9 von 10 Sek. im Blindflug

Video: So gefährlich ist Handy am Steuer

02.02.2017

Smartphones lenken Fahrer noch mehr ab, als bisher vermutet.

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© Screenshot: YouTube
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Wie eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie zeigt, lässt sich der Großteil aller Verkehrsunfälle auf Ablenkung des Fahrers zurückführen . Als Hauptursache dabei sehen Experten die Nutzung des Smartphones am Steuer. Nutzt der Fahrer zudem das Mobiltelefon zum Lesen oder gar Schreiben von Nachrichten, steigt das Unfallrisiko laut einer Studie der TU Braunschweig um das 164-fache an. Um Autofahrern die Gefahr der Ablenkung zu verdeutlichen, hat das Polizeipräsidium München das Video "Obacht gebn - sicher ans Ziel!" veröffentlicht.

Galileo-Reporter als Testfahrer

Als Testfahrer für das Aufklärungsvideo, das in Kooperation mit Ergoneers produziert wurde, fungierte Matthias Fiedler, der vielen als Reporter beim Infomagazin „Galileo“ bekannt sein dürfte. Fiedler wurde vor Fahrtantritt mit Ergoneers portabler Eye-Tracking-Brille Dikablis ausgestattet, die das Blickverhalten des Reporters während der Fahrt aufzeichnete. Mit insgesamt drei Kameras wurde dabei präzise sowohl dessen Augen- bzw. Pupillenbewegung als auch das Blickfeld aufgenommen. Ein Experte des Eye-Tracking-Spezialisten saß während der Fahrt mit im Fahrzeug und zeichnete zeitgleich die Daten der Eye-Tracking-Brille mithilfe der Ergoneers Software-Plattform D-Lab auf, um diese anschließend auswerten zu können.

9 von 10 Sekunden im Blindflug

Im Rahmen der Versuchsanordnung erhielt Matthias Fiedler eine Textnachricht, die er während der Fahrt öffnete und las. Trotz Bemühens seitens des Reporters, weiterhin den Straßenverkehr durch kurzes Aufblicken im Auge zu behalten, rammte er eine Fußgängerattrappe. Von zehn Sekunden Smartphone-Nutzung am Steuer schätzte der Reporter, „vielleicht vier Sekunden“ nicht auf den Verkehr geachtet zu haben. Die Analyse der in D-Lab aufgezeichneten Daten wies eine Zeitspanne von insgesamt neun Sekunden nach, in denen der Blick auf dem Smartphone und somit nicht auf dem Straßenverkehr ruhte.

Dass die Ergebnisse jedoch keine Ausnahme sind, zeigt eine bereits im vergangenen Jahr durchgeführte eine Untersuchung von Ergoneers.

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Polizeipräsidium München

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