US-Hersteller will schon 2018 eine halbe Million E-Fahrzeuge produzieren.
Tesla lässt sich von teils massiven Problemen nicht von seinem Offensiv-Kurs abhalten. Im Gegenteil: Der Elektroauto-Hersteller will angesichts der starken Nachfrage nach seinem künftigen Einstiegsmodell Model 3 die Produktion viel schneller als geplant hochfahren. Die Marke von 500.000 Fahrzeugen jährlich soll nun schon zwei Jahre früher 2018 erreicht werden. Und für 2020 werde nun eher die Millionen-Marke angepeilt, sagte Firmenchef Elon Musk in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Große Pläne, aber auch einige Zweifel
Im vergangenen Jahr lieferte Tesla erst gut 50.000 Autos aus. Vor kurzem bekam der Elektro-Pionier aber binnen einer Woche über 325.000 Reservierungen für das 35.000 Dollar (ohne Steuern, 30.253,26 Euro) teure Model 3, das Ende 2017 auf den Markt kommen soll. Es gibt aber auch Zweifel, dass Tesla den Preis und den angepeilten Marktstart einhalten kann. So werden die dafür notwendige Fabrik und das Batteriewerk erst gebaut. Außerdem dürfte es beim tatsächlichen Start des Einstiegsmodells bereits mehrere Konkurrenten geben, die für den selben Preis mehr können. So bringt BMW bereits im Sommer 2016 einen verbesserten i3
auf den Markt der eine Reichweite von 312 Kilometer bietet. Im Frühjahr 2017 startet in Europa dann der Opel Ampera-e
durch, der fürs selbe Geld noch mehr Reichweite bietet.
Verlust niedriger als erwartet, Probleme beim Model X
Das vergangene Quartal schloss Tesla mit einem niedrigeren Verlust als von Analysten erwartet ab. Die Aktie sprang in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel zunächst um rund acht Prozent hoch, später ging das Plus auf etwa vier Prozent zurück. Der Fehlbetrag stieg im Jahresvergleich immer noch von 154,2 auf 282,3 Millionen Dollar.
Zur guten Stimmung der Anleger trug aber auch bei, dass Tesla die Auslieferungsprognose für dieses Jahr von bis zu 90.000 Fahrzeugen bestätigte. Im ersten Quartal lieferte Tesla rund 15.500 Autos aus, für das laufende Vierteljahr sind 17.000 anvisiert - im Rest des Jahres wird die Firma also noch deutlich zulegen müssen. Unter anderem gehe die Produktion des neuen SUV Model X immer noch zu langsam hoch, räumte Tesla ein.
Model S gefragt wie nie
Zugleich zogen die Bestellungen des wichtigsten Fahrzeugs Model S, das gerade ein Facelift erhält
, im Jahresvergleich um 45 Prozent an, wie die kalifornische Firma nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar.
Für Zulieferer wurde der 1. Juli 2017 als Frist gesetzt, bis zu der sie ihre Teile für Model 3 liefern können müssen, wie Musk sagte. Das bedeute allerdings nicht, dass dann schon die Produktion beginnen könne. "Auch wenn dann 99 Prozent der Teile lieferbar sein sollten, können wir immer noch nicht bauen." Er gebe aber davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2017 etwa 100.000 bis 200.000 Fahrzeuge des Model 3 gebaut werden.
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Mit seinen kurzen Überhängen und einer coupéhaften Linie wirkt der Tesla Model 3 sehr stimmig.
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Übarraschung an der Front: Tesla trägt den Kühlergrill zu Grabe. Der neue Stromer verzichtet auf dieses (Design-)Element komplett.
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Die Fensterlinie steigt hinter der B-Säule in einem Schwung nach oben und sorgt so für einen Schuss Dynamik.
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Die im Boden untergebrachten Batterien sollen für eine Reichweite von rund 340 Kilometer sorgen. Zudem soll der...
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...Stromer in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. In den USA startet die Preisliste bei 35.000 Dollar.
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Im sachlich gestylten Cockpit thront ein großer Touchscreen auf dem Armaturenträger. Im Gegensatz...
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...zum Model S und Model X ist der 15-Zoll-Bildschirm jedoch im Querformat angebracht.