Viertüriger GT
Mercedes AMG greift Porsche Panamera an
13.03.2017
Seriennahe Studie setzt auf einen potenten Hybrid-Antrieb.
Porsche ist mit dem Panamera, von dem auf dem Genfer Autosalon 2017 (bis 19. März) eine "Kombi"-Version (Sport Turismo) und ein neues, 680 PS starkes Plug-in-Hybrid-Top-Modell vorgestellt wird, extrem erfolgreich. Das ist der sportlichen Mercedes-Tochter AMG ein Dorn im Auge. Deshalb bekommt die große Porsche-Limousine ab kommendem Jahr einen neuen Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Wie dieser aussehen wird, zeigt AMG mit der seriennahen Studie GT Concept, die ebenfalls in Genf präsentiert wird.
Die Linienführung ist für Fans von großen GT-Reisewagen zum Niederknien.
Design
Das Konzeptauto orientiert sich optisch eindeutig an den zweisitzigen GT-Modellen (Coupé und Roadster) , basiert aber auf der aktuellen E-Klasse, von der in Genf das brandneue Cabrio präsentiert wird und die "All Terrain"-Version gerade in den heimischen Handel kommt. Nur so kann auch der von den Kunden gewünschte Komfort erzielt werden. Eine verlängerte Plattform der Sportwagen wäre hier klar fehl am Platz. Anhand der AMG-typischen Formensprache mit einer tief gezogenen Motorhaube inklusive zwei Powerdomes und stark geneigter Windschutzscheibe ist der GT Concept trotz seiner vier Türen und einer Länge von gut rund Metern auf den ersten Blick als AMG GT zu erkennen. Für das notwendige Prestige, um gegen Porsche was ausrichten zu können, ist also gesorgt. Das Design setzt auf ausgewogene Proportionen, sowie eine reduzierte Flächengestaltung. Blickfänger der Studie sind der „Panamericana“-Grill mit vertikalen Stegen, die schmalen LED-Hauptscheinwerfer, die Radhäuser umgreifende Motorhaube sowie das breite Heck mit horizontalen Leuchten. Die geduckte Haltung mit stark abfallender Dachlinie und die rahmenlosen Seitenscheiben machen klar, dass es die Entwickler auf den Panamera abgesehen haben. Innen sollen vier Personen ausreichend Platz finden. Der Kofferraum wird – ebenfalls wie beim Porsche – über eine weit aufschwingende Heckklappe beladen. Einen Blick in den Innenraum gewähren uns die Entwickler leider noch nicht.
Potenter Plug-in-Hybrid
Auch die eingefleischten Benzinbrüder aus Affalterbach (AMG Stammsitz) können sich den immer strenger werdenden Öko-Auflagen nicht entziehen. Die Werktuner von Mercedes setzen beim GT Concept deshalb auf einen sogenannten "EQ Power+" Antrieb. Die Studie ist also als schneller Plug-in-Hybridgleiter konzipiert, der wenn es sein muss, auch richtig angasen kann. Der Hybridverbund besteht aus dem aus Coupé und Roadster bekannten 4,0-Liter-V8-Biturbomotor und einem leistungsstarken E-Motor. Die Systemleistung summiert sich auf satte 815 PS, die via Allradantrieb 4Matic+ (bekannt aus dem neuen E 63 AMG) für einen Beschleunigungswert von weniger als drei Sekunden auf 100 km/h sorgen sollen. Die Maschine treibt die Hinterräder direkt an und wirkt wie ein zusätzlicher Booster. Der AMG GT Concept verfügt über drei Betriebsmodi: rein elektrisch, rein vom Benziner angetrieben oder eben als Hybrid. Trotz der Verwendung der E-Klasse-Plattform stellt AMG klar: Die Ausprägung der Betriebsstrategie, die Definition der Fahrprogramme und wesentlicher Hybridkomponenten sind eigenständige AMG Entwicklungen.
Die Serienversion setzt auf konventionelle Außenspiegel - in der Studie sorgen Kameras für den Blick nach hinten.
Serienversion kommt 2018
Der viertürige GT soll 2018 Porsche Panamera und Co. das Leben schwer machen. Ob der Plug-in-Hybrid-Antrieb so kommt, steht noch nicht fest. Zunächst wird es wohl mit klassischen Motoren losgehen. Preislich wird man ab rund 100.000 Euro dabei sein. Damit ist der viertürige GT zwar etwas günstiger, als seine rassigen Sportbrüder, preislich aber dennoch dort angesiedelt, wo auch der Panamera zuhause ist.
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