Erster reiner Stromer der Marke steht auf einer eigens entwickelten E-Plattform.
Nachdem Toyota in den letzten Monaten immer wieder Details seines ersten Elektroautos veröffentlicht hat, ist nun (endlich) die Weltpremiere über die Bühne gegangen. Konkret haben die Japaner auf der Automesse in Shanghai (bis 28. April 2021) die Studie bZ4X Concept enthüllt. Diese ist sehr nahe am Serienmodell und macht durchaus Lust auf mehr. Denn neben der verbauten Technik kann sich auch die Optik sehen lassen.
Eigene E-Plattform
Bisher setzt Toyota bei der Elektrifizierung ausschließlich auf Hybrid- und Plug-in-Hybridmodelle. Lediglich die Tochtermarke Lexus hat mit dem UX 300e einen reinen Stromer im Angebot. Dieser basiert jedoch auf dem Verbrennermodell. Bei der seriennahen Studie kommt hingegen eine eigene Elektro-Plattform, die gemeinsam mit Subaru entwickelt wurde, zum Einsatz. Diese hört auf den Namen „e-TNGA“ und ist ähnlich flexibel wie der modulare Elektrobaukasten (MEB) des VW-Konzerns oder die CMF-EV-Plattform von Renault/Nissan. Dank der hohen Flexibilität sind Merkmale wie Fahrzeugbreite, Länge, Radstand und Höhe großzügig variierbar. Vom kompakten Stadtflitzer bis zum großen SUV kann auf der e-TNGA-Basis also alles realisiert werden. Das gilt auch für die Antriebsarten: Sowohl Vorderrad- als auch Hinterrad- und Allradantrieb sind möglich. Mit einem breiten Leistungsspektrum bei Batterien und Elektromotoren lassen sich laut Toyota zudem unterschiedliche Nutzungsprofile abdecken.
Design
Optisch ist der bZ4X ein absoluter Hingucker. Das zackig gezeichnete Exterieur erinnert zwar etwas an die aktuelle Formensprache von Lexus, steht aber auch dem Elektro-SUV von Toyota ziemlich gut. Wie bei anderen Herstellern, verzichtet die Frontpartie auf den bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen üblichen Kühlergrill. Stattdessen bilden die verschiedenen Sensoren, LED-Scheinwerfer und Aero-Elemente optisch eine horizontal ausgerichtete Form. Lediglich im unteren Bereich der Frontschürze gibt es einen flachen Lufteinlass. Dank der E-Plattform wird ein langer Radstand mit kurzen Überhängen realisiert. Seitlich stechen zudem die großen Felgen, die markanten Radhausbeplankungen sowie die extrem schräg stehende Heckscheibe ins Auge. Hinten sorgen ein zweigeteilter Dachkantenspoiler, eine kleine Abrisskante auf der Kofferraumklappe und ein angedeuteter Diffusor für eine verbesserte Aerodynamik. Und natürlich kann sich auch Toyota dem Trend hin zum durchgehenden Leuchtenband nicht entziehen. Zu den Abmessungen gibt es noch keine Informationen. Wir tippen, dass die Studie in etwa so groß ist wie ein RAV4 .
Innenraum
Im Innenraum soll sich die e-TNGA-Plattform ebenfalls positiv bemerkbar machen. Toyota verspricht ein üppiges Raumangebot für bis zu fünf Passagiere. Da der vordere Teil der Fahrgastzelle um das Antriebsmodul herum konzipiert wurde, soll sich der Fahrer stärker mit der Straße verbunden fühlen. Die tief liegende Instrumententafel sorgt wiederum für eine ordentliche Rundumsicht. Damit die Bedienung trotz der Fülle an Funktion möglichst intuitiv funktioniert, haben die Entwickler alle wichtigen Steuerelemente um die Mittelkonsole gruppiert. Ähnlich wie beim i-Cockpit von Peugeot ist das digitale Fahrerdisplay oberhalb des Lenkrads angesiedelt. So liefert es alle wichtigen Informationen direkt vor die Augen des Fahrers, ohne dass dafür ein eigenes Head-up-Display notwendig ist. Das ungewöhnlich geformte Lenkrad in Bügelform wirkt ziemlich futuristisch. Mal sehen, ob es dieses so ins Serienmodell schaffen wird. Die aufgeräumte und „schwebende“ Mittelkonsole, unter der ein praktisches Ablageflach inklusive kabelloser Smartphone-Ladeschale und diverse Anschlüsse versteckt sind, sowie der große Touchscreen wirken hingegen serienreif.
Antrieb
Obwohl reine Elektroautos für Toyota weitestgehend Neuland sind, profitiert der Antriebsstrang des bZ4X dennoch von der mehr als 20-jährigen Erfahrung der Marke bei der Elektrifizierung. Der komplette elektrische Antriebsstrang aus Motor, Steuereinheit und Batteriemanagementsystem soll laut den Japanern extrem effizient arbeiten. Da Toyota die Studie als echtes SUV bezeichnet, ist natürlich ein Allradantrieb an Bord. Dieser wird durch Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse bewerkstelligt und soll von der langjährigen Subaru Expertise in diesem Bereich profitieren. Weitere Informationen lässt sich Toyota aber noch nicht entlocken. Technische Daten wie Performance, Leistung, Batteriekapazität, Ladedauer oder Reichweite wurden nicht bekanntgegeben.
Elektro-Offensive
Allzu lange dürfte es aber nicht mehr dauern, bis Toyota weitere Informationen des elektrischen Antriebsstranges verrät. Denn bis zum Jahr 2025 soll die elektrifizierte Modellpalette des weltgrößten Autobauers auf weltweit mehr als 70 Fahrzeuge, darunter mindestens 15 reine Elektroautos wachsen. In Europa soll dies bis 2025 zu einem Antriebsmix von mehr als 70 Prozent Hybriden, rund 10 Prozent Plug-in-Hybriden und gut 10 Prozent Nullemissionsmodellen führen - sowohl batterieelektrische als auch brennstoffzellenelektrische.
Einer der ersten reinen Stromer wird dabei die Serienversion des bZ4X sein. Die Abkürzung ist übrigens nicht einfach frei erfunden und ohne jegliche Bedeutung. Die ersten beiden Buchstaben „bZ‘‘ stehen für „beyond Zero‘‘ und den lokal emissionsfreien Antrieb, das 4X für den (elektrischen) Allradantrieb.
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