Test: Focus RS
Fords neuer Geniestreich
11.08.2009Ex-Ski- und Motorsportler Hans Knauss hat Fords neuen Sportler unter die Lupe genommen.
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Wer oder was ist GTI? Fords neuester Streich, der Focus RS,
ist eine klare Kampfansage nach Wolfsburg. Denn er trägt nicht umsonst die zwei
Buchstaben am Ende. Sie stehen für Rallye Sport und seine Herkunft kann der
Focus nicht leugnen. Davon überzeugte sich auch Hans Knauss (38), siebenfacher
Ski-Weltcupsieger und leidenschaftlicher Motorsportler, der den Focus RS für
ÖSTERREICH testete.
305 PS: Pure Kraft
Der Schladminger lässt sich nicht lange bitten,
den RS rund um seine Heimat zu testen. 305 PS leistet der
2,5-Liter-Fünfzylinder (5,9 Sekunden von 0 auf 100), eine Kraft, die nur auf
die Vorderräder übertragen wird. Lässt man diese aus, ist das Fahren richtige
Arbeit. Das bekam auch Knauss zu spüren. Bei Spurrillen ist er fast unfahrbar,
da braucht man einen Meter beidseitig Platz, beschreibt der 38-Jährige, der
fast ausschließlich Wagen mit Allrad- und Hinterradantrieb fährt, das unruhige
Verhalten. Sonst ist Knauss, der den Wagen auch in Serpentinen testete, hellauf
begeistert. Bodenwellen absorbiert er super, in den Kurven liegt er sehr gut,
hat es ihm das RS-Sportfahrwerk sichtlich angetan. Dass Knauss in den kurvigen
Strecken nicht den Halt verliert, dafür sorgen die Recaro-Sportsitze, die einen
hervorragenden Seitenhalt bewirken. Und dann wäre da noch der Sound. Da muss
man mit offenem Fenster fahren, um die Musik zu genießen, ist Knauss vom
Turbo-Klang begeistert.
Aber schon beim Anblick ist Knauss dem RS verfallen: Geile Optik, der berührt einen ja schon im Stehen. Die Front verdeutlicht die Verwandtschaft zum WRC-Focus: Großzügige Lufteinlässe, Kühlergrill im RS-Design, Lüftungsschlitze auf der Motorhaube und die Spurverbreiterung lassen schon erahnen, wie viel Kraft im Inneren lauern wird. Nicht weniger einladend ist das Heck. Eine Doppelrohr-Auspuffanlage, ein Diffusor und ein Dachspoiler, ebenfalls vom Rallye-Vorbild, runden die Optik ab. Das Positive ist, dass er sehr sportlich aussieht, aber nicht zu extrem aufdringlich ist, so Knauss.
Auch im Inneren kann der Ford überzeugen 2-Zonen-Klimanalage, Karbon-Look, zusätzliche Armaturen für Turbolader-Druck, Öldruck und- temperatur. Absolut ausreichende Ausstattung für einen Sportler, so Knauss. Spaßgarantie. Zu haben ist der RS ab 39.000 Euro. Die ist er vom Fahrspaß auch wert. Aber einem 18-Jährigen würde ich ihn nicht empfahlen. Die Kraft des Focus RS braucht schon Erfahrung, um sie zu bändigen, lautet Knauss Resümee.
Thomas Werth