Wegen neuer Abgas-Messung
Viele neue Autos derzeit nicht bestellbar
28.05.2018Engpässe gibt es bei Marken wie Audi, Porsche, BMW, Renault, Skoda oder Hyundai.
Die Umstellung der Abgasmessung auf den neuen Standard WLTP und die Einführung neuer Abgasnormen macht den Autoherstellern Probleme: Teilweise seien mehr als die Hälfte der Fahrzeugtypen nicht oder nur eingeschränkt bestellbar, berichtete die Branchenzeitung "Automobilwoche" am Montag unter Berufung auf Analysen des Neuwagenportals Carwow.
Zu wenige Prüfstände und Benzinpartikelfilter
Hintergrund sind demnach offenbar massive Engpässe bei der Verfügbarkeit von Rollenprüfständen. Sie sind notwendig, um die Verbrauchswerte nach dem neuen Testverfahren zu messen. Ab dem 1. September 2018 gilt innerhalb der EU für alle Pkw-Neuwagen die Abgasnorm Euro 6c. Ein Jahr später, also am 1. September 2019, tritt die Norm Euro 6d-Temp in Kraft. Letztere ist bei Benzinern fast nur mit einem Ottopartikelfilter erreichbar. Hier kommt es derzeit zu Lieferengpässen. Viele Hersteller wollen 6c überspringen und stellen ihre Autos gleich auf 6d Temp um bzw. haben das bereits gemacht .
Bei der Zulassung von Neuwagen gelten in der EU ab 1. September neue Regeln für die Testzyklen, mit denen etwa Abgasgrenzwerte, CO2-Ausstoß und Kraftstoffverbrauch für neu auf den Markt kommende Modellreihen ermittelt werden. Bei den Labormessverfahren wird der sogenannte Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) durch den international abgestimmten sogenannten Worldwide Harmonized Light-Duty Test Procedure-Zyklus (WLTP) ersetzt. Er soll realistischere Werte liefern, indem er repräsentatives Fahrverhalten besser simuliert.
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Keine neuen Porsche konfigurierbar
Von den Engpässen besonders betroffen ist laut "Automobilwoche" offenbar Audi . Von 46 Modellen seien bei der VW-Tochter nur fünf voll bestellbar. Probleme gebe es auch bei BMW , Hyundai , Skoda , Renault oder Volkswagen . Von keinerlei Einschränkungen berichten die Händler dagegen bei Opel und Volvo. Die Umfrage umfasst nicht alle Marken, da Carwow nicht mit Händlern aller Fabrikate zusammenarbeitet. Wie Motor-Talk berichtet, lassen sich bei Porsche derzeit gar keine selbst konfigurierten Neuwagen bestellen. Wer derzeit einen neuen Porsche will, muss auf den Lagerbestand zurückgreifen.
VW-Chef Herbert Diess hatte bereits Anfang Mai gewarnt , dieses Jahr sei es unter "ungünstigen Umständen" möglich, dass wegen der Umstellung auf WLTP einzelne Modelle "temporär" nicht verfügbar seien. BMW hat bereits im März den Bau einiger Benzinmodelle vorübergehend eingestellt .
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