Laut Elon Musk soll der Produktionsstart in der neuen Fabrik in Deutschland im Dezember erfolgen.
Bisher wurden die hierzulande verkauften Model Y aus China importiert. Doch damit dürfte bald Schluss sein. Denn laut Elon Musk sollen spätestens im Dezember 2021 in Deutschland die ersten Elektroautos für Europa produziert werden - los geht es mit dem Kompakt-SUV auf Model-3 -Basis. Dies kündigte der Tesla-Chef am Wochenende bei einem Tag der offenen Tür in seinem ersten europäischen Werk in Grünheide bei Berlin an. Danach werde es bis Ende nächsten Jahres dauern, bis die Produktion hochgefahren sei. Bis dahin solle auch eine noch im Bau befindliche Batteriefabrik neben dem Autowerk in Betrieb sein, sagte Musk.
Finale Zulassung steht noch aus
Musk hatte die sogenannte Giga Factory Ende 2019 angekündigt und in weniger als zwei Jahren errichtet. Dort sollen künftig etwa 12 000 Mitarbeiter bis zu 500 000 Elektroautos im Jahr bauen. Dabei sollen nach Unternehmensangaben möglichst vielen Teile an Ort und Stelle produziert werden, um von Zulieferern unabhängig zu werden.
Der Tesla-Chef hat für den Bau der Fabrik allerdings bisher nur vorzeitige Zulassungen. Die letzte umweltrechtliche Genehmigung für das Gesamtprojekt steht noch aus, noch läuft die Erörterung von mehreren hundert Einwänden. Kritiker bemängeln, dass der Industriebau teils in einem Wasserschutzgebiet entsteht. Sowohl Gegner als auch Befürworter des Vorhabens rechnen aber damit, dass die Genehmigung in den nächsten Wochen erteilt wird.
Kritik wegen Wasserverbrauch
Musk verteidigte sein Projekt gegen Bedenken, dass die Produktion zu viel Wasser aus der Region abzweige. "Unsere Fabrik verbraucht sehr wenig Wasser", sagte er. Teslas Mission sei ein möglichst schneller Übergang zu erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Zugleich warb er um qualifizierte Mitarbeiter aus ganz Europa. "Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass wir nicht in der Lage sein werden, genug Leute einzustellen", sagte Musk.
Das Autowerk vor den Toren Berlins gilt als eines der wichtigsten Industrieprojekte in Ostdeutschland. Die Errichtungskosten veranschlagte Musk ursprünglich auf 1,1 Milliarden Euro, erklärte aber zwischenzeitlich, das Budget werde überschritten. Für die Batteriefabrik steht Tesla öffentliche Förderung in Aussicht, die nach Medienberichten ebenfalls 1,1 Milliarden Euro betragen könnte.
Keine konkreten Infos zu den Baukosten
Insgesamt soll nach Unternehmensangaben eine "mittlere einstellige Milliardensumme" investiert werden. Spekulationen über vier bis fünf Milliarden Euro seien nicht falsch, hieß es. Genauere Informationen gab es nicht. Auf der Baustelle sollen in der Spitze bis zu 3500 Menschen beschäftigt gewesen sein. Zudem würden bereits Mitarbeiter für die Produktion eingestellt, hieß es weiter.
