Vorsicht

Versicherungsschutz von Autos im Ausland mit Tücken

20.07.2009

Einer neuen Untersuchung des ÖAMTC zufolge, kann ein Unfall im Ausland schlimme (finanzielle) Folgen nach sich ziehen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels
Ist man schuldlos in einen Autounfall involviert, ist das immer ärgerlich. Allerdings muss man sich in Österreich keine Sorgen über die resultierenden Kosten machen, denn der Verursacher ist im Regelfall ausreichend versichert. Die allgemeine Versicherungssumme beträgt hierzulande mindestens sechs Millionen Euro. Anders im Ausland: Dort sind die Summen oft so niedrig, dass man auf seinen Kosten sitzenbleibt. 

Zu niedrige Deckungssummen
Was in Österreich mit einer Deckungssumme von sechs Millionen Euro für Sach- und Personenschäden schon seit vergangenem Sommer gilt, wird ab 2012 auch EU-Norm. Doch manche Mitglieder der EU hinken derzeit noch weit hinterher. "So sind in Italien nur rund 775.0000 Euro Deckungssumme vorgeschrieben. Auch in den baltischen Ländern betragen die Mindestsummen gerade einmal ein Zehntel des künftigen EU-Minimums", erklärte die ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner. 

Außerhalb der EU ist die Lage noch schlimmer

Noch schlimmer sei die Situation in Nicht-EU-Ländern. In der Türkei seien Sachschäden nur mit rund 7.000 Euro und Personenschäden mit rund 70.000 Euro gedeckt. Kroatien liegt bei Körperschäden immerhin noch bei 500.000 Euro, doch dieses Geld könne auch sehr schnell aufgebraucht sein.
"Bei einem Unfall mit schweren Verletzungen und daraus resultierenden Dauerfolgen werden teure Behandlungen oder Pflegepersonal nötig. Oft sehen Betroffene aber dafür kein Geld, wenn die Versicherungssumme erschöpft ist und beim Unfallgegner nicht zu holen ist", so Pronebner. Eine gute Absicherung für einen sorgenfreien Urlaub mit dem eigenen Fahrzeug bietet der zusätzliche Abschluss einer Reisekasko- und einer Rechtsschutzversicherung. 

Mietwagen oft schlecht versichert
Mit einem ausländischen Mietwagen ist nochmals besondere Vorsicht geboten. Denn verursacht man mit dem Fahrzeug selbst einen Unfall, kann sich das zum finanziellen Desaster entwickeln. Falls die Versicherungssumme nicht für die aufgekommenen Schäden reicht, haftet der Fahrer mit seinem privaten Vermögen, so der ÖAMTC. Die Expertin rät, sich im Vorfeld über das gemietete Auto zu informieren und bei einer zu geringen Haftpflichtdeckungssumme - unter drei Millionen Euro - eine Zusatzversicherung abzuschließen. (APA)
Zur Vollversion des Artikels