Toyotas Cityflitzer
So kommt die Elektroversion des iQ
26.09.2012
Japaner zweifeln jedoch stark am schnellen Durchbruch von Elektroautos.
Als Studie war die Elektro-Version des IQ von Toyota bereits auf mehreren Messen zu sehen. Doch auf dem Pariser Autosalon 2012 enthüllen die Japaner erstmals die Serienversion des IQ EV. EV steht dabei für Electric Vehicle (Elektroauto). Da diese Stromautos aufgrund ihrer begrenzten Reichweite hauptsächlich in Städten anzutreffen sind, scheint der kleine IQ eine ideale Basis zu sein.
Technik
Mit einer Länge von gerade einmal 3,12 Metern und einem rekordverdächtigen Wendekreis von 4,10 Metern passt der kleine 3+1-Sitzer ideal ins urbane Gefielde. Für den Vortrieb sorgt ein 47 kW (64 PS, 163 Nm) starker Elektromotor. Damit beschleunigt der IQ in 14 Sekunden auf 100 km/h, bei 125 km/h ist Schluss. Die Lithium-Ionen ist sehr platzsparend verbaut und wiegt vergleichsweise geringe 125 kg. Dafür beschränkt sich aber auch die Reichweite auf bescheidene 85 Kilometer. Der Vorteil liegt jedoch in der relativ kurzen Ladezeit: So soll die Batterie an Haushaltssteckdosen in nur drei Stunden voll aufgeladen sein. 80 Prozent Energiezufuhr dauern nach Angaben der Entwickler sogar nur eine Viertelstunde und damit nur etwas länger als ein herkömmlicher Tanktstellenaufenthalt.
Design und Innenraum
Beim Design unterscheidet sich die Elektroversion kaum von seinen Benzin-Pendants. Auffallend sind eigentlich nur die Zweifarben-Lackierung (Dach plus Front- und Heckklappen in Schwarz) und der Deckel des Stromanschlusses an der Vorderseite. Innen setzt sich dieses Farbenspiel fort. Auch hier dominiert Schwarz-Weiß. Eine Teillederausstattung zählt ebenfalls zur Serienausstattung. Optisches Highlight ist das mittige Bedienfeld in Dreiecksform. Darüber ist ein 3,5-Zoll-LCD-Display installiert. Ein besonders "intelligentes" Klimatisierungs- und Belüftungssystem soll für angenehme Temperaturen sorgen, dabei aber extrem wenig Energie verbrauchen.
Starttermin und weitere Neuheiten
Toyota will den IQ EV - trotz Zweifeln am Erfolg (siehe unten) - ab Anfang 2013 verkaufen. Preise stehen noch nicht fest. Neben dem IQ EV feiern in Paris auch noch der neue Auris
, der Auris Kombi und der überarbeitete Verso
ihre Weltpremiere.
Massive Zweifel
Trotz des Newcomers glaubt Toyota nicht mehr an einen schnellen Durchbruch des Elektroautos. Zum einen rechnen die Japaner nicht mit einem nennenswerten Verkaufserfolg ihres Stromers. "Wir sehen im Moment keinen Markt dafür", sagte ein Sprecher von Toyota Anfang dieser Woche. Andererseits zieht der weltweit zweitgrößte Autobauer für batteriebetriebene Autos insgesamt eine ernüchternde Bilanz. "Die aktuellen Fähigkeiten von Elektroautos erfüllen nicht die gesellschaftlichen Bedürfnisse", erklärte Toyota. Weder die Reichweite, noch die Kosten oder die Ladezeit der Batterie ließen erwarten, dass sich Elektroautos in absehbarer Zeit als Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren oder Hybrid-Autos durchsetzen könnten.
Zu teuer
Statt mit einigen Tausend Elektroautos des Modells eQ im Jahr, wie noch bei der Präsentation des für Japan und die USA entwickelten Stadtflitzers vor zwei Jahren angekündigt, rechnet der japanische Autokonzern nun nur noch damit, dass in den beiden großen Ländern lediglich etwa 100 Stück verkauft werden. Hauptgrund: Mit umgerechnet rund 36.000 Euro kostet der eQ so viel wie ein gut ausgestatteter Mittelklassewagen. Zudem reicht eine Batterieladung ebenfalls nur für 80 bis 100 Kilometer Fahrstrecke.
Hybrid-Technologie
Die nahe Zukunft sieht Toyota eindeutig in der Hybrid-Technologie (Prius+
, Prius Plug-in
, Yaris Hybrid
, Auris Hybrid). Jedes Toyota-Modell soll es in den nächsten Jahren auch als Hybridauto geben. Zudem will Toyota den ersten Wagen mit Brennstoffzelle 2015 auf den Markt bringen.
Noch mehr Infos über Toyota finden Sie in unserem Marken-Channel.