Nissan X-Trail 2.0
Sympathieträger im großen SUV-Allerlei
18.10.2007
Der Nissan X-Trail ist in zweiter Generation schon ein alter Hase im SUV-Segment. Das runderneuerte Modell überzeugt im ÖSTERREICH-Test.
Mit SUV ist das so eine Sache: Einerseits sollen sie nicht zu mickrig wirken, die Verwandtschaft mit einem echten Offroader nicht verleugnen und eine gewisse Stattlichkeit ausstrahlen. Andererseits sind aber Assoziationen mit dem Waidmannshandwerk für einen in urbanen Gefilden gelenkten SUV unerwünscht. Diesen Spagat schafft der Nissan X-Trail wunderbar und assimiliert sich nahtlos in Ballungsräume, ohne unangenehm aufzufallen.
Erhabener Überblick
Am Steuer des X-Trail bietet sich dem
Fahrer dank der erhöhten Sitzposition ein guter Rundumblick. Auch hinten
propere Sitzverhältnisse: So groß kann kaum jemand sein, dass er im Fond
über mangelnde Kniefreiheit klagen müsste. Seinen eigentlichen Atout spielt
der X-Trail aber über seinen Gepäcksraum aus: Nicht nur, dass er mit 603
Litern ordentliches Fassungsvermögen hat – auch dass der Boden nicht, wie
üblich, mit hochempfindlichem Teppich, sondern robustem, rutschfreiem,
abwaschbaren Kunststoff ausgelegt ist, zeugt von Entwicklerhirnschmalz. Eine
Schublade für allerlei Kleinigkeit unter dem Kofferraumboden entzückt dann
vollends.
Noch so eine Eigenheit von SUV-Fahrern: Eine hohe Sitzposition, und damit ein überlegener Blick auf das Verkehrsgeschehen ist erwünscht. Die im Fahrbetriebs-, Lkw-artige Anmutung waschechter Offroader ist allerdings ein rotes Tuch. Auch diesem Anspruch wird der X-Trail gerecht. Der gänzlich in Japan hergestellte SUV fährt sich durchwegs wie ein Pkw. Das von uns getestete zwei Liter Dieselaggregat von Renault mit 173 PS verleiht dem 1.760 Kilo schweren Nissan eine behände Leichtfüßigkeit. Den Spurt auf 100 erledigt der Nippon-SUV in 10 Sekunden. Der Normverbrauch von 7,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern stellt beim fast 1.600 Kilo schweren X-Trail einen durchwegs moderaten Wert da.
Auf allen Vieren - wenn's nötig ist
Im befestigten
Straßenalltag bewegt sich der X-Trail, verbrauchsminimierend frontgetrieben
vorwärts. Erst wenn das ALL MODE 4x4-i-System mittels Drehknopf von 2WD auf
auto gestellt wird, schaltet eine elektronisch geregelte
Mehrscheibenkupplung den Heckantrieb automatisch zu.
Bei all diesen Erfreulichkeiten ist der Preis von rund 33.600 Euro keine haarsträubende Zahlenkombination, sondern durchaus als fair zu betrachten. In der Top-Ausstattung LE schnellt der Preis für den 173-PSigen 2.0 dCI auf knapp über 37.000 Euro. Aber auch da muss sich der X-Trail vor vergleichbaren SUV nicht genieren.