Wie beim iPhone-Start

Tesla Model 3 sorgt für Mega-Hype

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Erwartungen an das Elektroauto für den Massenmarkt sind riesig.

Nun hat das lange Warten endlich ein Ende: Tesla-Boss Elon Musk (Bild) stellt am Donnerstag den mit Spannung erwarteten Model 3 vor, der in Österreich für eine Anzahlung von 1.000 Euro reserviert werden kann. Und die Vorstellung wirft bereits ihre Schatten voraus: Fans, die in Schlangen vor den Läden warten, um als Erste ihre Bestellungen aufzugeben? Was man eigentlich nur von Verkaufsstarts bei den iPhones von Apple kennt, gibt es neuerdings auch bei Tesla. Der E-Autobauer wird auf einer Welle der Euphorie in die Mittelklasse getragen. Doch die Offensive ist riskant.

Diese Präsentation ist nicht nur entscheidend für das Unternehmen, sondern möglicherweise für die Zukunft der Elektromobilität insgesamt: Erstmals wird Musk, der schillernde Chef des Branchenpioniers, der Weltöffentlichkeit an diesem Donnerstagabend (20:30 Uhr Ortszeit/Freitag 05:30 Uhr MEZ) in Los Angeles ein Modell für den Massenmarkt aus seinem Hause vorstellen. Die Erwartungen an das "Model 3" sind riesig.

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100.000 Vorbestellungen
Nicht nur bei den Tesla-Fans, auch bei einigen Analysten ist die Aufregung bereits groß. Der Wagen habe "das Potenzial, den Gesamtmarkt für Elektroautos dramatisch auszuweiten", frohlockte die Investmentbank Goldman Sachs kurz vor der Premiere. Die Schweizer Credit Suisse kalkuliert schon einmal mit 100.000 Vorbestellungen für das "Model 3", das nicht vor 2017 in die Produktion geht - damit würde sich die Zahl der Tesla-Besitzer schlagartig fast verdoppeln.

Wie ist die Euphorie zu erklären? "Mit dem Tesla 3 hat das Elektroauto die Chance, in die Mittelklasse vorzudringen", erklärt Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Uni Duisburg Essen. Das Besondere an der Premiere: Bisher ist Tesla mit der Limousine "Model S" und dem Luxus-SUV "Model X“ ausschließlich mit Premium-Angeboten für dicke Geldbeutel am Markt. Der Fahnenträger des Elektro-Antriebs liefere im Grunde nur Spielzeug und Status-Symbole für Reiche, spotten Kritiker. Das ändert sich nun.

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Kampfpreis
Denn statt Preisen von 75.000 bis mehr als 100.000 Euro soll das "Model 3" für 35.000 Dollar (rund 31.000 Euro) zu haben sein - und zwar vor Abzug staatlicher Vergünstigungen. Damit würde Tesla sogar den bisher schärfsten Wettbewerber Chevrolet Bolt EV aus dem Hause der Opel-Mutter General Motors unterbieten, der nominal gut 37.000 Dollar kosten soll und ab 2017 als Opel Ampera-e auch nach Europa kommen wird. Der Standard-Förderrabatt in den USA liegt bei etwa 7.500 Dollar. Die Reichweite pro Batterieladung liegt bei mehr als 300 Kilometern. Das Model 3 würde damit preislich in etwa auf dem Niveau der Einstiegsmodelle des Audi A4, BMW 3er und der Mercedes C-Klasse liegen, an denen er sich auch größentechnisch orientiert. Doch statt einem kleinen Verbrenner ist der Tesla eben mit einem Elektromotor ausgestattet, was in Zeiten von immer schärferen CO2-Gesetzen in Zukunft ein klarer Vorteil sein dürfte.

Bisher fristen Stromer ein Nischendasein im Automarkt. Insgesamt hatten im vergangenen Jahr nur 0,3 Prozent der insgesamt knapp 17,5 Millionen verkauften Neuwagen in den USA einen E-Antrieb. Das sind nur wenige Zehntausend. Durch regulatorische Vorschriften ist allerdings programmiert, dass die Bedeutung zunimmt. Teslas "Model 3" und der Chevy Bolt von GM stellen eine Art Nagelprobe für die Massenmarkt-Tauglichkeit des Batterie-Antriebs dar.

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Gutes Image als Zugpferd
Auf Tesla setzt die Fachwelt vor allem wegen der Strahlkraft der Marke. Self-Made-Milliardär Musk, der ein Vermögen als Mitgründer des Bezahldienstes Paypal gemacht hat, ist ein Superstar des Silicon Valley, bei Fans genießt er Kultstatus und auch die Investoren feiern ihn. Das Unternehmen gebe dem Elektroauto eine wirkliche Bühne, sagt Dudenhöffer. "Dabei hat Tesla gezeigt, dass man als Start-up der Branche wirklich einen innovativen Impuls geben kann."

Ein Jahr vor dem Produktionsstart stehen Interessenten für die Reservierung Schlange:

Wie groß der Hype ist, zeigte sich schon vor der mit Spannung erwarteten Präsentation. Auf Twitter machten bereits einen Tag vor dem Event Fotos von Tesla-Anhängern die Runde, die vor den Showrooms warten, um sich als Erste in die Listen für die Vorbestellungen eintragen zu können. Doch der Vorstoß in den Massenmarkt ist für Tesla und seine Aktionäre auch ein großes Wagnis. Das Unternehmen, das seit Gründung 2003 noch keinen Jahresgewinn geliefert hat, nimmt hohe Kosten in Kauf. Der riskante Plan muss aufgehen.

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Musk nimmt hohes Risiko in Kauf
Das "Model 3" ist ein wichtiger Mosaikstein, um in Zukunft einmal richtig Geld zu verdienen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Aufbau einer riesigen Fabrik für Batterien, mit denen die Fahrzeuge eines Tages betrieben werden sollen. Diese "Gigafactory" entsteht in Nevada und verschlingt Milliarden. Bisher ist Tesla für Aktionäre ein großes Versprechen. "Ob sich das langfristig auszahlt, weiß heute noch niemand", sagt Experte Dudenhöffer.

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Fotos vom Tesla-SUV Model X

Das neue Model X wurde von Tesla-Chef Elon Musk im Stammwerk in Fremont (Kalifornien) präsentiert.

Die Front erinnert an den Model S (Limousine). Das SUV baut aber deutlich höher auf und setzt hinten auf Flügeltüren.

In der Seitenansicht fällt die aerodynamische Form auf. Der Coupé-artige Dachverlauf erinnert an den BMW X6 und das Mercedes GLE Coupé.

Der automatisch ausfahrende Heckspoiler sorgt bei hohem Tempo für Fahrstabilität.

Tesla nennt die aufschwingenden Fondtüren "falcon wings". Diese falsten...

...sich mit einer äußerst aufwendigen Mechanik so platzsparend zusammen, dass...

...man sogar in engsten Parklücken halbwegs bequem aussteigen kann.

Beim Model X "P90D Performance All Wheel Drive" sorgen die E-Motoren aus dem Model S P85D für gewaltigen Vortrieb. Die vordere Maschine leistet 259 PS, hinten schieben satte 503 PS an.

Im Cockpit bietet die riesige Panoramawindschutzscheibe einen beeindruckenden Ausblick.

Auf Wunsch ist der Model X ein Siebensitzer. Die dritte Reihe lässt sich elektrisch flach im Boden versenken.

(Englische) Datenblätter der beiden zunächst startenden Versionen.

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