Erster Blick ins Mini-SUV
So schick ist das Cockpit vom Skoda Kamiq
06.02.2019
Tschechen haben auch neue Details wie das Kofferraumvolumen verraten.
Wie erwartet, setzt Skoda die "Appetithäppchen-Taktik" vor der Weltpremiere seines neuen Mini-SUVs fort. Die finale Enthüllung des Kamiq erfolgt am Genfer Autosalon 2019 (7. bis 17. März). Nachdem die Tschechen zuletzt die ersten offiziellen Skizzen und kurz davor den Namen veröffentlicht haben, folgt nun der erste Blick in den Innenraum. Konkret wurde ein Foto vom Cockpit veröffentlicht. Dieses unterscheidet sich doch stark von den beiden Plattformbrüdern VW T-Cross und Seat Arona. Da sich das Interieur jedoch ganz klar an jenem des brandneuen Scala orientiert, bietet es dennoch keine allzu großen Überraschungen.
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Auf Wunsch voll digital
Nach dem Rapid-Nachfolger ist der Kamiq der zweite Skoda, der auf das neue Innenraumkonzept der Marke setzt. Zentrales Merkmal ist der hoch oben im Blickfeld des Fahrers positionierte freistehende Bildschirm. In der Top-Version bietet dieser Touchscreen eine Diagonale von gut 9 Zoll. Praktisch: Davor gibt es eine Ablage für die bedienende Hand. Mit dem optionalen Virtual Cockpit – das Display ist mit 10,25 Zoll eines der größten im Fahrzeugsegment – bietet das Mini-SUV auch ein volldigitales Kombiinstrument, das sich vom Fahrer weitreichend konfigurieren lässt. Es kann u.a. auch die Navigationskarte darstellen. In den Basisversionen kommen jedoch klassische Rundinstrumente mit analogen Zeigern und kleinem Bordcomputer-Display zum Einsatz. Für die Klimaanlage gibt es eine eigene Bedieneinheit mit Drehrädern.
High-End-Ausführung mit Virtual Cockpit und 9-Zoll-Touchscreen.
Horizontal und hochwertig
Insgesamt ist das Cockpit horizontal ausgerichtet. Die umlaufende Linie nimmt die Form der Motorhaube auf und die seitlichen Lüftungsdüsen reichen bis in die Türen. Die Instrumententafel mit großflächigen Dekoren und die vorderen Türverkleidungen tragen eine weich geschäumte Oberfläche mit einer Kristall-Narbung, welche sich künftig in allen neuen Modellen der Marke wiederfinden wird. Die Ambientebeleuchtung wird in den Farben kupfer, rot oder weiß bestellbar sein. Auf Wunsch gibt es auch farbige Kontrastnähte an den Sitzbezügen. Neben dem Handbremshebel bleibt Platz für eine Smartphone- und Münzenhalterung sowie für einen Becherhalter.
Horizontal ausgerichtet und wertig ausstaffiert.
Viel Platz und neue Komfort-Extras
Bei der Veröffentlichung des Cockpit-Fotos hat Skoda auch einige weitere neue Details verraten. So wird es für den rund 4,25 Meter langen Kamiq unter anderem eine optionale Beheizung der Windschutzscheibe, der Rücksitze und des Lenkrads geben. Markentypisch bietet der auf dem modularen Querbaukasten (MQB) basierende Crossover im Innenraum großzügige Platzverhältnisse. Grundlage dafür ist der lange Radstand von 2.651 Millimetern, der auf den Rücksitzen eine Kniefreiheit von 73 Millimetern ermöglicht. Das Kofferraumvolumen beträgt 400 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen erhöht sich das Volumen auf insgesamt 1.395 Liter. Da können die kürzeren Konzernableger Arona (4,14 m) und T-Cross (4,11 m) nicht ganz mithalten.
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>>>>>>Letzte Story vor dem Einblick ins Interieur
Skoda versteht es mittlerweile perfekt, die Spannung vor einer Weltpremiere eines neuen Modells hoch zu halten. Wie zuletzt beim Scala, setzen die Tschechen auch beim Kamiq auf die „Häppchentatktik“, bei der laufend neue Informationen verraten werden. So gibt Skoda nun mit zwei Designskizzen einen ersten Ausblick auf sein neues Mini-SUV. Dabei zeigt sich, dass der kleine Bruder von Karoq und Kodiaq ziemlich sportlich daher kommt. Dagegen sehen der VW T-Cross und Seat Arona, die die selbe Plattform wie der Kamiq nutzen, fast schon etwas bieder aus. Die Serienversion orientiert sich tatsächlich sehr stark an der Studie „Vision X“ (siehe unten).
