Der GLA bekommt einen großen Bruder mit viel Platz und robustem Look.
Mercedes zeigt auf der Auto Shanghai 2019 (Publikumstage: 18. bis 25. April) das fünfte Modell, das auf der neuen Kompakt-Plattform basiert. Diese umfasst derzeit A-Klasse, B-Klasse, CLA / CLA Shooting Brake und A-Klasse Limousine. Beim in China vorgestellten GLB Concept handelt es sich zwar noch um eine Studie, allzu viel ändert sich beim Serienmodell jedoch nicht mehr. Mit dem Newcomer stellt der Hersteller dem GLA (basiert noch auf der alten Plattform) einen größeren Bruder zur Seite. Dieser reicht mit seinen Abmessungen (L/B/H: 4.634/1.890/1.900 Millimeter) schon fast an den GLC bzw. das GLC Coupé heran. Bei der angegebenen Höhe von 1,90 Metern ist jedoch der Dachaufbau mit eingerechnet. Diesen wird es beim Serienmodell nicht bzw. nur gegen Aufpreis geben.
Platz in Hülle und Fülle
Bei der Passagierzahl übertrifft der GLB den GLC sogar. Denn das Kompakt-SUV wird es auf Wunsch mit bis zu sieben Sitzen geben. Die fünf herkömmlichen Insassen dürfen sich ob des beeindruckenden Radstandes von 2,83 Metern über fürstliche Platzverhältnisse freuen. Auf den optional verfügbaren Sitzen sechs und sieben sind hingegen nur Kinder kommod untergebracht. Darüber hinaus bietet der Newcomer ein variables Interieurkonzept. Die Lehne der mittleren Sitzreihe ist im Verhältnis 40:20:40 geteilt und lässt sich umklappen, so dass eine ebene Ladefläche entsteht. Wie groß der Kofferraum genau ist, wollte Mercedes noch nicht verraten. Die Sitzflächen sind 40:60 geteilt. Die zweite Sitzreihe ist in der Länge um 140 mm verschiebbar – 90 mm nach vorn, um den Gepäckraum oder den Fußraum der ganz hinten Sitzenden zu erweitern, und 50 mm nach hinten, wenn die Beinfreiheit in fünfsitziger Konfiguration größer sein soll.
Design
Während der aktuelle GLA eher an eine höher gelegte A-Klasse erinnert, ist der GLB auf den ersten Blick als SUV erkennbar. Mit seinem robusten Auftritt erinnert er sogar etwas an den kantigen GLK , der gerade aufgrund von Abgasmanipulationen für negative Schlagzeilen sorgt und mittlerweile vom deutlich rundlicher designten GLC abgelöst wurde. Beim GLB sorgen vor allem die aufrechte Frontpartie, die hohe Bodenfreiheit, Plastikbeplankungen, kurze Überhänge und ein steil abfallendes Heck für den robusten Eindruck. Die Studie setzt zudem auf markante Multibeam LED-Scheinwerfer (werden im Serienmodell Aufpreis kosten), echte Offroad-Reifen, seitliche Trittbretter, markante Unterfahrschutzeinlagen sowie einen Dachträger mit integrierten Zusatzscheinwerfern. Wenn man sich diese „Concept“-Features wegdenkt, sieht man bereits jetzt den fertigen GLB.
Interieur mit MBUX-Cockpit
Im Innenraum übernimmt der GLB das Cockpit der neuen B-Klasse. Bei der Studie wird dieses durch hochwertige Materialien veredelt, unterscheidet sich ansonsten jedoch (fast) nicht. Neu sind lediglich die offroadartigen Rohrelemente aus gefrästem Aluminium, die den unteren Abschluss der Armaturentafel bilden. Im Showcar sind Sitze, Armaturen- und Türtafeln teils mit Nappa-, teils mit Nubukleder bezogen, vorherrschender Farbton ist „Kastanienbraun“. Die Holzzierteile der Armaturentafel und der Mittelkonsole sind in offenporigem Walnussholz ausgeführt. Zierstreifen und Nähte in Orange bringen ebenfalls etwas Pep in die Hütte.
Das voll vernetzte Widescreen-Cockpit ist auch beim GLB serienmäßig an Bord. Die Größen der Displays variieren je nach Ausstattung zwischen zwei 7-Zoll-Displays (Basis), 7- und 10,25-Zoll-Display in Kombination oder zwei 10,25-Zoll-Bildschirmen. Auf dem Bildschirm hinter dem Lenkrad werden die Instrumente und Fahrzeugdaten angezeigt. Hier hat der Fahrer jedoch viel Spielraum und kann verschiedene Anzeigedesigns wählen. Auf dem Display über der Mittelkonsole werden wiederum Daten wie Navigation, Fahrmodi, Multimedia-Funktionen, etc. dargestellt. Ein echter Blickfänger sind die runden und per Ambientelicht illuminierten Lüftungsdüsen in Turbinenoptik. Neben der dreifachen Touchbedienung (Lenkradfächen, Touchscreen und Touchpad in der Mittelkonsole) steht natürlich auch das neue MBUX-System mit intelligenter Sprachassistentin zur Wahl. Mit dem Sprachbefehl „Hey Mercedes“ wird sie aktiviert und versteht dann natürliche Kommandos wie „mir ist kalt“. Dann stellt die smarte Helferin automatisch die Temperatur um ein Grad höher. Auch das Schiebedach kann so per Sprachbefehl geöffnet oder geschlossen werden. Das Touchpad sitzt in der Mittelkonsole, verfügt über eine Handflächenauflage, ist nun eckig statt rund und unterstützt Handschrifteingabe. Zudem beherrscht es auch Wisch- und Zoomgesten.
Antrieb
Die Antriebspalette wird ebenfalls von den anderen Modellen der neuen Kompaktplattform übernommen. Im GLB Concept steckt ein Vierzylinder-Benziner (M 260) mit 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, 224 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm unter der Haube. Zudem ist die Studie mit dem Allradantrieb 4Matic mit vollvariabler Momentenverteilung ausgerüstet. Dieses System bietet dem Fahrer über den Dynamic Select Schalter die Möglichkeit, die Charakteristik des Fahrzeugs zu beeinflussen. Es stehen drei Kennfelder für die Steuerung der Allradkupplung zur Verfügung. Im regulären Fahrbetrieb ist für das Fahrprogramm „ Eco/Comfort“ eine Verteilung von 80:20 (Vorderachse:Hinterachse) die Basis, in „Sport“ von 70:30. Im dem GLB vorbehaltenen "Offroad"-Modus wird die Allradkupplung als Längssperre verwendet, die Basis-Aufteilung beträgt dann gleichmäßige 50:50.
Verfügbarkeit
In Österreich wird der neue GLB Ende 2019 in den Handel kommen. Das frontgetriebene Einstiegsmodell wird wahrscheinlich bei etwas über 40.000 Euro starten. Neben den normalen Varianten gilt auch eine 35er-Version von AMG als gesetzt. Bei dieser wird ein 306 PS starker Turbo-Benziner für ordentlich Fahrspaß sorgen.
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