Autonomes Fahren oder vernetzte Fahrzeuge stoßen auf Zurückhaltung bei heimischen Käufern.
Neue Entwicklungen brauchen immer eine gewisse Zeit, bis sie sich am Markt etablieren können. Ein aktuelles Beispiel für solche Anfangsschwierigkeiten findet sich bei der Automobilbranche. Laut einer neuen Studie des Unternehmensberaters Deloitte stoßen Technologien wie autonomes Fahren oder vernetzte Fahrzeuge noch auf viel Zurückhaltung bei den Konsumenten – gerade in Österreich. Das wirkt sich auch auf die Zahlungsbereitschaft aus und erhöht den Kostendruck bei den Herstellern.
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Autonomes Fahren
Laut der Studie, für die 35.000 Personen in 20 Ländern befragt wurden (1.279 in Österreich), halten 42 Prozent der befragten Österreicher es für unsicher, wenn sie das Kommando ihrem Pkw überlassen statt selbst zu fahren. „Erschwerend kommt hinzu, dass beim Thema autonomes Fahren das Vertrauen zu traditionellen Autoherstellern in Österreich mit 26 % sehr niedrig ist. Tech-Unternehmen oder neue, spezialisierte Firmen positionieren sich hier deutlich glaubwürdiger“, sagt Matthias Kunsch, Experte bei Deloitte Österreich. In Italien ist die Skepsis mit 25 % am geringsten.
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Vernetzte Autos
Wiederum nur jeder Dritte hält die Vernetzung seines Pkw für erstrebenswert. Konkret glauben lediglich 33 % der österreichischen Befragten, dass eine bessere Vernetzung der Fahrzeuge echte Vorteile für die Autofahrer bringen würde. „Daten gelten als der neue Treibstoff der Automobilindustrie. Für den Erfolg vernetzter Autos spielt aber das Vertrauen in das Datenmanagement eine essenzielle Rolle. 62 % der Österreicher zeigen sich hinsichtlich der Sicherheit ihrer biometrischen Daten besorgt. Zum Vergleich: In Italien sind nur 36 % beunruhigt“, analysiert Kunsch.
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Zahlungsbereitschaft
Und last but not least: Viel mehr zahlen wollen die Autokäufer für die neuen Technologien nicht. "Weder im Bereich Sicherheit noch beim Thema Infotainment wollen die österreichischen Konsumenten mehr als 400 Euro extra ausgeben. Am ehesten zeigt sich die Zahlungsbereitschaft im Bereich alternative Antriebslösungen - hier könnten sich immerhin 47 Prozent vorstellen, etwas über 400 Euro auszugeben", so der Deloitte-Experte abschließend.
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