Analyse zeichnet für die Hersteller unseres Nachbarlandes ein düsteres Bild.
Die japanischen Autobauer sind der deutschen Konkurrenz einer Analyse zufolge davongefahren. Im dritten Quartal steigerten sie ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent, ihren Gewinn sogar um 25 Prozent, wie die Beratungsgesellschaft Ernst & Young am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Die deutschen Autobauer konnten demnach nicht mithalten.
Allen voran fuhr der japanische Branchenprimus Toyota
: Er verzeichnete von Juni bis September von allen Autobauern den höchsten Umsatz, den höchsten Gewinn, die höchste Gewinnmarge und lieferte zudem die meisten Autos aus.
Selbst der schwache Euro hilft nicht wirklich
Mercedes
, BMW
und der Volkswagen-Konzern ( VW
, Audi
, Porsche
, Seat
, Skoda
) steigerten dagegen "trotz erheblichen Rückenwinds durch den schwachen Euro" ihren Umsatz im dritten Quartal nur um neun Prozent, wie aus der E&Y-Studie hervorgeht. Der Gewinn brach demnach um 72 Prozent ein - letzteres lag aber an den Rückstellungen in Höhe von 6,7 Mrd. Euro von VW im Zuge des Abgasskandals.
Mit Blick auf die kommenden Jahre prognostizierte E&Y-Autoexperte Peter Fuß der Branche "schwierige Zeiten". In Europa und den USA sei ein hohes Absatzniveau erreicht, von dem aus weitere starke Zuwächse unwahrscheinlich seien. Auch in China, dem für die Autobauer extrem wichtigen Absatzmarkt, werde sich das Wachstum wieder deutlich verlangsamen, wenn ein Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung im kommenden Jahr auslaufe. Zudem seien weltweit die "politischen und wirtschaftlichen Risiken" gestiegen.
Düsteres Bild
Besonders die Perspektive für deutsche Autobauer ist laut E&Y wenig rosig: Ihr Umsatzplus beruhe weniger auf einer starken Nachfrage nach Produkten "Made in Germany" als vielmehr auf dem schwachen Euro. Der niedrige Stand der Gemeinschaftswährung lasse die Umsatzentwicklung außerhalb der Eurozone besser aussehen als sie in Wirklichkeit sei.