Laut Mercedes soll das extravagante Auto eine Reichweite von 500 km bieten.
Wie an dieser Stelle angekündigt, zeigt Mercedes im Rahmen des Pebble Beach Concours D'Elégance 2016 (bis 21. August) die Studie eines neuen Maybach-Coupés. Nun wurden alle Infos und Daten des Luxus-Liners veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass das Design des Vision Mercedes-Maybach 6 sehr seriennah gestaltet ist. Auf die Technik trifft das nicht unbedingt zu. Der fast sechs Meter lange 2+2‑Sitzer wird nämlich von einem bärenstarken Elektromotor angetrieben, der eine Reichweite von 500 km bieten soll.
Ausdauernder Stromer mit Schnellladefunktion
Die Leistung des Antriebs beträgt 550 kW (750 PS). Das ermöglicht sportwagentypische Fahrleistungen: Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in unter vier Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Der flache Akku mit einer Kapazität von ca. 80 kWh ist platzsparend im Unterboden verstaut und sorgt damit auch für einen niedrigen Schwerpunkt. Ein echtes Highlight ist die Schnellladefunktion, die aber wohl erst in einigen Jahren serientauglich wird. Durch Gleichstromladen auf Basis des CCS-Standards ermöglicht das System Ladeleistungen bis zu 350 kW. In nur fünf Minuten soll sich so genügend Strom tanken lassen, um rund 100 Kilometer zusätzliche Reichweite zu erzielen. Aufladen lässt sich die Batterie kabelgebunden an öffentlichen Ladestationen, üblichen Haushaltssteckdosen induktiv, indem der Ladestrom berührungsfrei durch ein elektromagnetisches Feld übertragen wird.
Design und Abmessungen
Mit seinen großzügigen Abmessungen soll der Vision Mercedes-Maybach 6 (Länge/Breite/Höhe: 5.700/2.100/1.328 Millimeter) Reisen auf höchstem Niveau ermöglichen. Selbst im Fond sollen zwei normalgroße Personen längere Etappen bequem aushalten. Die Proportionen des Showcars – extrem lange Motorhaube, niedrige Dachlinie und zurückversetztes Greenhouse – erinnern an die Aero-Coupés früherer Zeiten. Absoluter Hingucker ist die Neuinterpretation des riesigen Mercedes-Maybach-Grills mit seinen markanten senkrechten Streben. Schmale LED-Scheinwerfer und der Mercedes-Stern sind weitere auffällige Merkmale. Seitlich stechen neben der gekonnt gezeichneten Coupé-Silhouette vor allem die 24 Zoll großen Räder ins Auge. Hier markieren aber eindeutig die Flügeltüren das Highlight. Die als Kameras ausgeführten Außenspiegel sitzen auf so genannten Wings. Hinten soll die Studie laut ihren Designern an eine Yacht erinnern. Ausschlaggebend dafür sei die „boat tail“-Form. In die Außenkanten des langgestreckten, runden Bootshecks sind breitenbetonende Rückleuchten integriert. Darüber sitzen die beiden flachen Heckscheiben. Weitere markante Merkmale am Heck sind der Diffusor mit Aluminiumrahmen sowie die Luftauslässe hinter den Radkästen. Alles in allem steht der Vision Mercedes-Maybach 6 extrem schlüssig auf der Straße.
360-Grad-Higtech-Lounge im Innenraum
Im Interieur setzt sich der zukunftsweisende Anspruch fort. Neben den fließenden Formen soll auch die Materialkomposition ein Luxuserlebnis auf höchstem Niveau erzeugen. Edle Materialien und Farben wie Roségold werden als luxuriöser Akzent verwendet. Weiters ist nahezu der gesamte Innenraum mit hochwertigem Leder bezogen. In Türen und Instrumententafel weicht das traditionelle Zierteil aus Holz den digitalen Bedien- und Anzeigeoberflächen. Ein echter Blickfänger sind die „ hyperanalogen“ Instrumentenanzeigen, in denen Zeiger über ein rundes Display mit Kristall-Optik gleiten. Das sorgt dafür, dass die digitalen Anzeigen analog wirken. Die klassischen Rundinstrumente bestehen in Wahrheit aus tiefen Displays. Die Frontscheibe dient als transparentes Display: Über ihre volle Breite werden fahrrelevante Daten sowie geografische Informationen dargestellt, die über Gesten gesteuert und angepasst werden können. Weitere Anzeigeelemente wurden digital in ein umlaufendes Glaszierteil integriert. So können beispielsweise Informationen über den Sitz auf dem digitalen Band abgebildet werden. Zudem werden im frontalen Bereich der Fläche Karteninformationen gezeigt. Menü-Inhalte werden über eine digitale Linie zu den weiteren Passagieren verlängert. Sie reicht seitlich bis zu den Mitfahrern, die per Toucheingabe die für sie passenden Inhalte einstellen können.
Fazit
Mit dem Showcar zeigt Mercedes in welche Richtung es bei der luxuriösen Submarke in Zukunft gehen könnte. Aktuell besteht die Modellpalette aus dem Mercedes-Maybach S 500 und S 600 sowie dem Mercedes-Maybach S 600 Pullman. Ein sportlich angehauchtes Luxuscoupé mit innovativer Technik würde gut zur Marke passen. Eine Umsetzung des Vision Mercedes-Maybach 6 wäre wohl kein allzu großes Problem. Im Serienmodell würden aber wohl konventionelle Türen und Triebwerke zum Einsatz kommen. Aktuell ist die im Showcar gezeigte Elektrotechnik noch nicht serienreif. In einigen Jahren könnte aber auch diese Vision wahr werden.
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