Nach Software-Update
Tesla Model S & Model X lenken jetzt selbst
15.10.2015E-Autos halten dank Autopilot Spur sowie Abstand und parken automatisch ein.
Kurz nach der Weltpremiere des Model X (Elektro-SUV) lässt Tesla schon wieder aufhorchen. Der US-Elektroauto-Hersteller lässt seine Limousine Model S künftig automatisch die Spur und den Abstand halten. Außerdem sollen sie die Spur wechseln und einparken können. Die bereits im vergangenen Jahr angekündigten "Autopilot"-Funktionen werden zunächst in den USA ab Donnerstag (15. Oktober) per Software-Update (Version 7) hinzugefügt. Europa und Asien sollen rasch folgen. Alle neuen Funktionen werden aufgrund unterschiedlicher Rechtslagen jedoch nicht in allen Ländern verfügbar sein. Die neue "Autopilot"-Funktion, mit der Tesla einen ersten Schritt zu selbstfahrenden Elektroautos macht, kostet in den USA 2.500 Dollar (2.191 Euro).
Autopilot-Funktion kommt per Software-Update (V 7.0) in die Teslas. (c) Reuters
Bereits viele Funktionen, aber erst die Anfangsphase
Die Funktionen zum automatisierten Fahren seien allerdings noch in der Anfangsphase, und die Fahrer sollten die Hände am Lenkrad lassen, betonte Gründer und Chef Elon Musk in einer Telefonkonferenz in der Nacht auf Donnerstag. Offiziell handelt es sich bei der neuen Software 7.0 noch um eine Beta-Version. In entspannten Verkehrs-Situationen können einige Fahrer vielleicht das Steuer loslassen - "aber wir empfehlen das nicht". Gebe es einen Unfall beim Spurwechsel mit "Autopilot", hafte immer noch der Fahrer, betonte Musk. Die Spur wird natürlich nur dann automatisch gewechselt, wenn der Blinker gesetzt wird und die andere Spur frei ist. Darüber hinaus würden sich nicht alle Straßen für den Autopiloten eignen, da die Spuren aufgrund von schlechten Markierungen nicht immer klar zu erkennen seien. Der neue Einparkassistent manövriert den Tesla automatisch in Längs- und Querlücken. Ab dem nächsten Update (Version 7.1) kann das Elektroauto dann auch - genau wie der neue 7er BMW - eigenständig in die oder aus der Garage fahren. Der Besitzer steht dabei daneben und bedient die Funktion über sein Smartphone (bei BMW mit dem Schlüssel)
Auch das Model X wird mit dem Feature ausgestattet. (c) Reuters
Laufende Verbesserung und auch für Model X
Tesla hatte bereits in den vergangenen Monaten die frisch produzierten Fahrzeuge seines Model S mit Radar-Sensoren und Kameras ausgestattet. Dies ermögliche unter anderem eine Seitenaufprall-Warnung. Sensor-Daten von den Fahrzeugen werden zu Tesla hochgeladen, um die Fähigkeiten der Software zu verbessern. Auch der SUV Model X, dessen Produktion gerade hochgefahren wird, soll die "Autopilot"-Funktionen bekommen. Musk rechnet damit, dass Autos in drei Jahren im Prinzip von allein die Insassen von A nach B bringen könnten. Es werde aber mindestens ein Jahr länger dauern, den rechtlichen Rahmen dafür zu schaffen.
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Alles auf eine Karte
Der Milliardär setzt darauf, dass Elektroantrieben die Zukunft gehört. Mit Preisen bei 70.000 Dollar (über 61.000 Euro) spielt Tesla bisher aber nur in der Oberklasse mit. Musk hofft auf einen Absatzschub, wenn ab dem Jahr 2017 ein "Model 3" für rund 35.000 Dollar kommt (wir berichteten).
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Fotos von der Präsentation des Model X