Beim Technikbruder des Toyota bZ4X beweist die japanische Allradmarke wenig Eigenständigkeit.
Kurz nachdem Toyota mit dem bZ4X sein erstes Elektroauto vorgestellt hat, hat auch Subaru seinen ersten Stromer enthüllt. Dieser hört auf den Namen Solterra. Da die beiden japanischen Hersteller die neue Plattform „e-TNGA“ gemeinsam entwickelt haben, überrascht es nicht, dass es bei den technischen Daten keinerlei Unterschiede gibt. Was dann doch etwas überrascht, ist, dass sich die Autos auch optisch kaum unterscheiden.
Design
Am größten fällt der Unterschied noch an der Front aus. Diese wirkt beim Solterra etwas zerklüfteter als beim bZ4X. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass lediglich der innere Bugteil etwas modifiziert wurde. Scheinwerfer, Haube und der äußere Teil der Schürze sind hingegen identisch. Durch die vielen Gleichteile lassen sich natürlich die Kosten senken, dennoch dürften sich viele Subaru-Fans etwas mehr Eigenständigkeit wünschen. Am Heck wurden lediglich die Logos ausgetauscht. Hier kann man genau wie in der Seitenansicht eigentlich von eineiigen Zwillingen sprechen. Damit beschreiten Toyota und Subaru den selben Weg wie Toyota und Suzuki. Denn beim Across und beim Swace handelt es sich ebenfalls um Klone des RAV4 und des Corolla TS, bei denen nur die Front etwas angepasst wurde. Eigentlich ist dieses Vorgehen aber auch bei Toyota und Subaru nicht neu. Denn die beiden kompakten Sportcoupés GT86 und BRZ sehen ebenfalls identisch aus. Von der brandneuen zweiten Generation schafft es aber nur noch der Toyota nach Österreich. Den neuen BRZ wird es hierzulande nicht geben.
Cockpit
Innen setzt sich die „Copy and paste“-Strategie fort. Vom Solterra gibt es derzeit zwar nur Fotos von der Rechtslenkerversion, dennoch ist gut erkennbar, dass lediglich das Logo am Lenkrad ausgetauscht wurde. Es war nicht einmal eine Änderung am Pralltopf notwendig. Das digitale Fahrerdisplay bietet eine Diagonale von 7 Zoll und ist oberhalb des Lenkrads angesiedelt. So liefert es alle wichtigen Informationen direkt vor die Augen des Fahrers, ohne dass dafür ein eigenes Head-up-Display notwendig ist. Die aufgeräumte und „schwebende“ Mittelkonsole, unter der ein Ablageflach inklusive kabelloser Smartphone-Ladeschale und diverse Anschlüsse versteckt sind, sowie der große Touchscreen wirken optisch ansprechend.
Antrieb
Beim Antrieb gibt es dann doch einen Unterschied, der aber eigentlich auch keiner ist. Da Subaru alle Modelle ausschließlich mit Allradantrieb anbietet, spart man sich auch beim Solterra die Frontantriebsvariante. Toyota bietet eine solche für den bZ4X sehr wohl an. Das Allradmodell verfügt über zwei 80 kW (109 PS) starke Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse. Die Systemleistung beträgt 160 kW (218 PS), das maximale Drehmoment liegt bei 336 Nm an. Der Standardsprint gelingt in 7,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 160 km/h abgeregelt. Über ein Allradmanagement lassen sich im Cockpit verschiedene Fahrmodi auswählen.
Reichweite
Die beiden E-Maschinen beziehen ihre Energie aus einer 71,4 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie, die eine Reichweiten von bis zu 450 Kilometern im WLTP-Zyklus ermöglichen soll (vorläufiger Wert). Dank serienmäßiger Wärmepumpe und effizientem Heizsystem sollen selbst Minusgrade die Reichweite nur geringfügig schmälern. Positiv: Die maximale Ladeleistung von 150 kW ist in diesem Segment sehr ordentlich. An entsprechenden Schnellladesäulen (CCS2) lässt sich der Akku in rund 30 Minuten zu 80 Prozent wieder aufladen.
Verfügbarkeit
Ähnlich wie sein Toyota-Pendant soll der neue Solterra (als Linkslenker) Mitte nächsten Jahres bei uns auf den Markt kommen. Zu den Preisen hat sich Subaru noch nicht geäußert.