Spritsparen leichtgemacht: ÖAMTC-Experte gibt Tipps, wie man hinter'm Steuer die Umwelt und auch die Geldbörse schont.
Dieser Tage erreichten die Spritpreise ihren neuen Rekordhöchststand und machen somit dem österreichischen Autofahrer das Leben schwer. Doch jeder Lenker kann einerseits durch bewusstes Tanken gleich Geld sparen und andererseits seinen Kraftstoffverbrauch beeinflussen. "Mit der richtigen sparsamen Fahrweise hat man bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch. Das bedeutet man fährt dann mit einer Tankfüllung statt z.B. nur 600 Kilometer fast 700 Kilometer", sagt ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl. Er weist auf mehrere Spritsparmöglichkeiten hin:
- Nach dem Starten sofort losfahren: Im kalten Zustand braucht jeder Motor mehr Sprit. Den Motor daher nicht warmlaufen lassen, sondern schonend bis zur Betriebstemperatur warmfahren.
- Im höchstmöglichen Gang fahren: Immer früh hoch und spät herunter schalten. Das Fahren mit hoher Motordrehzahl hebt den Spritverbrauch, deshalb sollte die Motordrehzahl bei Konstantfahrten möglichst niedrig sein.
- Vorausschauend und flüssig fahren: Wer genügend Abstand zum Vordermann hält, ist sicherer unterwegs und kann Geschwindigkeitsunterschiede eleganter ausgleichen (Mindestabstand drei Sekunden). Häufiges Bremsen und Gasgeben kostet Sprit.
- Die passende Geschwindigkeit wählen: Bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit nimmt der Verbrauch durch den steigenden Luftwiderstand zu (doppelte Geschwindigkeit ist vierfacher Luftwiderstand).
- Die Motorbremswirkung nutzen: Die Motorbremse hat den Vorteil, dass man bergab und in Rollphasen gleichzeitig bremsschonend und spritsparend fährt. Man sollte die Motorbremse also bei jeder Gelegenheit nutzen, so z.B. beim Annähern an eine rote Ampel (Gas weg ist gleich null Verbrauch).
- Im Stand Motor abstellen: Wenn man z.B. vorm Bahnübergang länger im Auto warten muss, sollte man den Motor abstellen. Ein Laufen am Stand verbraucht sinnlos Kraftstoff und belastet die Umwelt.
- Dachträger nach dem Gebrauch abmontieren: Die Vorteile moderner, strömungsgünstiger Karosserien gehen durch Dachträger verloren und der Verbrauch steigt bei höheren Geschwindigkeiten bedeutend.
- Reifendruck kontrollieren: Der Luftdruck in den Reifen sollte öfters kontrolliert werden (bei jedem zweiten Tankstopp). Zu niedriger Druck lässt den Reifen schneller verschleißen und treibt den Spritverbrauch in die Höhe. Vor der großen Urlaubsfahrt und bei schwerer Beladung muss der Reifendruck bei den meisten Autos leicht angehoben werden.
- Keine unnötigen Lasten spazieren führen: Sprit spart, wer ab und zu das Auto entrümpelt. 100 kg können bis zu 0,6 Liter/100 Kilometer Mehrverbrauch ausmachen.
- Spritverbraucher reduzieren: Klimaanlagen, Standheizung und andere Spritfresser nur wenn nötig einschalten.
Regelmäßig sollte man das Auto auch auf den technisch einwandfreien Zustand überprüfen. Ein verschmutzter Luftfilter, alte Zündkerzen oder eine fehlerhafte Elektrik reduzieren die Motorleistung und treiben den Verbrauch gewaltig in die Höhe. Bei Dieselmotoren führen verstellte Einspritzpumpen oder verschlissene Einspritzdüsen zu mehr Spritverbrauch. Die ÖAMTC-Experten raten mindestens einmal jährlich ein Service durchführen oder die optimale Motoreinstellung überprüfen zu lassen.