Urlaub mit dem Auto
Alle Vignetten- und Mautpreise im Ausland
22.06.2011
Wir zeigen Ihnen, welche Zusatzkosten bei der Urlaubsfahrt anfallen.
Auch dieses verlängerte Wochenende werden wieder viele Österreicher für einen Kurztripp ins Ausland nutzen. Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, muss jedoch viele Bestimmungen beachten, die teilweise stark von den österreichischen Gepflogenheiten abweichen. Vor allem die Straßenbenützungsgebühren regeln die einzelnen Länder zum Teil sehr unterschiedlich. So vergessen Urlauber nicht selten, dass neben den Spritkosten weitere Ausgaben für Vignetten, streckenbezogene Gebühren oder auch Sondermauten anfallen können. Das weiß auch die Reiseexpertin des himischen Autofahrerclubs ÖAMTC Cornelia Schwarz.
Hier: Alles über Verkehrsstrafen und Abzocke im Ausland
Nicht gerade billig
So sind zum Beispiel ab der österreichisch/italienischen Grenze bei Thörl-Maglern für eine Fahrt nach Rimini zusätzlich rund 36 Euro Streckenmaut pro Richtung fällig. Teuer kommt auch eine Autofahrt nach Split in Kroatien. Hier muss neben der kroatischen Maut von rund 28 Euro pro Strecke auch die slowenische Vignette (Wochenvignette: 15 Euro, Monatsvignette: 30 Euro) gekauft werden. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden und das Nervenkostüm zu schonen, ist also eine gute Urlaubsplanung notwendig. Die Touristik-Abteilung des Clubs hat zu diesem Zweck einen Wegweiser durch den "Mautdschungel" Europas erstellt.
Grafik öffnet sich nach Mausklick; (c) ÖAMTC
Vignettenpflicht
Die Vignette muss nicht nur in Österreich geklebt werden. Auch in der Schweiz, Bulgarien und Slowenien gilt die Vignettenpflicht. In Tschechien, der Slowakei und Rumänien ist die Vignette ebenfalls vorgeschrieben, allerdings nicht für Motorräder. Ein elektronisches Vignettensystem gibt es in Ungarn. Dort erhält der Lenker nach Bezahlung und Angabe des Fahrzeugkennzeichens einen Beleg, den er unbedingt aufbewahren sollte. "Beim Kauf der E-Vignette sollte die Richtigkeit der Daten, vor allem des Kennzeichens, vor der Bestätigung unbedingt nochmals kontrolliert werden", empfiehlt Schwarz.
Streckenbezogene Maut
Viele europäische Staaten berechnen die Gebühr für die Straßenbenützung nach Streckenlänge. In Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland, der Türkei, Polen und Norwegen gibt es fixe Mautstellen, an denen bezahlt wird. Auch die Zahlungsmodalitäten sind oft unterschiedlich: In Italien werden neben Bargeld auch gängige Kreditkarten akzeptiert, in Frankreich muss bei einigen Stationen die Gebühr bar in einen Trichter geworfen werden. Wechselgeld bekommt man nicht zurück.
Sondermauten
Reisende sollten im Urlaubsbudget auch Sondermauten einplanen, die in manchen Ländern zusätzlich zur Vignettenpflicht oder streckenbezogenen Maut anfallen können. Häufig ist die Benützung von Brücken, Passstraßen und Tunneldurchfahrten extra zu bezahlen. In manchen Städten ist die Einfahrt ins Zentrum gebührenpflichtig. Bei der Einreise nach Montenegro muss an der Grenze eine "Öko-Steuer" von derzeit zehn Euro beglichen werden. "In Deutschland gibt es mittlerweile in mehr als 40 Städten Umweltzonen. Diese dürfen nur noch mit Autos befahren werden, die beim Schad- und Feinstaubausstoß bestimmte Grenzen nicht überschreiten", erklärt Schwarz. Als Nachweis wird eine kostenpflichtige Umweltplakette verlangt.
Tunnel- und Brückengebühren
Bei vielen europäischen Tunnels und Brücken fallen Sondergebühren für die Benützung an. Italien und Frankreich sind durch den Mont-Blanc-Tunnel sowie den rund 13 Kilometer langen Fréjus-Tunnel verbunden, die kostenpflichtig sind. Auch die Fahrt durch den Großen St. Bernhard-Tunnel zwischen Italien und der Schweiz ist nicht gebührenfrei. In Griechenland wird das auf dem Festland gelegene Rion mit Antirio auf dem Peloponnes durch eine acht Kilometer lange, mautpflichtige Brücke verbunden. Auch für eine Fahrt über die dänische Storebaelt-Brücke, die den Autoverkehr zwischen Kopenhagen und dem kontinentalen Landesteil ermöglicht, werden Gebühren eingehoben, ebenso für die Öresund-Verbindung nach Schweden.