420 km Reichweite

"el-born“: So gut ist Seats erstes E-Auto

01.03.2019

Spanier nutzen für ihren Stromer VWs neuen "Wunder-Baukasten".

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Nur einen Tag nachdem Seat angekündigt hat, dass am Genfer Autosalon 2019 (Publikumstage: 7. bis 17. März) das erste reine Elektroauto der Marke seine Weltpremiere feiern wird, haben die Spanier die Katze aus dem Sack gelassen und alle Infos vom „el-born“ veröffentlicht. Nach dem zweisitziges Elektro-City-Vehikel Minimó und dem ersten eigenständigen Modell der hauseigenen Sporttochter Cupra, dem Formentor, ist die seriennahe Elektro-Studie bereits das dritte Modell, das Seat binnen wenigen Tagen aus dem Hut gezaubert hat.

© Seat

"Konzern-Wunderwaffe" als Basis

Wie berichtet, basiert wie „el-born“ wie der VW I.D. Neo (Produktionsstart noch heuer) auf dem modularen Elektrobaukasten MEB. Dabei handelt es sich quasi um die neue „Wunderwaffe“ im Volkswagen-Konzern. Auf der eigens entwickelten, extrem flexiblen E-Plattform kommen in den nächsten Jahren 27 Modelle von den Marken VW, Skoda, Seat und Audi in den Handel. Die hohe Produktionszahl soll für günstige Preise sorgen. Zudem soll die Technik auch für Konkurrenten geöffnet  werden. Der Name „el-born“ steht übrigens nicht für die Abkürzung „elektrisch geboren“ – das Auto wurde nach einem Szeneviertel in Barcelona benannt.

© Seat

Design

Obwohl es vom I.D. Neo derzeit nur offizielle Fotos von noch stark getarnten Prototypten gibt, ist die Grundform mit den kurzen Überhängen bereits gut erkennbar. Deshalb wissen wir auch, dass sich der el-born bei der Optik stark an seinem Technikbruder orientiert. Das Seat-Modell hinterlässt jedoch einen dynamischeren Eindruck. Dafür sorgen vor allem die scharf gezeichneten LED-Scheinwerfer, der untere Teil der Frontschürze, der große Lufteinlässe imitiert, die großen 20 Zoll Räder, leicht ausgestellte Radkästen, die nach hinten abfallende Dachlinie, der große Dachkantenspoiler und der markante Diffusoreinsatz in der Heckchürze. Ein durchgängiges Leuchtenband wird auch der VW-Bruder haben, die Rückleuchten selbst fallen beim Spanier jedoch etwas schmäler aus. Durch die weit nach vorne verlegte A-Säule und dem schwarzen Einsatz in der C-Säule wirkt das Dach schwebend. Insgesamt steht der „el-born“ sehr selbstbewusst auf der Straße.

© Seat

Innenraum

Auch im Innenraum zeigt sich die Studie bereits sehr seriennah. Hier orientiert sich der el-born am Formentor und am Tarraco . Wie die beiden SUV-Brüder hat auch der Stromer ein digitales Kombiinstrument und einen großen, freistehenden Touchscreen (10 Zoll) auf der Mittelkonsole. Das Fahrzeug ist auch voll vernetzt, harmoniert mit allen gängigen Smartphones, ist stets online und stellt Updates „over the air“ bereit. Wer also etwa eine neue Navigationssoftware aufspielen will, muss dafür nicht mehr extra in die Werkstatt fahren. Viele Funktionen sind per natürlicher Spracheingabe steuerbar. Das Cockpit ist klar auf den Fahrer ausgerichtet. Damit will Seat verdeutlichen, dass auch bei seinen Elektroautos der dynamische Anspruch im Fokus steht. Dank des vollelektrischen Antriebs erwartet die Insassen - trotz der kompakten Abmessungen (Länge ca. 4,25 m) - ein äußerst geräumiger Innenraum, der einige praktische Funktionen bietet. Aufgrund des fehlenden Mitteltunnels ist es beispielsweise möglich, eine Tasche zwischen den beiden Vordersitzen unterzubringen.

© Seat

Antrieb

Die Frage aller Fragen eines jeden Elektroautos ist jene nach dem Antrieb. Hier profitiert der el-born eindeutig vom MEB. Mit einer Motorleistung von bis zu 150 kW (204 PS) kann er in rund 7,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Dank seines energiedichten 62-kWh-Batteriepacks soll das Fahrzeug unter echten Fahrbedingungen eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern (nach WLTP) ermöglichen. Das System ist auf eine Ladeleistung von 100 kW ausgelegt, wodurch die Batterie in 47 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden kann. Darüber hinaus ist im el-born ein ausgeklügeltes Wärmemanagement integriert. Dieses soll die Reichweite bei für Elektroautos ungünstigen Bedingungen verlängern. So lässt sich über das System der Verbrauch der Elektroheizung senken, wodurch die Reichweite laut Seat um 60 Kilometer gesteigert werden kann. Davon sollen vor allem Fahrer in Ländern profitieren, in denen die Temperaturen über einen längeren Zeitraum sehr niedrig sein können.

© Seat

Autonomes Fahren

Ein Autobauer, der einen Ausblick auf seine Zukunft gibt, darf natürlich auch den Bereich des autonomen Fahrens nicht außer Acht lassen. Deshalb hat der el-born die neuesten Entwicklungen des VW-Konzerns für autonomes Fahren an Bord. Konkret ist er sogar mit zwei Systemen für autonomes Fahren ausgestattet, die eine Teilautomatisierung des Fahrzeugs zur Steuerung von Lenkung, Beschleunigung und Bremsvorgängen ermöglichen. Weiters gibt es einen intelligenten Einparkassistenten. Dieser kann in Parkhäusern oder auf großen Parkplätzen selbstständig einen freien Parkplatz suchen und sich in diesen manövrieren. Der Fahrer kann dabei bereits auf dem Weg ins Einkaufzentrum, zum Abfluggate, ins Büro, etc. sein.

Noch mehr Infos über Seat finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fazit

Mit dem el-born zeigt Seat, wie sein erstes Modell auf dem neuen modularen Elektrobaukasten aussehen wird. Die Produktion des VW I.D. Neo startet bereits Ende 2019, ab Anfang 2020 steht er bei den Händlern. Der spanische Bruder soll ebenfalls ab 2020 verkauft werden. Beim el-born handelt es sich zwar noch um eine Studie, diese wird aber fast genau so in Serie gehen. Wenn jetzt noch der Preis passt, kann Seat in eine rosige (Elektro-)Zukunft blicken. Der I.D. Neo soll in der 170 PS starken Basisversion ab gut 25.000 Euro zu haben sein. Da der Spanier auf die stärke Ausbaustufe setzt, dürfte sein Preis irgendwo zwischen 30.000 und 40.000 Euro liegen.

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