Neuzulassungen im März fast auf Vor-Coronaniveau – Boom bei alternativen Antrieben.
Nach monatelangem Schrumpfkurs gibt es am heimischen Automarkt einen ersten Lichtblick. Die Neuzulassungen im März 2021 von Pkw lagen mit 29.526 Fahrzeugen "nur" mehr 7,6 Prozent unter dem Wert vom März 2019, also Vor-Coronazeiten. Im Vergleich zum ersten Monat mit Corona-Lockdown, dem März 2020, gab es sogar einen Anstieg um 177,1 Prozent, geht aus am Montag veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria hervor. Beim Modellranking gibt es zum zweiten Mal in Folge eine faustdicke Überraschung. In den ersten drei Monaten des Jahres zusammen kamen 63.522 Pkw neu auf die Straßen (plus 16,2 Prozent).
Alternative Antriebe top, Diesel flop
"Zuwächse im dreistelligen Bereich gab es im März bei alternativ betriebenen Pkw, die 32,4% der Neuzulassungen ausmachten", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Konkret wurden starke Zuwächse bei rein elektrischen Pkw (3.412), Benzin-Hybrid-Pkw (5.472) und bei Diesel-Hybrid-Pkw (1.440) beobachtet. Es wurden aber auch mehr neue Benziner zugelassen (11.716). Rückläufig waren hingegen die Neuzulassungen von dieselbetriebenen Pkw (7.475). Der Anteil an neu zugelassenen Pkw mit rein elektrischem Antrieb lag bei 11,6% und hat sich im Vergleich zum Vorjahr (4,4%) mehr als verdoppelt. Hier spielt neben der immer größeren Auswahl auch die staatliche Kaufprämie eine wesentliche Rolle.
Marken-Ranking
Die drei großen Volkswagen-Konzernmarken VW , Skoda und Seat erreichten im März einen Marktanteil von fast 30 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichneten alle Top-10-Marken Zuwächse. Hinter dem Podium reihen sich BMW , Ford , Mercedes , Audi , Renault , Hyundai und Opel in den Top 10 ein.
Modell-Ranking
Nun zur eingangs angekündigten Überraschung. Nachdem der VW Golf im Februar erstmals aus den Top 10 geflogen ist (im März kommt er auf Platz 4) gibt es im März 2021 an der Spitze eine echte Premiere. Im vergangenem Monat war erstmals das Tesla Model 3 das meistverkaufte Auto in Österreich. Hier wirkt sich offenbar das jüngst erfolgte Facelift positiv aus. Dahinter landen der Fiat 500 , den es mittlerweile auch als Elektro-Variante gibt, und der Skoda Octavia auf dem Stockerl. VW bringt neben dem Golf noch den Tiguan und den T-Roc unter die Top 10. Seat Arona und Ibiza, sowie Skoda Fabia und Ford Puma komplettieren das 10er-Ranking.
Elektroautos
Nachdem das Tesla Model 3 im März 2021 insgesamt das meistverkaufte Auto war, führt es natürlich auch das Elektroauto-Ranking an. Dahinter landen die VW-Stromer ID.4 und ID.3 . Weiters schaffen es noch der Renault Zoe, der Hyundai Kona electric, der Fiat 500, der Kia e-Niro, der Audi e-tron, der Seat Mii electric und der Peugeot e-2008 unter die Top 10. Bei den Elektro-Marken führt Tesla vor VW und Renault.
Quartalszahlen
Im ersten Quartal 2021 wurden 10.483 Benzin-Hybrid-Pkw (+138,3 Prozent), 3.462 Diesel-Hybrid-Pkw (+188,3 Prozent) und 6,620 rein elektrische Pkw (+172,7 Prozent) zugelassen, das entspricht knapp einem Drittel aller neuen Pkw. Am häufigsten kamen aber benzinbetriebene Pkw (26.639, +5,6 Prozent) und, trotz Rückgangs um ein Viertel, dieselbetriebene Pkw (16.291, -23,6 Prozent) neu auf die Straßen. Der Anteil von Pkw mit rein elektrischem Antrieb lag damit bei 10,4 Prozent und hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal (4,4 Prozent) mehr als verdoppelt.
Insgesamt wurde von Jänner bis März 2021 mit 90.039 neu zugelassenen Kraftfahrzeugen (Kfz) ein Plus von 25,7% erreicht. Davon entfielen 70,5% auf neu zugelassene Pkw (Jänner bis März 2020: 76,3%). Die Erholung im März darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Autozulassungen weit von ihren Höchstständen 2018 oder 2019 entfernt sind.
Von Jänner bis März 2019, also vor der Coronakrise, waren 104.836 Kraftfahrzeuge neu zugelassen worden - und das war schon ein Rückgang um 6 Prozent im Vergleich zu 2018, als 111.895 Kraftfahrzeuge, darunter 90.474 Pkw, neu zugelassen wurden.