Vertuschungsvorwürfe

Toyota akzeptiert Millionenstrafe in den USA

19.04.2010

Toyota hat eine Millionenstrafe der US-Regierung wegen der Pannenserie an seinen Fahrzeugen akzeptiert.

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Der japanische Autobauer sei zur Zahlung von 16,4 Mio. Dollar (12,1 Mio. Euro) bereit und übernehme damit Verantwortung dafür, Probleme mit Gaspedalen in Autos zeitweise verheimlicht zu haben, erklärte ein US-Regierungsvertreter am Sonntag. Toyota bestätigte die Zahlung zunächst nicht. 

Strafe vor wenigen Wochen eingefordert

Das US-Verkehrsministerium hatte zum Monatsbeginn angekündigt, die Strafe von Toyota einzufordern. Das Ministerium warf dem weltgrößten Autokonzern vor, mindestens vier Monate lang Probleme mit plötzlich blockierenden Gaspedalen verschwiegen zu haben, obwohl Toyota das "hohe Risiko" für die Kunden bewusst gewesen sein soll. Toyota verstieß damit nach Ansicht der Regierung gegen seine Informationspflicht. Bei den Autos bestand die Gefahr, dass sich die Gaspedale verklemmen und nicht wieder in ihre ursprüngliche Position zurückkehren.
 

Toyota kämpft seit Monaten mit einer Serie von Technikpannen in seinen Autos. Der Konzern rief wegen möglicher Probleme mit Gaspedalen, Bremsen und Fußmatten sowie wegen anderer Schwierigkeiten seit Herbst weltweit fast 9 Mio. Fahrzeuge zurück in die Werkstätten, darunter mehr als 6 Millionen in den USA.
 

16,4 Mio. Dollar
Die Maximalstrafe von 16,375 Mio. Dollar ist die höchste Strafe, welche die dem Verkehrsministerium unterstellte Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA jemals gegen einen Autohersteller wegen eines solchen Vergehens verhängte. Toyota hatte bis Montag Zeit, sich zu entscheiden, ob der Konzern das gegen ihn verhängte Bußgeld hinnimmt. Hätte der Konzern die Strafe nicht akzeptiert, wäre die Sache vor Gericht entschieden worden.
 

In den USA mussten 2,3 Mio. Autos wegen Schwierigkeiten mit den Gaspedalen zurückbeordert werden. Das Problem wird in den USA für 50 Todesfälle im Straßenverkehr verantwortlich gemacht. Gegen Toyota laufen an US-Gerichten mittlerweile 97 Verfahren wegen Verletzungen oder Todesfällen im Zusammenhang mit den Gaspedal-Schwierigkeiten. In weiteren 138 Prozessen versuchen Autobesitzer Entschädigungen von Toyota zu erhalten, weil sie einen deutlich gesunkenen Wiederverkaufswert ihrer Autos befürchten.
 

Rostprobleme beim Sienna

Erst letzte Woche hatte sich die Pannenserie für Toyota bei weiteren Modellen fortgesetzt. Der japanische Autohersteller rief in den USA und Kanada 870.000 Minivans vom Modell Sienna zurück. Es besteht bei den Fahrzeugen die Gefahr, dass sich in extremen Fällen das Ersatzrad wegen Korrosionsproblemen aus der Halterung löst und während der Fahrt auf die Straße fällt. Kurz zuvor stoppte Toyota weltweit den Verkauf und die Produktion des Geländewagens GX 460 seiner Luxus-Marke Lexus. Bei den Fahrzeugen bestand nach Angaben eines US-Verbrauchermagazins die Gefahr, dass das Heck bei rasanter Fahrt ausbricht, was nach Angaben der Zeitschrift zu Unfällen mit Überschlägen hätte führen können.


Hinzu kommen noch Motorenprobleme beim Kompaktmodell Corolla.
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