Die Faustregel "alle vier Jahre neue Sommerreifen" bestätigt sich im Test.
Beim aktuellen Sommerreifentest 2011 zeigte sich, mit welchen neuen Reifen die heimischen Autofahrer am besten unterwegs sind. Und nun zeigt ein Spezial-Sommerreifentest, dass es sich durchaus lohnt, auf neue Reifen zu setzen. Zwar haben Autoreifen rein rechtlich gesehen kein Ablaufdatum (solange die Profiltiefe in Ordnung ist und sie nicht porös sind) und können beliebig lange im Straßenverkehr verwendet werden, doch in der Realität sieht es oft anders aus.
Ab fünf Jahren wird es gefährlich
Konkret wurde in dem Spezial-Reifentest des heimischen Autofaherclubs ÖAMTC ermittelt, wie sich die Fahreigenschaften von Sommerreifen im Laufe eines Reifenlebens verändern. Fazit: "Wie zu erwarten war, verschlechtern sich vor allem die Nassgriffeigenschaften mit zunehmendem Reifenalter beträchtlich. Und die Sicherheit nimmt daher mit zunehmendem Alter nachweisbar ab", sagt der Reifenexperte des Clubs Friedrich Eppel. Auch bei einer völlig ausreichenden Profiltiefe von durchschnittlich sechs Millimetern ist ab einer Verwendungsdauer von fünf Jahren mit – im Vergleich zu Neureifen – deutlich eingeschränkten Nassgriffeigenschaften zu rechnen.
Grafik öffnet sich durch Mausklick; (c) ÖAMTC
Zwei bis 14 Jahre alte Reifen
Im Test wurde genau unter die Lupe genommen, wie sich die Eigenschaften von Reifen im Laufe ihres Reifenalters verändern. Dazu wurden Modelle, die von zwei bis 14 Jahren auf der Straße im Einsatz waren, mit dazupassenden Neureifen der jeweils gleichen Marke verglichen. Vorraussetzung bei den Reifen war eine Restprofiltiefe von mehr als fünf Millimeter. In den vier Teststationen Nassbremsen, Nasskreis, Nasshandling und Trockenbremsen offenbarten sich erbarmungslos die Schwächen der reiferen Semester.
Geht man von der (fiktiven) Note 2,0 - also der Bewertung "sehr empfehlenswert" – für Neureifen aus, so erreichen die Reifenvarianten, die zwei bis drei Jahre in Gebrauch waren, in den Nassgriffeigenschaften noch die Einstufung "empfehlenswert". Im fünften und sechsten Jahr in Gebrauch befindliche Reifen können dann nur noch mit "bedingt empfehlenswert" beurteilt werden. Die Modelle, die sechs Jahre in Verwendung waren, sind schon an der Grenze zur schlechtesten Einstufung. Zehn Jahre alte Reifen fielen bei Nässe komplett durch.
Nach vier Jahren sollte man wechseln
Vor allem die Ergebnisse auf nasser Fahrbahn belegen, dass auch bei einer völlig ausreichenden Profiltiefe von durchschnittlich sechs Millimeter ab einer Verwendungsdauer von fünf Jahren, im Vergleich zu Neureifen, mit deutlich eingeschränkten Nassgriffeigenschaften zu rechnen ist.
DOT-Nummer zeigt das Alter an
Viele Autobesitzer wissen gar nicht, wie alt die Reifen ihres Wagens sind und wie man das Produktionsdatum eines Autoreifens feststellen kann. Auf beiden Reifenseitenwänden befindet sich eine Kombination aus Ziffern und Buchstaben, die mit den Buchstaben "DOT" beginnen. Jetzt heißt es genau schauen. Denn nur auf einer der beiden Seiten endet diese Kombination mit vier Ziffern. Diese letzten vier Ziffern geben die Kalenderwoche sowie das Jahr der Herstellung an. So bedeutet die Ziffernkombination 4310 beispielsweise, dass der Reifen in der 43. Kalenderwoche 2010 hergestellt wurde.