Markante Front
Den selbstbewussten Auftritt des City-SUV prägt der breite und aufrechtstehende Kühlergrill, der wie Kodiaq und Karoq Doppelrippen trägt, und von oben die ausgeformten Linien der Motorhaube aufnimmt. Das Highlight der Frontpartie bilden die neu gestalteten und erstmals bei einem Skoda zweigeteilten LED-Frontscheinwerfer, bei denen das Tagfahrlicht als Streifen über dem Hauptscheinwerfer platziert ist. Ein silberfarbener Frontspoiler soll den Offroad-Charakter untertreichen – auch wenn es beim Kamiq keinen Allradantrieb geben wird.
Heck und Seitenansicht
Die markante Tornadolinie streckt das rund 4,25 Meter lange Fahrzeug optisch. Die nach hinten abfallende Dachlinie wirkt dynamisch und kann durchaus als Kontrapunkt zur hohen Motorhaube, die ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Seitenansicht ist, gesehen werden. Zu den weiteren zentralen Merkmalen zählen die erhöhte Bodenfreiheit, große Räder und stimmige Proportionen. Das klar gezeichnete Heck zeigt eine neue Interpretation der Marken-typischen C-Form der Leuchtgrafik. Darüber hinaus verfügt der Kamiq als erster Skoda über dynamische Blinklichter an Front und am Heck. Nach dem Scala ist das Mini-SUV das zweite Modell der Marke in Europa, das den Skoda-Schriftzug an der Heckklappe anstelle des Logos trägt.
Die Weltpremiere des neuen Kamiq findet vom 5. bis 17. März 2019 auf dem Genfer Auto-Salon statt.
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Vision X gab Ausblick
Studie Vision X.
Die offiziellen Skizzen belegen: Der Kamiq orientiert stark an der Studie Vision X (siehe Fotos), die Skoda am Genfer Autosalon 2018 präsentiert hat. Der kleine Bruder des Karoq bietet eine Überraschung. Denn obwohl er wie der 4,14 Meter lange Seat Arona und der 4,11 Meter lange VW T-Cross auf der neuen Kleinwagen-Plattform des VW-Konzerns (MQB A0) basiert, ist er sogar länger als der VW T-Roc (4,23 m) und der Audi Q2 (4,19 m), die auf der aktuellen Golf-Plattform (MQB) stehen. Konkret ist der Vision X 4.25 Meter lang, 1.81 m breit und 1,54 m hoch. Der Radstand beträgt 2,64 Meter und der Kofferraum hat ein Volumen von 380 Litern. Als klassisches Mini-SUV geht das Auto damit nicht mehr durch. Skoda rückt also auch bei seinem neuen Mini-SUV, das 2019 in den Handel kommt, die Praktikabilät in den Vordergrund. Es soll mehr Platz bieten als Arona und der noch heuer kommende Polo T-Cross. Insgesamt ist das Außendesign schon sehr nah an der Serie. Bis auf die 20 Zoll großen Bicolor-Aluräder im 3-D-Design, die giftgrüne Lackierung und dem im Kristall-Look gehaltenen Kühlergrill, wird sich kaum mehr etwas ändern. Auffälligste Neuerung gegenüber den beiden größeren SUV-Brüdern sind die extrem schmalen Frontleuchten, die etwas an den Hyundai Kona erinnern. Zu den für die Marke typischen Merkmalen zählen die von den Scheinwerfern bis ins Heck verlaufende Tornadolinie, die sich nach hinten verjüngende Seitenfenstergrafik, der Kühlergrill mit vertikal angeordneten Doppellamellen, das auf der Motorhaube platziert Logo und die ausgestellten Radhäuser. Die C-förmigen LED-Heckleuchten erinnern stark an den Karoq. Insgesamt steht der Vision X sehr selbstbewusst auf seinen großen Rädern. Das dürfte bei den Kunden gut ankommen.
Neues Interieur-Design
Studie Vision X.
