BMW, Daimler und Audi verlassen im Kältemittel-Streit Arbeitsgruppe.
Der Streit um das neue "Killer"-Kältemittel R1234yf , mit dem in Zukunft alle Klimaanlagen von EU-Neuwagen befüllt werden sollen, erreicht einen neuen Höhepunkt. So haben BMW und Daimler (Mercedes, Smart, etc.) jetzt sogar eine Expertengruppe des Weltverbands der Automobilingenieure (SAE) verlassen. Die Arbeitsgruppe untersucht derzeit die Sicherheit des Kältemittels. Die von der Arbeitsgruppe angewandten Methoden genügten nicht, um zu einer endgültigen Einschätzung der Sicherheit des Kältemittels zu gelangen, begründete ein BMW-Sprecher am Mittwoch den Ausstieg.
Audi angeblich auch ausgestiegen
Auch Audi habe das Gremium verlassen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Audi war am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Ähnlich hatte auch die "Automobilwoche" am Mittwoch in ihrer Online-Ausgabe berichtet.
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Mittel entzündete sich bei Crashtest
Daimler hatte im September 1.300 Fahrzeuge zurückgerufen, da sich das Kältemittel bei simulierten Unfällen nach Unternehmensangaben im Motorraum entzündet und giftige Gase freigesetzt hat ( wir berichteten
). Deshalb weigert sich der Stuttgarter Konzern, das neue Kältemittel einzusetzen, das weniger zur Erderwärmung beitragen soll. Sobald sich das neue Mittel entzündet, verwandelt es sich in hochgiftige und ätzende Flusssäure, die innerhalb kürzester Zeit tödlich sein kann. Dadurch werden nicht nur die Unfallopfer, sondern auch deren Retter massiv gefährdet. Vergleichbare Tests mit dem aktuell verwendeten Kältemittel R134a ergaben keine Entflammung.
Nach dem Schritt von Daimler hatten 13 Autobauer im November eine Arbeitsgruppe gegründet, um die Sicherheit des Kältemittels zu überprüfen. Die EU verlangt, dass die neue Substanz mit der sperrigen Bezeichnung HFO 1234yf ab 2013 in Klimaanlagen eingesetzt wird. Die A- und B-Klasse von Daimler sind mit dem neuen Kältemittel zertifiziert.
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Zunächst waren alle dafür
Die gesamte Automobilindustrie hatte sich seinerzeit für das neue Kältemittel für ab Anfang 2011 neu genehmigte Fahrzeugtypen entschieden, um die EU-Klimavorgaben zu erfüllen. Als die beiden US-Hersteller DuPont und Honeywell die Substanz nicht in ausreichender Menge liefern konnten, wurde von der EU bis Ende 2012 ein Moratorium erlassen. Damit wurde möglich, vorerst das alte Kältemittel weiter zu verwenden, das klimaschädlicher ist.
Die SAE-Expertengruppe will ihren nächsten Bericht Mitte Februar präsentieren. Die endgültigen Ergebnisse sollen im zweiten Quartal vorliegen.
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Fotos vom Test des Golf VII 4Motion
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© Volkswagen AG
Ein Traktionsvorteil geht auch ganz unauffällig, wie der neue Golf VII 4Motion zeigt. So wenig man dem Golf den Allradantrieb ansieht,...
© Volkswagen AG
...so dezent arbeitet das System: Im Normalfall wird der allradgetriebene Bestseller von VW über die Vorderräder angetrieben. Die Hinterachse wird dabei ständig von Sensoren...
© Volkswagen AG
...überwacht. Kündigt sich schon von Weitem ein Traktionsverlust an, wird das Drehmoment in Sekundenbruchteilen über eine klassische Haldexkupplung stufenlos an die Hinterachse weitergeleitet -im Extremfall bis zu 100 Prozent.
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Der neue Golf 4Motion ist um bis zu 44 Kilo leichter als der Vorgänger. Dies und das serienmäßige Start-Stopp-System sorgen für einen Verbrauch, der nicht viel höher liegt als bei den reinen Fronttrieblern.
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Innen fühlt man sich auf Anhieb wohl. Das optionale Navi mit 8-Zoll-Touchscreen ist eine echte Wucht.
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Außern erkennt man den Allrad-Golf nur am Schriftzug.