Mansell, Quester, Palfrader und Co. ließen die Oldtimer förmlich fliegen.
"Autofahren im letzten Paradies": Unter diesem Motto haben, wie berichtet, seit Donnerstag (14. Juli) 225 Teams aus aller Welt die steirischen Alpen unsicher gemacht. Strahlender Sonnenschein und herrliche Temperaturen zogen beim Finale der Ennstal Classic 2011 am Samstag in Gröbming zahlreiche Fans an die Rennstrecke. Berühmte Piloten vergangener Zeiten zeigten beim Chopard-Grand Prix ihr Können.
© APA: EXPA/ Johann Groder
Giselher Stauzebach und Hans Geist aus Deutschland waren beim Zieleinlauf nach der Freitagsetappe sichtlich beeindruckt.
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Die schweizer Rennlegende Marc Surer und Silvia Arias waren mit einem BMW 328 Sport aus dem Jahr 1937 am Start.
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Der Alfa Romeo 8 C (Baujahr 1932) von Martin und Niklas Halusa war eines der automobilen Highlights.
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Zwei Veteranen unter sich: Nigel Mansell (links) und Stirling Moss unterhielten sich über die finale Etappe.
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Der ehemaliger Ralley-Fahrer Dieter Quester in einem Mercedes Simplex aus dem Jahre 1902.
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Jochen Maas (Ex-Formel 1-Fahrer) ließ sich die Ennstal Classic ebenfalls nicht entgehen.
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Wo Rudi Roubinek alias Obersthofmeister Seyffenstein ist, kann...
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....Robert Palfrader, Seine Majestät Robert Heinrich I. nicht weit sein.
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Nigel Mansell begeisterte das Publikum in einem Porsche 908/3 Rennprototyp.
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Auch der Buick Speedster (BJ 1924) von Ingo Strolz und Werner Gassner aus Österreich konnte sich sehen lassen.
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Marc Surer und Nigel Mansell fachsimpelten über die alten Traumautos.
"Erotische Ausstrahlung"
"Es ist sehr anstrengend, aber da merkt man erst, was die Fahrer früher alles geleistet haben", meinte die heimische Motorsport-Legende Dieter Quester im APA-Gespräch. Viele der historischen Autos hätten sogar "eine erotische Ausstrahlung", meinte Quester, der in einem Borgward Hansa RS 1500 aus dem Jahr 1958 unterwegs war. Auch der ehemalige Formel-1-Fahrer Nigel Mansell hatte sichtbar Spaß an den alten Boliden. "Aber das Herz blutet natürlich, wenn bei solchen Autos irgendetwas beschädigt wird", meinte der Brite. Trotzdem sei es "sehr traurig", wenn die Fahrzeuge nur in Garagen stehen und nicht auf die Straße dürften. Mansell selbst fuhr einen Porsche 908, Baujahr 1970, aus. Stirling Moss, 81-jährige Motorsport-Legende, nahm es sich trotz seines Alters nicht, sich selbst hinter das Lenkrad eines Ferrari 750 Monza aus dem Jahr 1955 zu setzen und mit dem millionenschweren Gefährt durch Gröbming zu düsen.
"Kaiser" Palfrader war auch mit dabei
"Kaiserliche" Unterstützung in den steirischen Alpen kam - sehr zur Freude des Publikums - von Robert Palfrader in seiner Rolle als "Kaiser" Robert Heinrich I. und Rudi Roubinek als Obersthofmeister Seyffenstein. Palfrader konnte die große Motorenliebe allerdings nicht nachvollziehen: "Ich kann eigentlich überhaupt nichts mit Autos anfangen." Er selbst bevorzuge ein "Pferd vor einer Kutsche, denn das kann man notfalls auch essen", scherzte der "Kaiser". Roubinek, regelmäßiger Gast bei der Ennstal Classic, widersprach: "Dieses Starterfeld hier ist einfach unvergleichbar in Österreich." Besonderer Reiz sei außerdem der spezielle Duft in den alten Boliden: "Heute sind Autos ja schon Computer, früher waren sie noch Maschinen."
"Wir vermitteln hier Emotionen und Nostalgie", erklärte Helmut Zwickl, der gemeinsam mit Michael Glöckner die Ennstal Classic organisiert, den Reiz der Veranstaltung. "Leider werden die Legenden immer älter und weniger", so Zwickl. Trotzdem laufe die Planung für das kommende Jahr zum 20-jährigen Jubiläum auf Hochtouren. Ebenfalls im Starterfeld waren heuer die ehemaligen Formel-1-Fahrer Marc Surer, Nanni Galli, Jochen Mass und Maria Teresa de Filippis, eine der erfolgreichsten Frauen im Motorsport.
Skiass am Start
In der Garage von Klaus Kröll, der als "Abfahrer die Geschwindigkeit im Blut hat", steht noch keinen Oldtimer. "Aber was nicht ist, kann ja noch werde", so der Skifahrer. TV-Moderator Christian Clerici, bekennender "Adrenalin-Junkie", erläuterte seine Faszination für die historischen Gefährte: "Es ist die Freiheit der Bewegung, die Unkontrollierbarkeit der Technik und der Nervenkitzel." Eine Panne am Donnerstag am Red Bull Ring steckte Clerici gut weg: "Unser Auto hat gebrannt, aber es ist kein großer Schaden entstanden." Patricia Kaiser, die bei der Veranstaltung auch moderierte, ist selbst Feuer und Flamme für den Motorsport: "Ich bin ja auch halb in einem Kart aufgewachsen." Dass nur wenige Frauen bei der Rallye am Steuer saßen, erklärte sich Kaiser folgendermaßen: "Die Männer fahren zwar meistens, aber die Frauen machen am Beifahrersitz die Arbeit."