Auch mit Freisprechanlage sind Handyfonierer schlechte Autofahrer: Sie fahren zu langsam und reagieren zu spät. Die Folge sind Staus.
Die häufigste Ursache für verstopfte Straßen sind nicht etwa Unfälle - es sind Telefone! Zu dieser Erkenntnis kam nun eine Studie der Universität Utah, die die Auswirkungen des Telefonierens am Steuer untersuchte.
Autolenker, die während der Fahrt ein Telefongespräch führen, fahren deutlich unkonzentrierter, langsamer und reagieren verzögert auf veränderte Verkehrsbedingungen. Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob der Autofahrer eine Freisprecheinrichtung verwendet, oder das Handy in der Hand hält.
Im Zuge der Studie fuhren 36 Probanden mehrmals eine 15 Kilometer lange Autobahnstrecke. Es wurde bei der Studie darauf geachtet, dass jeder Testkandidat die Strecke sowohl bei hohem als auch bei niedrigem Verkehrsaufkommen absolvierte. Einen Teil der Strecke absolvierten die Fahrer dabei sprechend mit Freisprecheinrichtung.
Handy am Steuer führt zu Staus
Das Ergebnis der
Untersuchung: Wer am Steuer telefoniert, wechselt seltener die Spur und ist
im Schnitt um 3,2 km/h langsamer als der umgebende Verkehr und kommt so auch
später am Zielort an. Ausserdem sorgen Handyfonierer durch zu dichtes
Auffahren, verspätete Reaktion und generelle Unachtsamkeit am Steuer oft für
abrupte Fahrmaneuver, die wiederrum starkes Bremsen der nachfolgenden
Verkehrsteilnehmer auslösen - Pflanzt sich eine solche "Bremswelle" in
dichterem Verkehr fort, kann schnell ohne ersichtlichen Grund ein Stau
entstehen.
In Österreich ist das Telefon auch im Auto fast immer dabei: 94 Prozent aller österrreichischen Autofahrer besitzen ein Handy, zwei von drei Lenkern benützen es auch während der Fahrt. immerhin jeder Achte liest sogar SMS am Steuer, jeder 20. tippt während der Fahrt selbst Kurznachrichten ins Handy!
Im nächsten Schritt will das Forscherteam der Universität Utah beziffern, wie hoch der Zeitverlust und die Kosten für das zusätzlich verbrauchte Benzin liegen. Man gehe aber davon aus, dass es sich um beträchtliche Zahlen handle, so das Forscherteam.