellen Limited-Edition verkauft . Passend zum elektrischen Neustart stellt die Daimler-Tochter auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage 12. bis 22. September 2019) ihre optisch und digital komplett überarbeiteten fortwo- (Coupé und Cabrio) und forfour-Modelle vor.
Design
Bei der Überarbeitung des Designs hat sich Smart eindeutig an den letzten Showcars orientiert. Die Front der neuen elektrischen EQ-Modelle unterscheidet nun erstmals zwischen fortwo (2,70 x 1,56 x 1,54 m) und forfour (3,50 x 1,66 x 1,55 m). Wo der Viersitzer einen vom Showcar Vision EQ fortwo bekannten, nach unten geöffneten Grill („A-shape“) mit optional integrierten Nebelscheinwerfern trägt, bleiben die Zweitürer beim bekannten freundlichen Gesicht mit V-Grill. Der Smart-Schriftzug sitzt nun – wie in der Anfangszeit – wieder über dem Grill. Weiters verfügen die neuen Modelle über äußerst markante Voll-LED-Scheinwerfer (optional). Wie bei den Studien forease und forease+ kommen dabei drei große Leuchtdioden-Elemente zum Einsatz. Auch die Heckleuchten der modernisierten Modelle wurden neu gestaltet. In der bekannten Grundform bilden nun hunderte LED-Leuchtelemente eine auffällige Lichtsignatur. Geblieben sind die kurzen Überhänge, die ausgestellten Radläufe und zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten.
Ausstattungsstruktur
Die neue Asstattungsstruktur fällt ziemlich radikal aus: Das Basismodell steht mit drei Linien zur Auswahl: passion, pulse und prime. Dazu lässt sich jeweils eines von drei Ausstattungspaketen wählen: Advanced, Premium oder Exclusive und schließlich die bevorzugte Farbe. Das war´s. Hier fällt die Wahl nun allerdings schwerer aus, denn die neuen Modelle kommen mit neuen Farben. Für den fortwo gibt es nun für die Tridion-Zelle und die Bodypanels carmine red und gold beige sowie lime green nur für die Bodypanels. Beim forfour steht ice white für Bodypanels und Tridion neu in der Farbkarte. Auch im Interieur gibt es für die Ausstattunglinien passion und pulse neue Designs der Bezugsstoffe und eine zusätzliche Farboption. Neu sind zudem vier Felgendesigns. Jeweils in silber und bi-color stehen sie in 15 bzw. 16 Zoll für die Ausstattungslinien zur Verfügung.
Innenraum
Das überarbeitete Interieur punktet vor allem mit erweiterten Ablagemöglichkeiten und einem neu gedachten Bedienkonzept. Auffälligste Neuerung ist neben der neuen Mittelkonsole vor allem das deutlich vergrößerte Media-System connect inklusive 8 Zoll Touchscreen. Das System setzt anstatt eines integrierten Navis oder aufwendiger Dienste auf eine nahtlose Smartphone-Integration. Laut Smart bekommt der Kunde damit nicht nur eine günstigere Infotainment-Lösung, sondern auch eine für ihn intuitiv bedienbare und upgrade-fähige Lösung. Denn sobald er auf ein neues Smartphone umsteigt oder durch ein Software-Update neue Apps verfügbar sind, ziehen diese umgehend auch in das Auto ein.
Passend dazu gibt es auch die neue EQ Control App und die „ready to“-Services. Anhand dieser Anwendungen werden folgende Funktionen über das Smartphone angezeigt bzw. ermöglicht: Statusinformationen rund um das Auto, elektrisches Laden aus der Ferne, einen freien Parkplatz finden und sich zu diesem navigieren lassen, das Auto mit Freunden und Familie teilen oder zum Auto zurückfinden.
Antrieb
Beim Antrieb hat sich nichts geändert. Der E-Motor im Heck leistet weiterhin 60 kW (82 PS) und bietet ein Drehmoment von 160 Nm. Smart gibt 4,8 Sekunden für den Ampelsprint des EQ fortwo Coupé von 0 auf 60 km/h an. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 130 km/h abgeregelt (siehe Tabelle mit technischen Daten unten). Da die drei Modelle vorwiegend in der Stadt unterwegs sind, bietet der Hersteller eine ziemlich kompakte Hochvolt-Batterie an. Deren Kapazität von 17.6 kWh ermöglicht eine eher bescheiden Reichweite von 159 Kilometern (nach NEFZ). Das sollte für die meisten Smart-Fahrer jedoch ausreichen. Zumal im Stop&Go-Verkehr durch Rekuperation viel Energie wiedergewonnen werden kann. Mit dem optionalen 22 kW-Bordlader mit Schnellladefunktion sind die neuen Modelle in weniger als 40 Minuten wieder von 10 auf 80 Prozent Reichweite geladen, ohne dabei auf seltene Gleichstrom-Ladesäulen angewiesen zu sein. Eine durchschnittliche Tagesfahrleistung sollen die drei Cityflitzer an einer herkömmlichen 230-V-Steckdose in gut 3,5 Stunden nachladen.
Verfügbarkeit und Fazit
Die überarbeiteten Smart-EQ-Modelle sollen kurz nach der IAA bestellbar sein und Ende 2019/Anfang 2020 in den Handel kommen. Preise stehen noch nicht fest, dürften aber in etwa auf dem (hohen) Niveau der Vorgänger bleiben. Mit dem Umstieg auf den rein elektrischen Antrieb vollzieht Smart einen radikalen Schritt. Doch für die Marke ist dieser nur logisch, denn die kompakten wendigen Modelle passen perfekt in die Stadt. Jetzt müssen nur noch die Kunden mitspielen. Denn neben den deutlich höheren Preisen (im Vergleich zu den Benzinern) dürfte sich auch die nach wie vor unzureichende Infrastruktur als Hemmschuh erweisen. Ohne Garage inklusive Wallbox bzw. Steckdose gestaltet sich das laden für Menschen, die in Wohnungen leben, ziemlich kompliziert. Und diese bilden in vielen Städten die absolute Mehrheit.
>>>Nachlesen: Smart verkauft seine letzten Verbrenner
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Technische Daten