Studie gibt ersten offiziellen Ausblick auf Top-Modell der i-Reihe.
BMW-Chef Harald Krüger hat Wort gehalten. Vor einigen Wochen kündigte er an, dass es noch in diesem Jahr eine Studie zum kommenden Elektro-Flaggschiff geben wird. Und nun ist er da, der „Vision iNext“. Nach der Weltpremiere des seriennahen Elektro-X3 (iX3 Concept), der Ankündigung, dass die Studie „i Vision Dynamics“ als i4 in Serie gehen wird, und der Bestätigung ab 2020 mit günstigen Elektroautos anzugreifen, ist das Showcar ein weiterer Schritt der großangelegten Elektro-Offensive des Herstellers. Dem aktuellen Käufertrend entsprechend, handelt es sich beim „Vision iNext“ um ein SUV bzw. einen Crossover.
Design
Da sich über Geschmack nicht streiten lässt, lassen wir die subjektive Bewertung des Designs außen vor. Außer Zweifel steht jedenfalls, dass die Studie eine mächtige Erscheinung ist, die die Blicke auf sich zieht. Auffälligstes Merkmal ist die große, verbundene Doppelniere, die wir in ähnlicher Form bereits vom „i Vision Dynamics“ kennen. In Kombination mit den extrem flachen Scheinwerfern ergibt sich ein ziemlich aggressiver Blick. Elemente wie die auffällige Seitenfenstergrafik, die etwas an den i3 erinnert, sowie die blauen Flächen in Front, Seite und Heck ordnen den Crossover eindeutig in BMWs i-Reihe ein. In den ausgeformten Radäusern stecken 24 Zoll große Räder. Die beiden großen Türen öffnen ohne B-Säule gegenläufig. Gleichzeitig werden im Bereich des Rahmens – genau wie beim i8 - Carbon Flächen sichtbar. Anstelle von Außenspiegeln gewährleisten Kameras den Blick nach hinten. Diese Technik bietet Audi beim e-tron bereits in Serie an. Im Heck sorgen horizontale Flächen für einen breiten Stand. Die schmalen Heckleuchten reichen weit ins Heck hinein. Das durchströmte Dach und der Diffusor inklusive Leuchtelementen sollen die Aerodynamik verbessern.
Innenraum
Den Innenraum sehen die Designer als Ort der Entspannung. Tatsächlich kann man den Lounge-Charakter nicht abstreiten. Zudem passt sich das Interieur dem gewählten Fahrmodus an. Der Fahrer kann wahlweise im „Boost“-Modus selbst fahren oder sich im „Ease“-Modus fahren lassen. Ist Letzterer gewählt, bietet das Fahrzeug Fahrer und Mitfahrern Raum für alle erdenklichen Aktivitäten. Im Cockpit definieren die zwei einzigen sichtbaren digitalen Anzeigeflächen (riesige Bildschirme) gemeinsam mit dem Lenkrad den Fahrerbereich. Zwischen den vorderen Sitzen gibt es eine minimalistisch gestaltete Mittelkonsole. Im „Boost“-Modus sind Lenkrad und Anzeigen auf den Fahrer ausgerichtet. Beim Übergang in den „Ease“- Modus verändert sich der Fahrerbereich: Das Lenkrad fährt leicht zurück, das Fahrpedal fährt ein. Ein großes Panoramadach flutet den Innenraum mit Licht. Im Fond gibt es eine durchgängige Sitzfläche. Beim Materialmix aus Stoff und Holz handelt es sich um eine Weiterentwicklung des i3-Ansatzes, bei dem Nachhaltigkeit im Vordergrund steht.
Unsichtbar integrierte Technik
In Sachen Bedienung blickt der Vision iNext besonders weit in die Zukunft. Abgesehen von Lenkrad und Displays im Fahrerbereich sind in der Studie keine weiteren Bildschirme oder Bedienelemente zu sehen. BMW will die Bedientechnologie unsichtbar integrieren. Erst wenn Fahrer oder Mitfahrer es wünschen, soll sie sichtbar und nutzbar werden. So könnten in Zukunft verschiedene Funktionen über Oberflächen wie Holz oder Stoff bedienbar sein. Auch Displays wären zukünftig verzichtbar, indem eine Projektion beliebige Flächen zu einem interaktiven Display macht. Und natürlich ist auch der ab März 2019 in Serienmodellen digitale Sprachassistent mit an Bord. Auf die Aufforderung „Hey BMW“ hin schaltet sich der „Intelligent Personal Assistant“ im Fahrzeug zu und kann den Fahrer in vielen Bereichen unterstützen. Der Crossover soll ohnehin integrierter Bestandteil der digitalen Welt sein. Dazu zählt auch ein nahtloser Verbund von BMW Connected, Smartphones, Tablets, Smartwatches und Smart Homes, wodurch per Sprachbefehl beispielsweise die Fenster des eigenen Hauses geschlossen werden können.
Antrieb
Zum Antrieb machen die Münchner keine genauen Angaben. Es heißt lediglich, dass der Vision iNext ein reines Elektroauto ist. Bekannt ist bereits, dass das neue Elektro-Flaggschiff auf Batterien des chinesischen Herstellers CATL setzt . Dieser baut in Deutschland gerade eine riesige Fertigungsanlage. Die Serienversion wird zwar noch nicht vollständig autonom fahren können. Doch BMW ist bei selbstfahrenden Autos bestens aufgestellt. Was rechtlich beim Marktstart möglich ist, wird in dem Fahrzeug auch verbaut sein.
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Verfügbarkeit
Laut Krüger kommt die Serienversion des iNext im Jahr 2021 in den Handel. An der Grundform wird sich bis dahin nicht mehr allzu viel ändern. Auf viele Studien-Highlights (24 Zöller, gegenläufig öffnende Türen, Lounge-Interieur) werden die Kunden jedoch verzichten müssen. Eines steht mit dem Konzeptauto jedenfalls fest. BMW grenzt seine reinen Elektroautos optisch extrem stark von den anderen Baureihen ab. Damit schlagen die Münchner einen anderen Weg ein als Audi und Mercedes.
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