Massenfertigung soll die Preise der teuren Akkus deutlich senken.
Um Elektroautos erschwinglicher für die Massen zu machen, plant der kalifornische Hersteller Tesla den Bau einer riesigen Batteriefabrik mit 6.500 Beschäftigten. Das Werk soll bis zum Jahr 2020 mehr der benötigten Lithium-Ionen-Akkus produzieren als alle heutigen Fabriken zusammen. Mithilfe der Fabrik sollen die Autoverkäufe von zuletzt 22.500 im Jahr auf eine halbe Million hochgeschraubt werden, erklärte Tesla im Firmenblog.
Gigafactory
Tesla will 2 Mrd. Dollar (1,46 Mrd. Euro) in die sogenannte Gigafactory stecken, insgesamt soll sie 4 bis 5 Mrd. Dollar kosten. Zur Realisierung hat sich Tesla deshalb Partner gesucht. Wer diese sind, darüber schwieg sich das Unternehmen zunächst aus. Als Standort kämen die Bundesstaaten Nevada, Arizona, New Mexico und Texas infrage. Der japanische Elektronikkonzern Panasonic, der schon jetzt Batterien zuliefert, hat bereits Interesse signalisiert, sich an dem neuen Werk zu beteiligen.
Auto für den Massenmarkt
Tesla feiert derzeit Verkaufserfolge mit seiner über 65.000 Euro teuren Elektrolimousine Model S
. In drei Jahren ist ein günstigeres Modell für den Massenmarkt geplant. Um den Gesamtpreis zu drücken, müssen aber vor allem die Batterien billiger werden. Die neue Fabrik soll die Kosten pro Kilowattstunde um mehr als 30 Prozent senken. Lithium-Ionen-Akkus werden auch in Handys, Tablet-Computer oder Notebooks verwendet.
© Tesla Motors
Optisch ist die große Limousine (Länge/Breite/Höhe: 4978/1964/1435 mm) durchaus gelungen.
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Von schräg hinten erinnert das Model S etwas an den Jaguar XF.
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Eine schnittige Linienführung, die geringe Höhe und die kurzen Überhänge sorgen für einen dynamischen Auftritt.
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Das Herzstück des Model S ist der im Fahrzeugboden untergebrachte elektrische Antriebsstrang, der 270 kW leistet und eine Reichweite von bis zu 480 Kilometer (85 kWh-Version) bietet.
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Da im Model S kein traditioneller Motor beheimatet ist, hat Tesla einen zweiten Stauraum unter der Motorhaube geschaffen und soll auch innen mehr Platz als die meisten anderen Fahrzeuge seiner Klasse bieten.
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Im Innenraum geht es ziemlich futuristisch zu. Die Mittelkonsole besteht aus einem riesigen 17-Zoll-Touch-Display und die Instrumente werden über eine 3D-Grafik eingeblendet.
Tesla-Chef ist Multi-Unternehmer
Hinter den hochfliegenden Plänen steckt Multi-Unternehmer Elon Musk
. Er war einer der Gründer des Internet-Bezahldienstes PayPal, hat mit seinem Unternehmen SpaceX den privaten Raumfrachter "Dragon" zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, mischt bei der Solarfirma SolarCity mit und will mit dem superschnellen Transportmittel "Hyperloop" die US-Metropolen San Francisco und Los Angeles in 35 Minuten verbinden. Musk gründete auch Tesla und ist dort Chef.
Nach seinen Plänen soll schon in diesem Jahr mit dem Bau der Batteriefabrik begonnen werden. Als Standort stehen die US-Bundesstaaten Nevada, Arizona, New Mexico und Texas zur Wahl. Geht alles glatt, soll die Produktion 2017 anlaufen und damit passend für den Start des neuen Massenmodells. Das Autowerk von Tesla steht in Fremont in Kalifornien, die Firmenzentrale ist in Palo Alto im Silicon Valley.
Finanzierung über Anleihen
Tesla hat die Finanzierung des Vorhabens schon in Angriff genommen. Das Unternehmen kündigte an, über Wandelanleihen bis zu 1,84 Mrd. Dollar am Kapitalmarkt einzusammeln. Tesla ist der Liebling der Börsianer. Die Aktie hat sich binnen eines Jahres im Wert versiebenfacht auf zuletzt 253 Dollar. Nachbörslich nach Bekanntgabe der Gigafactory-Pläne stieg das Papier weiter.