Im Innenraum geht es hingegen deutlich futuristischer zu. Hier kann noch nicht von Seriennähe die Rede sein. Das fängt schon bei den verwendeten Materialien an. Bei den Oberflächen der Sitze, Türverkleidungen, der Mittelkonsole und der Armaturentafel setzen die Tschechen auf einen Mix aus atmungsaktiven Textilstoffen, Kunstleder und gummierten Teilen. Darüber hinaus verfügt der Vision X über eine Mittelkonsole, deren Oberfläche aus geschliffenem Glas besteht und den Blick auf ein Display ermöglicht, das mit der Antriebssteuerung vernetzt ist und den Energiefluss der beiden Motoren und die Wirkungsweise des Antriebs darstellt. In Sachen Anzeigen hat das Skoda-SUV aber noch mehr zu bieten. So sitzt hinter dem Lenkrad ein volldigitales Kombiinstrument, das vom Fahrer nahezu frei programmiert werden kann. Absoluter Blickfänger im Cockpit ist jedoch der hochauflösende Touchscreen, der als freistehender Monitor oberhalb der Mittelkonsole in die Armaturentafel integriert ist. Das gibt es bei Skoda derzeit nur beim Scala. Natürlich sind auch die neuesten Infotainment- und Connectivity-Funktionen, die der VW-Konzern zu bieten hat, mit an Bord. Diese werden auch im Serienmodell erhältlich sein. Im Gegensatz dazu bleiben die beiden im Kofferraum verstauten elektrisch angetriebenen Skateboards der Studie vorbehalten. Gleiches gilt für die ebenso an Bord verstauten zwei Helme und eine Kameradrohne, mit der sich die Fahrt auf dem Board für einen Videoclip aufzeichnen lässt.
Antrieb
Studie Vision X.
Im Serienmodell des nur als Fronttriebler erhältlichen Kamiq werden zunächst die bekannten 3- und 4-Zylinder-Motoren, die wir bereits aus zahlreichen Konzernmodellen kennen zum Einsatz kommen. Die Benziner werden ein Leistungsspektrum von 95 bis 150 PS abdecken, die Diesel werden wohl 95 und 115 PS leisten. Wie im Arona TGI wird es auch eine 90 PS starke Erdgasvariante geben. In der Studie Vision X ist hingegen ein deutlich komplexerer Antrieb verbaut.
Allrad ohne Kardanwelle
Die in „FlexGreen“ lackierte Crossover-Studie gab nämlich nicht nur einen Ausblick auf das Design, sondern ist darüber hinaus ein weiterer Schritt für die Elektrifizierungs-Offensive der tschechischen VW-Tochter. Konkret wird der Vision X von einem neuartig konfigurierten Hybrid-System angetrieben, das auf eine Kombination aus einem CNG- (Erdgas) und Benzin sowie zwei Elektromotoren setzt. So gerüstet, kann der Vision D je nach Bedarf mit Vorderrad-, Hinterrad oder Allradantrieb fahren. Zudem soll die Technik einen besonders niedrigen CO2-Ausstoß von 89 g/km ermöglichen.
Als Verbrennungsmotor dient ein 1,5 Liter großer TSI G-TEC Antrieb mit vier Zylindern und Turboaufladung, der speziell für die Nutzung von CNG (komprimiertes Erdgas) entwickelt wurde, aber auch mit normalen Benzin (bivalent) fahren kann. Der CNG-Antrieb erzeugt eine Höchstleistung von 130 PS sowie ein maximales Drehmoment von 250 Nm und treibt die Vorderräder an. An der Hinterachse gibt es einen Kraftfluss von einem Elektromotor. Dieser wird bei Bedarf zugeschaltet – um zusätzliche Kraft beim Anfahren zu aktivieren (Boost-Effekt) oder um die Traktion auf glattem Untergrund zu verbessern. Der kleine Akku ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von zwei Kilometern. Beim Vision X handelt es sich um den ersten Skoda-Allradler, der ohne Kardanwelle auskommt.
Ziemlich flott
Beim zweiten Elektromotor handelt es sich um einen riemengetriebenen Starter-Generator (RSG), der an den Verbrenner angeschlossen ist. Der größere E-Motor für die Hinterachse bezieht seine Energie aus einem 48-Volt-Lithium-Ionen-Batteriesystem. Dank Rekuperation lädt sich der Akku wie bei einem normalen Hybridantrieb während der Fahrt (beim Bremsen und Segeln) auf. Die Gesamtreichweite (Benzin, CNG und Elektro) soll 650 km betragen. Wenn beide Antriebseinheiten zusammen arbeiten, bietet der Vision D eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.
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Fazit
Mit dem Kamiq steigen die Tschechen ziemlich spät in das boomende Segment der Mini-SUVs an. Seit der Yeti, den es auch mit Allrad gab, nicht mehr zu haben ist, ist Skoda in der 4,20-Meter-Klasse nicht mehr vertreten. Aufgrund der Länge positioniert sich der Tscheche eher gegen Konkurrenten wie Mazda CX-3, Fiat 500X, Honda HR-V oder Opel Crossland X. Das scheint ein guter Schachzug zu sein. Denn so grenzt er sich von den beiden Konzernbrüdern T-Cross und Arona ab, was die interne Kanibalisierung halbwegs eingrenzen dürfte. Andererseits dürfte der Kamiq jedoch dem VW T-Roc (4,23 m) und dem Audi Q2 (4,20 m) das Leben etwas schwerer machen.
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