Tot gesagte leben länger

Motorensymposium: Verbrennungsmotor blüht neu auf

16.04.2010

Neue Technologien tragen zur Effizienzsteigerung  der klassischen Verbrennungsmotoren bei. Am 31. Wiener Motorensymposium wird gezeigt, in welche Richtung die Entwicklung geht.

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Der vielerorts schon tot gesagte Verbrennungsmotor gibt trotz aller Unkenrufe ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Neueste technische Entwicklungen - vom kraftvollen Achtzylinder bis zum sparsamen Dreizylinder - stehen beim diesjährigen 31. Internationalen Wiener Motorensymposium im Mittelpunkt der Tagung. "Bei den Vorträgen offenbart sich eine unglaubliche Vielfalt des Antriebsstranges. Die große Breite des Motorenangebotes bleibt nicht nur erhalten, sondern wird sogar noch erweitert", konstatiert Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) und Organisator des Symposiums, das am 29. und 30. April 2010 im Kongresszentrum Hofburg in Wien stattfindet. 

Revival

Im Gegensatz zum vorjährigen Jubiläumssymposium, bei dem quasi eine neue Ära des Elektroautos eingeläutet wurde, geht heuer der Trend in Richtung einer weiteren Spreizung des Angebotes an herkömmlichen Verbrennungsmotoren. "Neuen Achtzylinder-Hochleistungsmotoren von Mercedes, Porsche oder Nissan mit bis zu 6,1 Liter Hubraum und 500 PS stehen am unteren Ende der Palette kleine, leistungsfähige und sparsame Benzin- oder Diesel-Aggregate von beispielsweise VW, Opel oder Mini gegenüber", betont Prof. Lenz. Die Trends in der unteren Leistungsklasse lauten Downsizing, Aufladung und Verminderung der Zylinderanzahl, meint der Motorenexperte, der hervorhebt, dass damit "Verbräuche erzielt werden, die vorbildlich sind".
 

Diesel so umweltfreundlich wie E-Motor?

Nach Ansicht von Prof. Lenz sind "heutige kleine Dieselmotoren mittlerweile so gut, dass sie hinsichtlich CO2 mit Elektroautos mithalten können". So produziert beispielsweise der neue 1,2-l-TDI-Diesel von VW mit 89 Gramm pro Kilometer CO2 gleichviel wie ein Elektroauto im EU-Schnitt ausstößt. Dem gegenüber steht der höhere Energiebedarf bei der Herstellung von Elektroautos. Prof. Lenz: "Für ein E-Auto muss der Hersteller aufgrund der aufwändigen Batterieproduktion doppelt so viel Energie einsetzen wie für ein herkömmliches Auto."
 

Weitere Trends, die sich abzeichnen: die Elektrifizierung des Antriebsstranges durch elektrisch angetriebene Hilfsaggregate wie Wasser- oder Ölpumpe, maßgeschneiderte Kraftstoffe wie GTL aus Erdgas (Gas to Liquid) oder Biostoffen, verbesserte Komponenten und weitere Fortschritte in der Abgasreinigung.
 

Am 31. Internationalen Wiener Motorensymposium nehmen 1000 Motorenexperten aus der ganzen Welt teil. Es handelt sich um den weltweit größten derartigen Kongress.
 
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