Neue Wege geht VW mit seinem Pick-up - zwischen Arbeitstier und Lifestyle.
Der Pick-up erfreut sich bester Beliebtheit. Von Südamerika, wo man auf der offenen Ladefläche gerne einmal Passanten mitnimmt, bis hin zu Libyen, wo in jüngster Zeit die Rebellen gerne auf japanischen Vertretern dieser Gattung ihre Angriffe gegen Gaddafi reiten. In Europa hat der praktische Geländegänger nur vereinzelt diesen Stellenwert, weltweit werden aber im Jahr zwei Millionen Stück umgesetzt. Kein Zufall also, dass VW den neuen Amarok derzeit noch in Argentinien produziert. Wir haben ihn jedoch auf und abseits der heimischen Straßen getestet.
© TZ ÖSTERREICH/Grawatsch
5,25 Meter lang und fast zwei Meter breit, der Amarok ist doppelt so lang wie ein Smart.
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Ein Nutzfahrzeug, das neben Komfort auch noch Geländegängigkeit vorweisen kann.
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Die Lackierung "Mendozabraun metallic" steht ihm gut.
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Mit dem permanenten Allrad und der großzügigen Bodenfreiheit sind dem Amorak kaum Grenzen gesetzt.
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Bis zu 862 kg konnte unser Testmodell zuladen, in der größeren Ausführung bis zu 1.147 kg.
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Eine Europapalette passt quer auf die 2,52 m² große Ladefläche – eine Seltenheit.
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Die weit ausgestellten Radhäuser verleihen dem Amorak eine gewisse Rustikalität.
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Erhöhte Sitzposition und die komfortablen Ledersitze „Vienna“ – gehobenes Fahren à la Volkswagen.
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Die Sitze sind sehr komfortabel und bieten einen überraschend guten Seitenhalt.
Trumm
5,25 Meter, also doppelt so lang wie ein Smart – der Amarok ist ein wahrer Riese. Trotz seiner Ausmaße bleibt die Front jedoch VW-typisch (siehe Touareg
oder Tiguan
) freundlich, eine wuchtige Erscheinung ist der deutsche Pick-up aber dennoch. „King of the Road“-Feeling gibt es schon beim Einsteigen, bequeme Ledersitze und eine gute Übersicht tragen dazu maßgeblich bei.
Bekannt sortierte Umgebung findet sich im Cockpit, alles ist nur ein bisschen größer als in einem „normalen“ VW. Anders ist auch seine Klassifizierung: Als Klein-Lkw ist der Amarok vorsteuerabzugsberechtigt, ein relevantes Detail für Unternehmer.
Viel Drehmoment und permanenter Allrad
Auf der Straße macht der Riesen-VW ebenfalls gute Figur. Der kraftvolle Biturbo-Diesel mit 163 PS ist zwar kein Beschleunigungswunder, hat aber bereits bei 1.500 Touren bärenstarke 400 Nm am Start. Das zeigt sich dann auch im Gelände, wo sich der Amarok (auf Deutsch: Wolf) dank permanentem Allrad bestens zurechtfindet. Neben zwei verschiedenen Allradversionen ist der Amorak aber auch als reiner Hecktriebler erhältlich.
Gelungenes Fahrwerk
Trotz der hinteren Starrachse mit Blattfedern ist die Fahrwerksabstimmung gelungen, unerwünschte Eigenschaften (Heckschwenks, etc.) werden bereits im Keim erstickt und mit der Offroad-Hilfe ist selbst kontrolliertes Bergabfahren kinderleicht. Beim Fahren glaubt man jedenfalls in einem deutlich kleineren Auto zu sitzen. Förster, Jäger, Hüttenwirte, Bauunternehmer und Outdoor-Sportler werden das zu schätzen wissen. Die Ladefläche ist beleuchtbar und bietet einer Europalette sogar quer Platz. Wertvolle Attribute, die in der Stadt aber nicht zur Geltung kommen. Dort ist der große braune Wolf einfach zu voluminös. Dennoch: Mit dem Amarok ist VW ein überzeugender Pick-up gelungen. (grg)
Technische Daten:
Motor: 2.0-l-Biturbo-Diesel mit 163 PS und 400 Nm.
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 11,1 Sekunden; Spitze: 181 km/h
Abmessungen: 5,254 x 1,954 x 1,834 (L x B x H in m)
Leergewicht: 1.958 kg
Einstiegspreis: ab 25.735 Euro (122 PS), Testmodell: 40.468 Euro