Gewessler pocht auf E-Autos

Verkehrsministerin bekräftigt Verkaufsverbot für Verbrenner

16.06.2021

Leonore Gewessler pocht auf E-Autos und will Verkauf von Dieselautos und Benzinern verbieten. 

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© TZ ÖSTERREICH (Montage)
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Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat in einem Interview einmal mehr bestätigt, dass sie für ein Verkaufsverbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ist. Laut Gewessler seien die Klimaziele Österreichs nur mit den Umstieg auf reine Elektroautos schaffbar. Damit gab sie auch Alternativen wie E-Fuels  oder Wasserstoff  eine Abfuhr. Diese Technologien würde man zwar ebenfalls benötigen, aber nur im Flugverkehr oder in der Schifffahrt. Gewessler verweist auch auf die steigenden Zulassungszahlen. Im Mai erreichten die E-Autos (dank Förderung) einen Marktanteil von rund 12 Prozent . Dass es sich dabei jedoch vor allem um Firmenkunden handelt, wurde nicht erwähnt. Privatkäufer sind bei reinen Stromern aufgrund der Reichweiten, Ladeproblematik (Infrastruktur) und Anschaffungskosten nach wie vor skeptisch.

Datum für Verkaufsverbot

In dem Interview am Dienstagabend in der ORF-Sendung Report verwies Gewessler auch noch einmal auf einen Antrag, den sie gemeinsam mit acht anderen EU-Ländern gestellt hat . Darin wird die EU-Kommission aufgefordert, ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren zu nennen. Einige Länder sind diesbezüglich bereits vorgeprescht. Norwegen und Großbritannien wollen ab 2025 bzw. 2030 keine neuen Verbrenner mehr zum Verkehr zulassen, in Deutschland soll es 2035  soweit sein. Ein genaues Datum nannte Gewessler für Österreich zwar nicht, aber sie sagte, dass es auch bei uns um 2030 herum soweit sein dürfte.

Viele Gegner

Der Plan der Bundesregierung stößt natürlich nicht nur auf Gegenliebe. Die Autobranche, Automobilklubs und Frächter wendeten sich Ende März mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Kernaussage des Schreibens: "Diese Politik eines Technologieverbotes ist falsch." Anfang Juni kam es dann zu einem Gipfeltreffen im Kanzleramt . Dabei zeigte sich Kurz für die oben genannten Alternativen deutlich offener als die Verkehrsministerin. Das Verkaufsverbot für Verbrenner dürfte in der Koalition also noch für einige hitzige Diskussionen sorgen.

Autobauer preschen vor

Möglicherweise ist das Verbot aber auch gar nicht mehr nötig. Viele Autohersteller haben in den letzten Wochen bereits angekündigt, künftig nur noch Elektroautos verkaufen zu wollen. Bei Volvo  und Ford  ist es 2030 soweit, Jaguar steigt bereits 2025 komplett aus dem Verbrennungsmotor  aus und Porsche (Ausnahme 911)  sowie Audi planen den Ausstieg um das Jahr 2030 herum. VW will wiederum keine neuen Verbrenner mehr entwickeln .

Sind E-Autos sauberer?

Zuletzt zeigten einige Studien, dass Elektroautos über ihre gesamte Laufzeit bereits jetzt eine bessere Umweltbilanz  inklusive kleinerem CO2-Abdruck aufweisen als Verbrenner. Dafür müssen sie jedoch mit Ökostrom betrieben werden. Außerdem reißt auch die Kritik an der umweltschädlichen Rohstoffgewinnung für Batterien nicht ab. Aber auch Wasserstoffautos und E-Fuels schneiden in den Umweltverträglichkeitsprüfungen zumeist gut ab. 
  

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