BMW i3-Gegner bringt es in der Praxis auf 180 Kilometer Reichweite.
Ist von Elektroautos die Rede, brandet irgendwann auch die Diskussion auf, ob die Dinger ob ihres leisen Wesens für Fußgänger nicht gefährlich seien. Das Problem stellt sich bei höherem Tempo nicht, da überwiegen auch beim Verbrenner die Abrollgeräusche. Im Schritttempo aber ist das Problem schon evident - etwa in Begegnungszonen. Kia hat das derart gelöst, dass der Soul EV bei weniger als 20 km/h leise aber vernehmbare Sphärenklänge von sich gibt.
Hilfreich
Einen klugen Weg beschreitet Kia auch beim Energiesparen: So gibt es neben Bekanntem wie Rekuperation und aerodynamischer Optimierung auch eine Klimatisierung, die sich bei singulärer Besetzung nur auf den Bereich hinterm Steuer fokussieren lässt. Eingewöhnen muss man sich nicht wirklich. Die Bedienelemente sind logisch angeordnet und auch der Rest des Cockpits gleicht jenem des herkömmlich motorisierten Soul
. Lediglich die Batterieanzeige und der fehlende Drehzahlmesser entlarven die Elektroversion. Gleiches gilt auch für das großzügige Raumangebot mit der fast unschlagbar guten Kopffreiheit auf allen Plätzen.
Optisch unterscheidet sich die Elektro-Version nur in Nuancen vom normalen Soul.
Fahreindruck
Wird der Soul EV unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Ökonomisierungsmaßnahmen gefahren, ist eine Reichweite von etwa 180 km realistisch. Für die Stadt und kurze Überlandfahrten reicht die Reichweite also aus. Die Herstellerangabe von 212 km ist jedoch eher hypothetisch. Sticht mal der Hafer, geht der Soul EV antriebsimmanent ab wie die Feuerwehr. Das Drehmoment des 111 PS starken E-Motors von 285 Nm steht ad hoc parat und verhilft dem Stromer zu einem respektablen Sprintwert von 11,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Aus Reichweitengründen wird die Spitze bei 145 km/h elektronisch begrenzt. Dank des tiefen Schwerpunkts nimmt der doch deutlich schwerere Elektro-Soul Kurven ähnlich souverän wie sein herkömmlich motorisierter Bruder.
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Kosten
Punkto Aufladung stehen wir allerdings wieder vor dem Problem der schlechten Infrastruktur in Österreich. Aber dafür kann Kia nichts. Mit Hilfe des fahrzeugeigenen Ladegeräts (6,6 kW Wechselstrom) kann die Batterie an einem entsprechend leistungsfähigen 230-Volt-Anschluss in fünf Stunden voll aufgeladen werden. Wenn die Zeit drängt und man eine Schnellladestation (480 Volt Gleichstrom, 50 kW) findet, lässt sich der Akku in 33 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Hierzulande gibt es den SoulEV ab Jänner 2015 ab 34.190 Euro in nahezu Vollausstattung. Damit rangiert er in etwa auf dem Niveau des ebenfalls gut ausgestatteten e-Golf
und des BMW i3
. Letzterer bietet aber eine deutlich kargere Serienausstattung. (zac)
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