Selbstfahrende Lounge
So sieht der Rolls Royce der Zukunft aus
17.06.2016
Chauffeure von Superreichen werden in Zukunft umschulen müssen.
BMW hat vor wenigen Wochen sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Highlight war dabei die spektakuläre Studie Vision Next 100 . Anlässlich des runden Geburtstags hat nun auch die britische BMW-Tochter Rolls Royce eine Studie präsentiert, die zeigt, wie die Zukunft der Luxusmarke aussehen könnte. Das Konzeptfahrzeug heißt in Anlehnung an die Studie des deutschen Mutterkonzerns Rolls-Royce Vision Next 100 und wurde unter dem Codenamen „103EX“ entwickelt. Bei Chauffeuren von Superreichen dürfte sie für wenig Begeisterung sorgen. Denn geht es nach den Briten, werden diese in Zukunft gar nicht mehr gebraucht. Beim Prototyp handelt es sich nämlich um eine selbstfahrende Lounge auf Rädern.
Riesiger Bildschirm statt Armaturenbrett und Cockpit
Optisch ist der Rolls-Royce Vision Next 100 eine imposante Erscheinung. Das Coupé ist knapp sechs Meter lang, 1,50 Meter hoch und bietet innen verschwenderisch viel Platz für zwei Personen. Diese nehmen auf einer Art Couch Platz, die natürlich mit feinsten Materialien bezogen ist, und blicken auf einen riesigen OLED-Bildschirm, der natürlich komplett vernetzt ist und alle Multimedia- und Online-Spielereien unterstützt. Ein virtueller Assistent namens Eleanor navigiert den Rolls an das gewünschte Ziel, hält die Insassen über anstehende Termine am Laufenden, gibt Tipps für Routen oder reserviert einen Tisch in einem Restaurant. Ein klassisches Cockpit gibt es nicht. Laut Chefdesigner Giles Taylor wäre ein (ausfahrbares) Lenkrad zwar denkbar, für die autonom fahrende Studie kam ein solches aber nicht in Frage.
Statt dem Cockpit gibt es einen riesigen Bildschirm.
Zwei E-Motoren statt fettem 12-Zylinder
Für das enorme Platzangebot ist vor allem der Verzicht auf den derzeit noch obligatorischen 12-Zylinder verantwortlich. Statt diesem gibt es im 103EX zwei potente Elektromotoren, von denen jeder jeweils eine Achse antreibt. Wo normalerweise der Verbrennungsmotor sitzt, werden nun in Griffhöhe des Butlers oder Hotelpagen die Koffer verstaut. Um den Einstieg so komfortabel wie möglich zu gestalten, schwingt nicht nur die Tür weit nach hinten auf, sondern gleichzeitig öffnet sich auch noch das Dach. So müssen Hutträger nicht einmal ihren Kopfschmuck abnehmen, wenn sie das Luxus-Coupé standesgemäß entern wollen. Nach Außen erinnert nur noch der typische Grill an bisherige Rolls-Royce-Modelle. Darüber hinaus gibt es auch im Vision Next 100 die obligatorischen Regenschirme in den Türen. Und natürlich darf auch die berühmte Kühlerfigur „Spirit of Ecstasy“ (aka Emily) nicht fehlen. Das wird wohl auch in 100 Jahren noch so sein.
Die maßgeschneiderten Koffer werden seitlich in den Vorderwagen geschoben.
Fingerübung mit Weitblick
Eine baldige Serienfertigung des spektakulären Prototyps ist nicht geplant. Der 103EX soll aber zeigen, wohin die Richtung bei dem Luxusautobauer geht.