Aktives Assistenzsystem
Volvo entwickelt Technik gegen Wild-Unfälle
29.06.2011
Neue Technologie kombiniert eine Radareinheit und eine Infrarotkamera.
Volvo steht seit Jahrzehnten für sichere Autos . Zahlreiche Innovationen im Sicherheitsbereich stammen aus der Feder des schwedischen Autobauers. In jüngster Zeit (2010) sorgte Volvo etwa mit der Einführung der Fußgängererkennung mit automatischer Notbremsfunktion für Aufsehen. Das System sorgt etwa im XC60 oder S/V60 dafür, dass das Auto bei Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h automatisch stehen bleibt, falls ein Unfall droht. Aktuell arbeiten die Ingenieure gerade an einer neuen Technologie, die Unfälle mit Wildtieren in Zukunft gänzlich vermeiden oder zumindest die Unfallfolgen deutlich reduzieren soll.
Aktives Assistenzsystem
Bei der neuen Technologie handelt es sich ebenfalls um ein aktives Assistenzsystem
, das auf der oben erwähnten Fußgängererkennung basiert. Laut dem Entwicklungsleiter Andres Eidehall kombiniert die Technik eine Radareinheit und eine Infrarotkamera, die im Zusammenspiel im Verkehr auftretende Gefahrensituationen erkennen und entsprechende Präventionsmaßnahmen einleiten sollen. Das neue System arbeitet sowohl am Tag als auch in der Nacht. Statistiken belegen nämlich, dass sich die meisten Wild-Unfälle zwischen der Abenddämmerung und dem Morgengrauen sowie in den trüben Wintermonaten ereignen.
Komplexe Funktionsweise
Die Infrarotkamera beobachtet permanent die Verkehrssituation vor der Fahrzeugfront. Wird ein Tier innerhalb einer vom System festgelegten kritischen Gefahrenzone erfasst, ertönt umgehend ein akustisches Warnsignal. Falls der Fahrer darauf nicht reagiert, wird die automatische Notbremsfunktion aktiviert.
Zu den größten Herausforderungen der Entwickler gehört es, eine Software zu programmieren, die verschiedene Tierarten und -größen verlässlich erkennt. Deshalb besuchte beispielsweise ein Forschungsteam extra einen Tierpark, um das artentypische Verhalten verschiedener Wildtiere zu studieren. In diesem Fall waren es Elche, Rot- und Damwild, die besonders häufig an Kollisionen beteiligt sind.
Entwicklung dauert noch an
Noch ist es allerdings zu früh, um genauere Spezifikationen des neuen Systems und deren Funktionsweise benennen und erklären zu können. Zwar arbeiten die Volvo Entwickler seit etwas mehr als einem Jahr an der neuen Technik, dennoch gilt es, neben einer verlässlichen Tiererkennung vor allem den bestmöglichen Einsatzzeitpunkt und den zweckmäßigsten Auslösemechanismus für das Sicherheitssystem zu finden.
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Deshalb steht auch noch kein genauer Termin fest, an dem wir das System in einem Serienfahrzeug wiederfinden werden.